Mercedes hat die Weichen in eine elektrische Zukunft gestellt. Aber noch wechseln nicht alle Modelle: Die neue Generation des GLC startet im Herbst nochmals mit Benzin- und Dieselmotoren – noch sind solche Versionen einfach zu wichtig, um auf sie zu verzichten. Denn: Der GLC ist das meistverkaufte Modell der Marke mit Stern. Inklusive des Vorgängers GLK wurden über 2,5 Millionen Stück des SUV verkauft.
Auch bei Schweizer Mercedes-Kundinnen steht der Edel-Crossover hoch im Kurs. Nur die A-Klasse verkauft sich bei uns noch besser. Mit den folgenden sieben Verbesserungen könnte der GLC ab Herbst dem kompakten Einstiegs-Mercedes bei den Verkaufszahlen auf die Pelle rücken.
1. Effizientere Motoren
Ganz ohne Elektrifizierung gehts auch beim GLC nicht. Alle Benzin- und Dieselversionen erhalten ein 23 PS (17 kW) starkes Mildhybrid-Modul zum Spritsparen. Die Antriebe entsprechen grundsätzlich dem Schwestermodell C-Klasse. Das wären Vierzylinder-Diesel mit 163 bis 265 PS (120 bis 195 kW), Vierzylinder-Benziner mit 170 bis 258 PS (125 bis 190 kW) und ein Plug-in-Hybrid mit 204 PS (150 kW) und über 100 Kilometern elektrischer Reichweite. Im Gegensatz zur C-Klasse wird es den 1,9 Tonnen schweren SUV aber auch mit einem Sechszylinder-Benziner geben.
2. Mehr Platz
Der GLC wird sechs Zentimeter länger und kommt so auf 4,72 Meter. Auch der Radstand wächst um 1,5 Zentimeter. Wie stark Passagiere auf den Rücksitzen profitieren, muss sich zeigen. Definitiv wird aber der Kofferraum 10 Zentimeter tiefer und bringt es neu auf eine Tiefe von einem Meter. Damit steigt das Ladevolumen um 50 auf 600 Liter.
3. Hightech-Cockpit
Auch das Cockpit zeigt die Verwandtschaft zur C-Klasse, inklusive des XL-Touchscreens mit 11,9 Zoll in der Mittelkonsole. Er verfügt über das Multimediasystem MBUX mit Sprachsteuerung, die auf «Hey Mercedes» reagiert. Der grosse Touchscreen und seine hohe Position kommen uns vor allem im Gelände zugute – siehe unter Punkt 7. Digitale Instrumente sind neu Serie.
4. Besserer Allrad
Selbstverständlich wird es den GLC wieder mit Allrad geben. Da der SUV auf einer Heckantriebs-Plattform steht, ist auch der 4x4 eher hecklastig ausgelegt. Versuchsleiter Peter Kolb erklärt bei der Testfahrt im getarnten Prototyp auf zugefrorenen Seen in Nordschweden: «Wir haben eine Momentenverteilung von 45 Prozent vorne zu 55 Prozent hinten.» Grundsätzlich reagiert der GLC unspektakulär sicher – auch wenn der Untergrund spiegelglatt ist.
5. Neu mit Hinterachslenkung
Dabei profitiert der GLC auch von der neuen Hinterachslenkung, die bestens mit dem Allrad harmoniert. «Die Hinterachslenkung bringt einiges an Dynamik und Stabilität», sagt Peter Kolb. Die Hinterräder lenken um bis zu 4,5 Grad mit. Das verkleinert den Wendekreis von 11,8 auf 10,8 Meter. Damit sollte der GLC auch in der Stadt und in engen Parkhäusern klarkommen, obwohl er grösser wird.
6. Mehr Komfort
Mercedes legt viel Wert auf Fahrkomfort – da bietet unser Testwagen mit optionalen Luftfedern und Verstelldämpfern das Maximum. Der 197 PS starke Diesel geht nicht gerade leise zu Werke – doch drinnen ists ruhig: Isolierglas vorn und die optimierte Dämmung halten Motorklang, Abrollgeräusch und Fahrtwind draussen. Laut Mercedes ist der neue GLC auch ohne optionales Akustikpaket leiser als der Vorgänger.
7. Durchsichtige Fronthaube
Der GLC soll auch im Gelände überzeugen können. Bloss versperrt vor allem in Steigungen die hohe Motorhaube die Sicht. Abhilfe schafft der Gelände-Modus (kennen wir auch schon von Land Rover): Per mittlerem Tochscreen können wir sozusagen durch die Haube hindurch schauen. Aufnahmen der Kameras in Kühlergrill, Innenspiegel und den Aussenspiegeln werden zum virtuellen Blick auf das Gelände voraus zusammengesetzt. Aber: Nur bei Kriechtempo. Fährt man schneller, gibts Infos unter anderem zu Böschungs- und Steigungswinkel.
Los gehts mit dem neuen Mercedes GLC wohl im Herbst. Die Preise stehen aber noch nicht fest.