Auf einen Blick
- Fast 49'000 Stunden Stau auf Nationalstrassen in 2023
- Autofahrer verursachen Stau durch falsches Fahrverhalten
- Staukosten stiegen von 670 Mio. CHF (2010) auf 3 Mrd. CHF (2023)
Rund 49'000 Stunden – solange standen wir Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2023 auf Nationalstrassen im Stau. Dabei waren 87 Prozent der registrierten Staustunden auf Verkehrsüberlastungen zurückzuführen, die restlichen vor allem auf Unfälle und Baustellen. Abgesehen von den Nerven der Autofahrerinnen kostet das die Volkswirtschaft auch Geld: Die für die Nationalstrassen geschätzten Stauzeitkosten beliefen sich schon 2010 auf 670 Millionen Franken und stiegen bis 2023 auf 3 Mrd. Franken an.
Aber neben dem hohen Verkehrsaufkommen dank deutlichem Bevölkerungszuwachs sinds die Autofahrer oft auch selbst schuld, wenn der Verkehr ins Stocken gerät: Chronisches Linksfahren, zögerliches Weiterfahren, wenn der Stau sich wieder auflöst und sinnloses Lückenspringen zwischen linker und rechter Spur, bloss um ein paar Meter zu gewinnen, lassen den Verkehr immer wieder ins Stocken geraten.
Mit diesen 10 Verhaltenstipps des Bundesamtes für Strassen (Astra) kann jede dazu beitragen, dass es läuft auf unseren Autobahnen.
Rechts fahren, links überholen
Fahre immer so weit rechts wie möglich – auch auf dreispurigen Autobahnen. Die mittlere und linke Spur sind nur zum Überholen! Blinke rechtzeitig vor dem Überholen und wechsle sobald wie möglich wieder auf die rechte Spur.
Keine Ablenkungen
Die Hände gehören ans Lenkrad und der Blick auf die Strasse. Radio und Navi solltest du vor der Fahrt einstellen und es unterwegs so wenig wie möglich bedienen. Trinke nur, wenn es die Verkehrssituation erlaubt – schon der Griff zur Wasserflasche lenkt ab.
Absolute Tabus sind: Smartphone nutzen, sich schminken oder rasieren oder die Unterlagen für den nächsten Termin auf dem Lenkrad lesen. Das gilt auch, wenn du Assistenzsysteme wie adaptiven Tempomaten und Spurhalter aktiviert hast. Du musst aufmerksam bleiben und jederzeit ins Verkehrsgeschehen eingreifen können. Die Verantwortung liegt immer beim Fahrer!
Abstand halten
Es sollte sich von selbst verstehen. Abstand bedeutet Sicherheit! Wende die Zwei-Sekunden-Regel an oder halte den halben Tacho in Metern als Abstand. So kannst du bei vorausschauender Fahrweise ohne viel zu bremsen auf Tempoänderungen sowie neue Verkehrssituationen reagieren. Bei schlechten Wetter- und Sichtverhältnissen solltest du nicht nur die Geschwindigkeit anpassen, sondern auch den Abstand vergrössern.
Richtig auffahren
Wenn du auf die Autobahn auffährst, hast du keinen Vortritt! Nutze den ganzen Beschleunigungsstreifen aus, um, wie es der Name sagt, zu beschleunigen und dein Tempo dem Verkehr anzupassen. Wenn du keine Lücke findest, darfst du auf dem Pannenstreifen weiterfahren, bis du einfädeln kannst.
Richtig abfahren
Reihen dich sich rechtzeitig auf der rechten Spur ein, spätestens bis 500 Meter (zweiter Wegweiser) vor der Ausfahrt, und setze 200 Meter vorher schon den Blinker. Achtung: Bremse erst auf dem Verzögerungsstreifen! Deshalb heisst er so.
Verhalten im Stau
Bleibe auf deiner Spur. Jeder unnötige Spurwechsel schadet dem Verkehrsfluss und du bist selten schneller. Wenn eine Spur wegfällt, nutzen Sie bis zum Hindernis alle Spuren und wenden Sie dort das Reissverschlussprinzip an.
Durch Baustellen fahren
Fahre gleichmässig mit der signalisierten Geschwindigkeit. Nutze beide Spuren und fahre im dichten Verkehr leicht versetzt. Wenn dir die Spur neben einem LKW zu schmal vorkommt, reihe dich dahinter ein. Halte bei Einfahrten in Baustellen genug Abstand, damit auffahrende Autos einfädeln können.
Verhalten bei Unfällen
Wenn du in einen Unfall verwickelt bist, sichere schnellstmöglich die Unfallstelle mit dem Pannendreieck. Vergiss nicht, die Warnweste zu tragen. Stelle dein Auto wenn möglich auf dem Pannenstreifen ab und informiere die Einsatzkräfte.
Fährst du als erste Person an einen Unfall, bist du verpflichtet zu helfen. Sichere die Unfallstelle, betreue die Verletzten und alarmiere die Polizei. Wenn den Opfern schon geholfen wird, fahre vorsichtig, aber zügig an der Unfallstelle vorbei und gaffe nicht!
Rettungsgasse bilden
Lasse bei jedem Stau Platz für Einsatzfahrzeuge – auch wenn es nicht nach einem Unfall aussieht. Die Rettungsgasse wird immer zwischen den beiden linken Spuren gebildet – im Normalfall also zwischen der Normal- und der Überholspur.
Verkehrsspitzen brechen
Versuche, wenn möglich ausserhalb der Hauptverkehrszeiten (6:30 bis 9:00 Uhr sowie 17 bis 19 Uhr) zu fahren. Eine Überbelastung zu diesen Zeiten verursacht die meisten Staus. Fahre nicht alleine, sondern nutze alle Plätze in deinem Auto oder fahre mit jemandem, der den gleichen Weg hat.