Ein Kanton ist trauriger Spitzenreiter
Anzahl Alkoholunfälle erreicht Rekordmarke

Nach einem Rückgang während der Pandemie erreichen die Unfallzahlen wegen Alkohol am Steuer neue Rekordhöhen. Ein Kanton ist dabei trauriger Spitzenreiter. Auch die Zahl entzogener Führerausweise wegen Trunkenheit am Steuer ist 2022 wieder massiv gestiegen.
Publiziert: 31.12.2023 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2023 um 13:54 Uhr
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Letztes Jahr wurden 19 Prozent mehr Unfälle wegen Alkohol am Steuer registriert als noch 2021. Bei fast zehn Prozent handelte es sich um schwere Unfälle mit Schwerverletzten oder Toten.
Foto: Tim Oelbermann
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Die Zahl der Verkehrsunfälle wegen Alkohol am Steuer hat im Jahr 2022 deutlich zugenommen. Laut einer Mitteilung des Touring Club Schweiz (TCS), die sich auf Zahlen des Bundes stützt, wurden im letzten Jahr 19 Prozent mehr Unfälle mit Alkohol als Hauptursache registriert als 2021 – 4558 gegenüber 3815. Bei fast zehn Prozent (432) handelte es sich um schwere Unfälle mit Schwerverletzten oder Toten – damit ist die Bilanz von 2022 die schlechteste der letzten zehn Jahre! Mit Ausnahme der Pandemiejahre 2020 und 2021 ist die Anzahl schwerer Unfälle seit 2016 kontinuierlich gestiegen.

Fast überall mehr Unfälle

Die meisten schweren Unfälle wegen Alkohol am Steuer ereigneten sich auch 2022 in Genf – im Schnitt kam es zu 1,04 schweren Unfällen auf 10'000 Einwohner. Damit führt der Westschweizer Kanton diese traurige Statistik jetzt bereits seit sechs Jahren an. Hinter Genf folgen Schaffhausen mit 0,95 schweren Unfällen pro 10'000 Einwohner, Nidwalden (0,91), das Tessin (0,80) und Obwalden (0,78). In Schaffhausen hat sich der Anteil im Vergleich zu 2021 (0,24) fast vervierfacht; und auch im Tessin stieg die Anzahl schwerer Unfälle im Vergleich zum Vorjahr (0,51) stark an.

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Mit Ausnahme der Kantone Jura, Zug, Zürich und Uri, wo die Zahl der schweren Unfälle rückläufig ist, haben sie in allen Kantonen zugenommen. Auch der landesweite Durchschnitt hat sich mit einem Anstieg von 0,42 Unfällen auf 10'000 Einwohner im Jahr 2021 auf 0,49 2022 deutlich nach oben bewegt. Nur im Kanton Uri mit seinen rund 37'000 Einwohnern hat sich 2022 kein einziger schwerer Unfall mit Alkohol als Hauptursache zugetragen.

Auch Billett öfter weg

Zu den meisten tödlichen Unfällen wegen Alkohol am Steuer kam es im letzten Jahr im Kanton Waadt, wo sechs Personen starben. Darauf folgt das Tessin mit drei tödlichen Unfällen. Schweizweit kam es 2022 zu 25 tödlichen Unfällen aufgrund von Alkohol am Steuer. Doch nicht nur die Zahl der schweren und tödlichen Unfälle ist letztes Jahr wieder deutlich gestiegen. Auch die Zahl der wegen Alkohol am Steuer entzogenen Führerausweise ist 2022 um 23 Prozent nach oben geschnellt. Letztes Jahr wurden 13'043 Ausweise aufgrund von Trunkenheit am Steuer entzogen – 2021 waren es «nur» 10'591.

Besonders im Hinblick auf die bevorstehenden Feiertage mahnt der TCS, das Auto stehenzulassen, wenn Alkohol konsumiert wurde. Schon geringer Alkoholkonsum beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit und insbesondere das Reaktionsvermögen, aber auch die Aufmerksamkeit und die Fähigkeit zur Einschätzung von Entfernungen stark und verleiht ein trügerisches Gefühl von Sicherheit. Wer Alkohol trinkt, solle den ÖV oder ein Taxi nehmen, rät der TCS.

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