Ex-VW-Chef Martin Winterkorn soll zehn Mio. Euro Schadensersatz an den VW-Konzern zahlen. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem 74-jährigen Ex-Manager und seinem ehemaligen Arbeitgeber könnte noch in dieser Woche unterzeichnet werden. Das meldet das Branchenmagazin Automobilwoche. VW hat die Meldung bisher nicht kommentiert.
Mit der Zahlung solle sich Martin Winterkorn an den Schadensersatzforderungen beteiligen, mit denen sich der VW-Konzern infolge des VW-Dieselskandals von 2015 konfrontiert sieht. Damals deckte die US-Umweltbehörde eine verbotene Software in der Motorsteuerung von Dieselmotoren auf, die die Technologie zur Abgasreinigung gezielt auf Prüfständen aktivierte, um so vorgegebene Grenzwerte u.a. bei Stickoxiden (NOX) einhalten zu können. In diesem Zusammenhang wird Martin Winterkorn als damaligem CEO des VW-Konzerns unter anderem Betrug vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Führungskräfte gegen Schäden versichert
Auch mit fünf weiteren angeklagten Ex-Managern wolle der VW-Konzern laut Automobilwoche entsprechende Vereinbarungen zur Zahlung von Schadensersatz abschliessen. Damit beteiligen sich diese allerdings nur anteilig an allfälligen Schadensersatzzahlungen: Laut Automobilwoche hat der VW-Konzern seine Führungskräfte für Schäden von bis zu 500 Mio. versichert.
Die noch anstehenden oder bereits laufenden Strafprozesse unter anderem gegen Martin Winterkorn und weitere Beschuldigte wie Ex-Audi-Chef Rupert Stadler oder den ehemaligen Motoren-Entwicklungschef Wolfgang Hatz werden von den Vereinbarungen nicht berührt.