Velo-Ratgeber: Gefahr im toten Winkel
So wird der tote nicht zum tödlichen Winkel

Pro Velo ist der nationale Dachverband für die Interessen der Velofahrenden in der Schweiz. Für Blick beantwortet Pro Velo regelmässig Leserfragen rund ums Thema Velofahren.
Publiziert: 25.04.2023 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2024 um 08:33 Uhr
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Blick aus einem LKW-Cockpit: Aussenspiegel helfen bei der Übersicht, aber manche Ecken rund um den Lastwagen sind für die Fahrerin oder den Fahrer nicht einsehbar – die sogenannten toten Winkel.
Foto: sean missuk
Pro-Velo-ExpertInnen-Team

Immer wieder ist von schwerverletzten Velofahrern zu hören, die von LKWs im toten Winkel übersehen wurden. Wie kann ich als Velofahrer solche Situationen aktiv vermeiden?
K. Imboden, Brig VS 

Unfälle zwischen Velos und Lastwagen sind zum Glück vergleichsweise selten, enden jedoch oft tragisch. Der Grund dafür sind die Grösse und das Gewicht dieser Fahrzeuge. Der in der Frage erwähnte tote Winkel umfasst diejenigen Bereiche rund um Lastwagen und Busse, die von der Fahrerin oder dem Fahrer weder direkt noch via Spiegel eingesehen werden können. Solche toten Winkel gibt es gleich mehrere rund um das Fahrzeug.

Für Velofahrerinnen und -fahrer ist es deshalb enorm wichtig, sich nicht in diese gefährlichen Zonen hineinzubegeben. Vor Kreuzungen bleibt man am besten hinter dem Lastwagen, vor allem, wenn dieser in Bewegung ist. Wenn der LKW rechts blinkt: Immer warten, bis er ganz abgebogen ist. Kann man an einem stehenden Lastwagen vorfahren, zum Beispiel auf einem Radstreifen, sollte man nicht neben dem LKW anhalten, sondern mindestens zwei Meter weit davor, wo man sich im Sichtfeld der Chauffeurin oder des Chauffeurs befindet.

Wenn immer möglich, sollte man Blickkontakt mit dem Fahrzeuglenker aufnehmen. Dabei gilt: Kann man vom Velo aus den Chauffeur nicht im Aussenspiegel des Fahrzeugs sehen, wird man selber auch nicht gesehen. Im Zweifel lieber einmal zu viel auf den eigenen Vortritt verzichten, als sich in eine gefährliche Situation zu begeben.

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Dann richte diese direkt an velo@blick.ch. Die Blick-Mobilitätsredaktion leitet deine Frage gerne an das Pro-Velo-Expertenteam weiter.

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Assistenten kommen nur langsam

Immer mehr Lastwagen sind wie die meisten neuen Autos mit Sensoren ausgerüstet, die Personen und Velofahrende in der Nähe des Fahrzeugs erkennen und den Fahrer bei Gefahr warnen. Solche Assistenzsysteme sind ab 2024 an neuen LKW obligatorisch. Doch bis alle Fahrzeuge über diese Systeme verfügen, wird es noch viele Jahre dauern. Es bleibt darum auch in der Verantwortung aller Velofahrerinnen und -fahrer, aufmerksam zu sein und den toten Winkel zu meiden. Mehr Informationen zum Thema gibts unter pro-velo.ch.

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