Bloss 13 Sekunden bleiben zum Eincremen mit Sonnenschutz: So lange dauert es, bis sich das elektrische Stoffverdeck des frisch enthüllten Ferrari Roma Spider öffnet und hinter den Passagieren im Verdeckkasten verschwindet. Seit 1969 und der Präsentation des 365 GTS4 hat es kein Cabriolet mit Frontmotor mehr von Ferrari gegeben. Anhalten ist unnötig – die Falterei klappt bis Tempo 60. Wenns kühl wird oder bei Tempo 320 der Wind braust, lenkt ein elektrisches Windschott, das sich hinter den Sitzen ausfahren lässt, die kalte Luft ab.
Angetrieben wird der 4,66 Meter lange Ferrari Roma Spider wie sein geschlossener Bruder vom bekannten Achtzylinder-Turbo mit 620 PS (456 kW) mit einem maximalen Drehmoment von 760 Nm und 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Der 3,9 Liter grosse Benziner beschleunigt den 1,7 Tonnen schweren Doppelsitzer aus dem Stand in 3,4 Sekunden und sorgt für eine Spitze von über 320 km/h.
Fünf Lagen Stoff im Dach
Das neu entwickelte Stoffdach bläht sich dabei dank fünf Stofflagen inklusive Dämmung auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht auf. Drinnen soll das Geräuschniveau dem der geschlossenen Version mit Blechdach entsprechen. Die Gewichtsverteilung liegt bei 48:52 zugunsten der Hinterachse. Ein ausfahrbarer Heckspoiler sorgt bei mittleren und hohen Tempi für maximalen Anpressdruck.
Innen präsentiert sich der Ferrari Roma Spider im Vergleich zur 84 Kilogramm leichteren Coupé-Variante weitgehend unverändert: edle Ledersitze, dazu drei Displays für Fahrer, Beifahrer und als zentralen Bedien-Touchdisplay in der Mitte. Wenn die 255 Liter des Laderaums nicht ausreichen, kann man Taschen oder Jacken hinter den beiden Frontsitzen ablegen. Denn auf den beiden Notsitzen lässt es sich trotz angedeuteter Kopfstützen kaum ernsthaft hocken.
Der Marktstart ist noch ebenso wenig bekannt wie der Preis. Der dürfte oberhalb des offenen Ferrari Portofino M mit seinem faltbaren Hardtop liegen – also getippt bei rund 250'000 Franken.