Der Skoda Octavia ist das beliebteste Auto der Schweiz! Seit zwei Jahren führt er die Verkaufscharts an, nachdem er 2017 den bis dahin über 40 Jahre unangefochtenen VW Golf entthront hatte. Das Erfolgsrezept: Kombiheck, 4x4 und Doppelkupplungsgetriebe DSG bei grossem Innenraum und VW-Konzerntechnik. Auch in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Polen, Serbien, Tschechien und Ungarn steht der seit 1996 in 61,5 Mio. Exemplaren verkaufte Octavia vorne.
Doch letzte Woche hatte der Golf noch einmal die Nase vorn: Er wurde als erstes Modell in der neuen Kompakt-Generation des Volkswagen-Konzerns (dazu gehören auch Audi A3, Seat Leon und der Octavia) enthüllt. Vom neuen Octavia wird erst am 11. November das Tuch gezogen. Dafür darf BLICK schon in getarnten Exemplaren durch die Toscana kurven. Wichtigste Neuerung: In der Schweiz ist Schluss mit der Limousine mangels Nachfrage, weshalb wir nur im Kombi sitzen.
Wichtigstes Modell für Skoda insgesamt
Der Octavia, der vor 60 Jahren erstmals lanciert wurde, ist trotz SUV-Offensive noch immer Skodas wichtigstes Modell, sagt CEO Bernhard Maier. Heisst: Das Auto muss auf den Punkt die Kundenerwartungen erfüllen und neue Technologie, aber keine zu gewagten Designexperimente bieten. Unter der gelb-orangen Tarnfolie erkennt man: Die umstrittene Strebe im Scheinwerfer ist passé; abgesetzte Tagfahr-LEDs sorgen fürs klassische Vieraugengesicht. Aussen wurde der Fünfplätzer breiter und länger (plus 15 und 22 Millimeter) als der Vorgänger und rückt damit noch mehr Richtung Mittelklasse.
Innen tarnen Stofflappen alles weg bis auf Instrumente und wichtige Tasten. Viel Platz, auch und gerade hinten und der Kofferraum fasst nun 640 bis 1700 Liter. Das Cockpit wirkt aufgeräumt, in der Mittelkonsole wird der Touchscreen im Blickfeld und über den Lüftungsdüsen montiert. Statt des typischen Wählhebels wählt man jetzt per Mini-Joystick die Fahrstufen des DSG-Doppelkupplungsgetriebes. Per «Shift-by-Wire» legen Servomotoren nun deutlich schneller die Stufen ein. Die Pause beim Wechsel von Vorwärts auf Rückwärts hat sich fast erledigt.
Das Navi heisst jetzt Laura
Komplett neu entwickelt wurde das Infotainment. Mit «Okay, Laura» – so heisst das System in der Werkseinstellung – kann man dem Octavia jetzt Befehle zurufen – leider noch nicht im Testwagen. Zusätzlich gibts auch ein Head-Up-Display, virtuelle Instrumente auf einem 10-Zoll-Display, die sich vierfach verstellen lassen, natürlich auch mit Smartphone-Integration. Alte USB-Buchsen sind Schnee von gestern, neu gibts fünf des Typs USB-C. Und auch die Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer mit 12 Einzeldioden zum Ausblenden des Gegenverkehrs heben den neuen Octavia über klassisches Kompaktklassen-Niveau.
Zum Start im April 2020 kommen ein 150-PS-Turbobenziner mit Zylinderabschaltung und zwei Turbodiesel mit 115 oder 150 PS. Die beiden stärkeren Motoren fahren sich auf den kurvigen Strassen der Toscana flott und dynamisch, die Karosserie wankt nicht, DSG und die die Motoren harmonieren schon gut. Eher souverän als auffällig-überwältigend, aber das entspricht ja genau dem Octavia-Charakter. Passts auch für Sie, Herr Maier? «Die Spreizung der Fahrprogramme könnte noch ein bisschen weiter sein, mehr Unterschied bieten», sagt der Skoda-Chef.
RS mit 245 PS und Plug-in-Hybrid
Das soll noch kommen bis Serienstart. Zeit lassen sich noch die Versionen mit Allradantrieb oder 48-Volt-Mildhybrid und zwei Plug-in-Hybride mit 204 oder 245 PS. Letzterer wird das RS-Label tragen. Eine 130-PS-Erdgas-Variante wird ebenfalls später folgen. Und ja, der Octavia wird auch etwas teurer werden. Aber noch stehen die Preise für den Marktstart nicht fest.