Frischer R mit 333 PS im ersten Test
Auf Tour im schärfsten VW Golf aller Zeiten

Nach der Special-Edition zum 20. Jubiläum feuert jetzt auch der reguläre VW Golf R bis zu 333 PS auf den Asphalt. Blick konnte den aufgefrischten Alltagssportler nicht nur auf der Landstrasse, sondern auch der Rennstrecke testen.
Publiziert: 17.10.2024 um 06:21 Uhr
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Nach dem regulären Golf erhält auch das Topmodell R ein Facelift.
Foto: Zvg

Auf einen Blick

  • Stärkster Golf R mit 333 PS und 4,6 Sekunden auf 100 km/h
  • Eignet sich als Daily Driver und für den Ausflug auf die Rennstrecke
  • Preis ab 62'700 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Denis FriedRedaktor Auto & Mobilität

«Zuerst mal alle Assistenzsysteme aus und ESC auf Sport. Ist besser so, das nervt sonst nur.» Worte, die wir bei unseren Testfahrten sonst nie hören. Denn schliesslich sollen immer mehr und immer bessere Assistenzsysteme das Autofahren stetig sicherer machen. 

Doch wir rollen gerade nicht über öffentliche Strassen, sondern sitzen am Steuer eines Golf R in der Boxengasse des Lausitzrings. Normalerweise donnern hier im tiefen Osten Deutschlands die GT3-Boliden der Rennsportserie DTM vorbei. Aber heute will an dieser Stelle VWs fit gemachter Kompaktsportler zeigen, dass er sich nicht nur auf kurvigen Landstrassen, sondern auch auf der Rennstrecke wohlfühlt. 

Stärker denn je

Doch zuerst ein kurzer Blick zurück: Den bisher stärksten Golf R hatte VW vor zwei Jahren zum 20-jährigen Jubiläum des R32 präsentiert. Mit dem Facelift erhalten nun alle Golf R den auf 333 PS (245 kW) erstarkten Vierzylinder-Turbo, der mit 4,6 Sekunden auf 100 km/h nochmals einen Zacken schneller beschleunigt als sein Vorgänger (4,7 s). Zusätzlich sind die Fahrprofile laut VW noch etwas sportlicher ausgerichtet und ein neuer Eco-Modus für alltägliches Fahren programmiert. 

Dass der Golf R sportlich ausgerichtet ist, merken wir schon auf den ersten Metern des Lausitzrings: Im Komfort-Modus absolvieren wir die erste Runde, um alle Bremspunkte und Kurven kennenzulernen. Komfort heisst allerdings nicht kraftlos: Beim Kickdown spüren wir schon jetzt das enorme Potenzial des Antriebsstrangs. In der zweiten Runde stellen wir in den Race-Mode – und somit auf Angriff.

Harter Typ, weicher Kern

In schnellen Kurven spüren wir das Torque Vectoring, das beim Allradler die Antriebskraft zwischen Vorder- und Hinterachse sowie zwischen den Hinterrädern individuell verteilt. Untersteuern wird damit quasi ausgemerzt, weil die kurvenäusseren Räder mehr Leistung erhalten – selbst engere Passagen sind somit reine Formsache.

Das adaptive Fahrwerk tut sein Übriges: Auf Knopfdruck wechselt es von einer sehr harten Einstellung mit extrem direkter Rückmeldung auf weich, um Unebenheiten auf Rennstrecken wie der Nordschleife des Nürburgrings besser auszugleichen.

GTI Clubsport wird dem R gefährlich

Neben dem R wird auch die GTI-Topversion Clubsport nachgeschärft. Sie fährt zwar «nur» mit Vorderradantrieb, aber fast gleicht viel Power wie der R vor. 300 PS (221 kW) reichen, um dem stärkeren Bruder auf der Rennstrecke in nichts nachzustehen. Dank einer elektronischen Differenzialsperre an der Vorderachse macht er in den Kurven genauso viel, wenn nicht noch mehr Spass als das Topmodell. Von 0 auf 100 gehts in 5,6 Sekunden – mit Performance Paket sprintet er weiter bis zu 267 km/h! Der Fronttriebler ist auch weniger durstig mit 7,7 l/100 km. Den Golf GTI Clubsport gibts ab 53'700 Franken.

Ingo Barenschee

Neben dem R wird auch die GTI-Topversion Clubsport nachgeschärft. Sie fährt zwar «nur» mit Vorderradantrieb, aber fast gleicht viel Power wie der R vor. 300 PS (221 kW) reichen, um dem stärkeren Bruder auf der Rennstrecke in nichts nachzustehen. Dank einer elektronischen Differenzialsperre an der Vorderachse macht er in den Kurven genauso viel, wenn nicht noch mehr Spass als das Topmodell. Von 0 auf 100 gehts in 5,6 Sekunden – mit Performance Paket sprintet er weiter bis zu 267 km/h! Der Fronttriebler ist auch weniger durstig mit 7,7 l/100 km. Den Golf GTI Clubsport gibts ab 53'700 Franken.

R kann auch ganz brav

Doch weil der R auch im Alltag funktionieren soll, kann er nicht nur den kraftvollen Boliden raushängen lassen. Auf der Fahrt auf den umliegenden Autobahnen wählen wir uns durch die verschiedenen Fahrmodi: Im neuen Eco-Modus wird der Power-Golf erstaunlich ruhig und fährt auch die abrufbare Leistung spürbar zurück. So wird es zum einen deutlich einfacher, den angegebenen WLTP-Verbrauch von 8,1 Litern zu erreichen. Zum anderen wird mit den auf Komfort eingestellten Dämpfern auch der Unterschied zur normalen Version des Golfs ganz klein. Lediglich die im Sportmodus brüllende, vierflutige Auspuffanlage erinnert optisch daran, welche Kraft unter der Motorhaube schlummert.

Für den Familienausflug oder grössere Einkäufe gibts den Sportler auch als Variant mit Kombiheck und bis zu 1642 Liter Gepäckvolumen. Dieser startet ab 64'100 Franken, den Fünftürer gibts ab 62'700 Franken. Zum Verkaufsstart wird der Golf R zudem in einer exklusiven Black Edition mit schwarzen Felgen, Bremssättel, Logos und Performance-Paket für 65'700 Franken erhältlich sein.

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