Mit dem Mercedes SLK ists vorbei, Audis TT läuft bald aus und in der Kompaktklasse gibts gar keine offenen Modelle mehr. Und bei Mercedes werden die Cabrios der C- und E-Klasse künftig auf nur noch ein Modell eingedampft. Die Gründe? Selbst im Cabrio-Land USA mag man sich nicht mehr die Sonne auf den Schädel brennen lassen. Und als E-Autos taugen sie mangels Platz für die Batterie Stand heute auch noch nicht. Gut möglich, dass auch die 2019 lancierte dritte Generation des BMW-Roadsters Z4 keinen Nachfolger erhalten wird.
Wäre schade drum, weil er nach der jüngsten Rundum-Auffrischung ein properes Paket aus Frischluft, Fahreigenschaften und Fun-Faktor bietet. Grundlegendes hat sich nicht verändert, aber ein leicht modifizierter Kühlergrill und das ab sofort immer serienmässige Sportpaket sorgen für neuen Look. Vor allem in Thundernight-Metallic, einem lila Lack, nach dem sich selbst im Promi-gewohnten Miami die Passanten umdrehen.
Wie für Miami gemacht
Die Grossstadt des US-Bundesstaats Florida ist nur eine der vielen Sonnenmetropolen des Landes. Aber nur Florida wird «The Sunshine State» genannt. Ab zur Testrunde auf den Ocean Drive. Der Reihensechszylinder im Z4 M40i leistet unverändert 340 PS (250 kW). Mehr braucht niemand, zumal sein sonores Grollen beim Ausdrehen der acht Gänge Suchtpotenzial hat. Erstaunlich: Rund ein Viertel aller Z4 gehen nach Deutschland, auf Platz zwei erst folgen die USA mit 17 Prozent. Dabei passt der 4,32 Meter lange Zweiplätzer perfekt nach Florida. Die Badetasche kommt hinter die beiden Sportsitze und der Rest in den immerhin 281 Liter grossen Laderaum. Der reicht so für mehr als ein Wochenende in Key West.
Antrieb: 3.0-R6-Turbobenziner, 340 PS (250 kW), 500 Nm@1600–4500/min, 8-Gang-Automat, Hinterradantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h 4,5 s, Spitze 250 km/h
Masse: L/B/H 4,32/1,86/1,30 m, Leergewicht 1565 kg, Laderaum 281 l
Umwelt: WLTP 8,1 l/100 km = 184 g/km CO₂, Energie E
Preise: ab 83'300 Fr. (Basis Z4 20i ab 56'400 Fr.)
Antrieb: 3.0-R6-Turbobenziner, 340 PS (250 kW), 500 Nm@1600–4500/min, 8-Gang-Automat, Hinterradantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h 4,5 s, Spitze 250 km/h
Masse: L/B/H 4,32/1,86/1,30 m, Leergewicht 1565 kg, Laderaum 281 l
Umwelt: WLTP 8,1 l/100 km = 184 g/km CO₂, Energie E
Preise: ab 83'300 Fr. (Basis Z4 20i ab 56'400 Fr.)
Zwischen Miami Beach, Downtown und dem Rentnerparadies Key Biscayne rollt der Roadster entspannt. Nur auf den Highway-Auffahrten packts uns: Kurz in den Sportmodus, manuell den Gang wählen. Jetzt würde der Z4 innert 4,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 spurten. Macht hier in Miami und wohl auch in den ganzen USA aber niemand, weil der Auftritt mehr zählt als der Antritt. Dabei hätte der Z4 alle nötigen Talente: ein ausbalanciertes Fahrwerk, immerhin nur rund 1,6 Tonnen Gewicht und bis zu 500 Newtonmeter (Nm) maximales Drehmoment. Wie geschaffen für europäische Bergstrassen.
Schnell öffnendes Stoffverdeck
Doch in und um Miami sind die Strassen breit und Erhebungen beschränken sich auf ab und an mal eine Düne. Beim Dahinrollen überzeugen die Sportsitze mit überraschendem Komfort – im Vorgänger wurde noch aus Gewichts- und Platzgründen arg an der Polsterung gespart. Bei schlechtem Wetter bleibt auch unter dem geschlossenen Stoffdach genug Platz. Elektrisch öffnen lässt es sich in rund zehn Sekunden – plus ein paar weitere zum Versenken der Seitenscheiben. Bei 27 Grad Celsius im Schatten ist Offenfahren natürlich keine Frage.
Einen Vorteil hat das entspannte Dahingleiten im Sunshine State: Hier lässt sich locker der Werksverbrauch von 8,1 l/100 km erreichen. Die Preise für den überarbeiteten BMW Z4 starten bei 55'400 Franken für den Basis-Vierzylinder, in der Topversion M40i werden es mindestens 83'300 Franken.