WIrd immer luxuriöser: Neue Mercedes-E-Klasse startet in drei Wochen
Neue E-Klasse im ersten Test

Einst war die Mercedes-E-Klasse das typische Taxi. Doch längst hat sie sich zur digitalisierten Luxuskarosse weiterentwickelt. Wir sind die Mitte August startende neue Generation gefahren und kennen die wichtigsten Innovationen.
Publiziert: 25.07.2023 um 05:30 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2023 um 09:13 Uhr
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Die neueste, am 15. August startende Generation der Mercedes-E-Klasse macht deutlich, wohin die Reise mit dem Stern geht.
Foto: Mercedes-Benz AG
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Seit über 75 Jahren zählt die E-Klasse zu den wichtigsten Mercedes-Baureihen – zum Beispiel auch für Taxi-Chauffeure. Doch vom einst beliebten, simplen und robusten Taxi ist nicht mehr viel geblieben. Die neueste Generation der E-Klasse macht deutlich, wohin die Reise mit dem Stern geht: Weg vom Butter-und-Brot-Auto, hin zur hoch digitalisierten Luxuskarosse. Wer sich die neue E-Klasse mit ihren vielen meist aufpreispflichtigen Tech-Gadgets leisten kann (die offiziellen Preise werden erst zum Verkaufsstart am 15. August bekannt gegeben), die oder der ist wer.

Die Liste an neuen Innovationen ist denn auch lang: Aussen fällt die Front mit der Black-Panel-ähnlichen Fläche auf, die den Kühlergrill mit den Scheinwerfern verbindet. Diesen dreidimensional gestalteten Grill gibts je nach Ausstattungslinie progressiv oder klassisch. Optional lässt sich für alle Ausstattungslinien (Avantgard, Exclusive, AMG) ein zusätzlich beleuchteter Chromrahmen bestellen. Lichtspielereien finden auch am Heck statt: Auffällig da die serienmässig verbauten Heckleuchten mit Sternoptik.

Die E-Klasse-Modellpalette

Limousine
E200, 204 PS (150 kW), 6,4–7,3 l/100 km
E220 d/220 d 4Matic, 197 PS (145 kW), 4,9–5,5 l/100 km
E300 e/300 e 4Matic, 313 PS (230 kW), 0,5–0,9 l/100 km
E400 e 4Matic, 381 PS (280 kW), 0,6–0,9 l/100 km

T-Modell (Kombi)
E200, 204 PS (150 kW), 6,7–7,4 l/100 km
E220 d, 197 PS (145 kW), 5,0–5,7 l/100 km
E300 e, 313 PS (230 kW), 0,6–0,9 l/100 km

Limousine
E200, 204 PS (150 kW), 6,4–7,3 l/100 km
E220 d/220 d 4Matic, 197 PS (145 kW), 4,9–5,5 l/100 km
E300 e/300 e 4Matic, 313 PS (230 kW), 0,5–0,9 l/100 km
E400 e 4Matic, 381 PS (280 kW), 0,6–0,9 l/100 km

T-Modell (Kombi)
E200, 204 PS (150 kW), 6,7–7,4 l/100 km
E220 d, 197 PS (145 kW), 5,0–5,7 l/100 km
E300 e, 313 PS (230 kW), 0,6–0,9 l/100 km

Die leicht zurückversetzte Passagierkabine lässt die 4,95 Meter lange Limousine etwas coupéartiger und dynamischer erscheinen. Zudem gibts gegenüber dem Vorgänger zwei Zentimeter mehr Radstand, was den hinteren Passagieren etwas mehr Beinfreiheit bringt. Auch breiter ist die neue E-Klasse geworden. Was ein Plus von 2,5 Zentimetern bei der Ellbogenbreite auf den hinteren Sitzen bringe – und fast schon S-Klasse-Niveau erreiche, erklärt uns ein Mercedes-Techniker stolz.

Digitalisierung im Cockpit

Den Eindruck, dass die E-Klasse dem eigentlichen Flaggschiff S-Klasse wieder sehr nah kommt, haben wir auch, als wir während unserer ersten Testfahrt die Technik ausprobieren. Natürlich beherrscht das Thema Digitalisierung das Cockpit. Man kann jetzt auch für den Beifahrer ein separat zu bedienendes Display bestellen, damit dieser gar während der Fahrt im Internet surfen oder einen Film schauen kann. Und im Fahrerdisplay gibts neue eine 3D-Option, die Mercedes mit «räumlicher Szenenwahrnehmung» verkauft. Wir findens dagegen eher eine Spielerei mit gefährlichem Ablenkeffekt.

Das wars aber noch lange nicht mit den Innovationen und Extras. Dank künstlicher Intelligenz KI lernen Komfortsysteme wie Heizung, Lüftung oder Radio die Vorlieben des Fahrers kennen und bieten sie in Standardroutinen an. Für jeden Sitzplatz lässt sich dank automatischen Lüftungsdüsen ein individuelles Nutzungsprofil erstellen. Selbstverständlich kann die Lüftung aber auch weiterhin wie gewohnt manuell ausgerichtet werden.

Autonomes Überholen

Auf Wunsch gibts die neue E-Klasse mit dem Technik-Paket, das unter anderem Luftfederung und Hinterachslenkung beinhaltet. Damit wird das Gleiten in der einstigen Oberklasse-Limousine, die jetzt stark an der Luxusklasse kratzt, noch komfortabler. Und der Wendekreis verringert sich um bis zu 90 Zentimeter. Künftig soll sie zudem auf der Autobahn völlig selbständig überholen können: Mit diesem via Abstandsautomat zu aktivierenden Tool erkennt das System ein langsamer vorausfahrendes Auto, checkt dann, ob die Überholspur frei ist, stellt den Blinker, wechselt die Fahrspur, zieht vorbei, blinkt wieder rechts, um dann wieder auf die rechte Spur zurückzuschwenken. Funktioniert auf unserer Testfahrt völlig autonom und fehlerfrei – nur aus rechtlichen Gründen müssen die Hände dabei noch am Lenkrad bleiben.

Zum Verkaufsstart in Europa wird dieses Gadget allerdings noch nicht verfügbar sein – es soll bei uns frühestens 2024 kommen. Dafür bietet Mercedes die neue E-Limousine wahlweise mit einem Benzin-, einem Diesel- und zwei Hybrid-Antrieben an. Und auch den Kombi wird es als Benziner, Diesel oder hybriden 300 e geben. Das für viele Wichtigste – die Preise – will Mercedes freilich noch nicht verraten. Sie sollen erst bei der offiziellen Lancierung am 15. August öffentlich werden. Man kann aber davon ausgehen, dass die Einstiegspreise nicht unter 66’000 Franken fürs aktuelle Basismodell starten werden. Und mit einigen Optionen und der Hybridmotorisierung dürften die E-Klasse-Preise schnell sechsstellig werden. Auch dabei fährt die E-Klasse im Windschatten der S-Klasse.

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