Die Festtage stehen vor der Tür und Freunde und Familien treffen sich zum Feiern. Die mögen wegen Corona etwas kleiner ausfallen, aber wir stossen immer noch gerne mal an. Doch das kann Gefahr auf unsere Strassen bringen: Alkohol ist neben Unaufmerksamkeit, zu hohem Tempo und Vortrittmissachtung einer der vier Hauptgründe für schwere Verkehrsunfälle.
Die Anzahl Schwerverletzter nach Alkoholunfällen ist in den letzten zehn Jahren zwar um fast ein Viertel zurückgegangen – doch im letzten Jahr gab es wieder einen leichten Anstieg. Und das, obwohl das Verkehrsaufkommen wegen der Corona-Pandemie leicht abgenommen hat. Nach 25 Toten und 444 Schwerverletzten bei Alkoholunfällen auf Schweizer Strassen im Jahr 2019 wurden letztes Jahr 28 Menschen getötet und 454 Personen schwer verletzt. Das ist leicht über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
Breiter Röstigraben
Die Unfallstatistik zeigt das Konsumverhalten der Schweizer: Die meisten schweren Unfälle unter Alkohol passieren nachts am Wochenende. Kritische Stellen sind Strecken innerorts und Kurven ausserorts. Dazu tut sich beim Thema Alkohol am Steuer ein «Röstigraben» auf. Die meisten schweren Unfälle in angetrunkenem Zustanden geschehen in der Romandie, gefolgt vom Tessin.
Auch die jährliche Bevölkerungsbefragung der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU zeigt, dass Autofahrer in der Romandie das Thema Alkohol gelassener sehen. Über ein Drittel der Autofahrer (37 Prozent) aus der französischsprachigen Schweiz geben an, nach zwei oder mehr Gläsern Wein oder Bier noch zu fahren. Zudem halten weniger Befragte aus der Romandie als in der restlichen Schweiz harte Strafen für Alkohol am Steuer angemessen.
Vernünftige Schweizer
Gesamtschweizerisch zeichnet sich aber grundsätzlich ein guter Trend ab. Über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) sehen harte Strafen für Alkohol am Steuer als angemessen. Weiter geben drei von vier Autofahrern (76 Prozent) an, nie zu fahren, wenn sie getrunken haben. Aber: Laut der BFU-Befragung wissen nur 63 Prozent, dass die Alkoholgrenze für Autofahrer in der Schweiz bei 0,5 Promille liegt.
So kommen Sie sicher nach Hause
Autofahrerinnen und Autofahrer sollten sich bewusst sein, dass schon eine geringe Menge Alkohol das Risiko eines Unfalls verdoppelt. Bereits ein Glas wirkt sich auf die Fahrfähigkeit aus. Die Reaktion wird langsamer und damit der Anhalteweg länger. Sehvermögen und Konzentration nehmen ab, gleichzeitig nehmen Müdigkeit und Risikobereitschaft zu. Dazu kommen in der aktuellen Jahreszeit schlechte Strassenbedingungen mit Regen, Schnee oder gar Eis. Mit den folgenden Vorsichtsmassnahmen kommen Sie sicher nach Hause:
- Für Neulenkerinnen und Neulenker gilt beim Alkohol die gesetzliche Nulltoleranz. Auch mit viel Fahrerfahrung bewährt sich der Grundsatz: Wer trinkt, fährt nicht.
- Als Alternative zum eigenen Auto öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis nutzen. Treffpunkt entsprechend wählen oder Getränkeangebot anpassen.
- Keinen Alkohol trinken, wenn man Medikamente einnimmt.
- An die Gastgeberinnen und Gastgeber: Immer alkoholfreie Getränke bereithalten. Alkoholisierte Personen bei sich übernachten lassen oder ein Taxi organisieren. Bei sturen Gästen allenfalls auch mal den Autoschlüssel einziehen.