Erste ungetarnte Bilder des ID. Buzz
VWs Hoffnungsträger lässt die Hüllen fallen

Für emotionale Fahrzeuge war man bei VW oft an der falschen Adresse. Das ändert sich jetzt aber mit dem elektrischen ID. Buzz. Der soll nicht nur für gute Verkaufszahlen, sondern auch für einen grossen Imageschub sorgen.
Publiziert: 10.03.2022 um 05:35 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2022 um 07:37 Uhr
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Der neue VW ID. Buzz soll nicht nur für gute Verkaufszahlen, sondern auch für einen grossen Imageschub bei VW sorgen.
Foto: MARTIN MEINERS
Stefan Grundhoff

VWs elektrische ID-Familie hatte keinen einfachen Start. Das Design und die mässige Innenraumqualität des Erstlingswerk ID.3 sorgen vielerorts für Nasenrümpfen. Und auch bei der Elektrotechnik haben andere Wettbewerber die Nase vorn.

Nachdem VW mit ID.4 und ID.5 nachlegte, nun endlich auch die Software passt und man so langsam auf die Erfolgsspur findet, soll der VW ID.Buzz jetzt die grossen Emotionen schüren. Während der Elektro-Bus bei uns in Europa schon Ende Jahr auf den Markt kommt (Preise sind noch keine bekannt), müssen sich die Amerikaner noch bis Anfang 2024 gedulden. Dafür geht dort dann neben der normalen noch eine XL-Version mit langem Radstand auf Kundenfang. Gerade in Nordamerika verspricht sich VW viel vom familiären Spassmobil, das in der noch jungen ID-Elektrofamilie Neukunden locken soll.

Bis 500 Kilometer Reichweite

Zum Verkaufsstart bleibt uns in Europa vorerst keine grosse Wahl. Es gibt den ID. Buzz nur mit normalem Radstand, fünf Sitzplätzen, 204 PS (150 kW) und 310 Nm Drehmoment sowie 82 kWh grossem Akku. Dieser soll Reichweiten von bis zu 500 Kilometern gewährleisten. Gut möglich, dass deshalb in einigen Ländern die Cargovariante mit identischem Antrieb, aber betont hohem Nutzwert für Gewerbetreibende, höhere Absatzzahlen als die PW-Version erreicht.

In 30 Minuten auf 80 Prozent geladen

Ist der ID. Buzz auf der Strasse mit 145 km/h Spitze kein ausgesprochener Express-Bus, ist er dafür beim Stromtanken flott. An einer DC-Schnellladesäule können beide ID. Buzz-Varianten mit bis zu 170 Kilowatt laden, was den Akku im Unterboden in rund 30 Minuten von fünf auf 80 Prozent auflädt. Für den Fahrer oder die Fahrerin gibts im Cockpit eine etwas gar kleine 5,3-Zoll-Instrumenteneinheit und einen wahlweise zehn bis zwölf Zoll grossen Zentralbildschirm fürs Infotainment und Navi. Sehr praktisch sind die zahlreichen Ablagen und die vielen USB-Buchsen, um Mobilgeräte aufzuladen.

Variable Cargo-Variante

Natürlich punktet der ID. Buzz vor allem mit frecher Optik, die an den legendären Samba-Bus erinnert. Drinnen gibts viel Platz. Wer die bequemen und vielfältig verstellbaren Rücksitze des nur 4,71 Meter langen Elektrovans umlegt, vergrössert das Ladeabteil von 1121 auf 2205 Liter – mehr als stattlich. Die Cargoversion glänzt mit gar 3,9 Kubikmetern Laderaum, ein oder zwei Schiebetüren und Platz für zwei oder drei Personen in Reihe 1. Hinter der Trennwand gibts Platz für zwei Europaletten, sodass sich die 650 Kilogramm Zuladung (zulässiges Gesamtgewicht drei Tonnen) entsprechend nutzen lassen.

Was viele vermutlich nicht wissen: der neue ID. Buzz ist nicht der erste VW Bus mit elektrischem Antrieb. Bereits vor 50 Jahren präsentierte VW an der Hannover-Messe einen T2-Transporter, der von einem E-Motor im Heck angetrieben wurde, während die Bleibatterien in einem doppelten Fahrzeugboden untergebracht waren. Die maximale Reichweite betrug aber nur 85 Kilometer – zu wenig für einen durchschlagenden Erfolg. Das macht heute der moderne Elektro-Bulli mit sechsmal mehr Reichweite deutlich besser.

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