Auf längeren Autofahrten ist es ein beliebter Zeitvertreib, mindestens ein Auto aus jedem Kanton zu entdecken. Die Nummernschilder verraten schliesslich die Herkunft. Laut der Autoversicherung Axa empfiehlt es sich, bei Autos aus dem Tessin einen grösseren Sicherheitsabstand einzuhalten. Denn die Tessinerinnen und Tessiner scheinen die unsichersten Autofahrer der Schweiz zu sein.
Die Axa hat die gemeldeten Schäden ihrer Kunden aus den letzten fünf Jahren (2016 bis 2020) analysiert und festgestellt, dass im Kanton Tessin rund 20 Prozent mehr Schäden gemeldet werden als im Schweizer Durchschnitt. Insgesamt gab es 16'900 Schadensmeldungen zu im Tessin zugelassenen Autos.
Innerschweizer fahren sicher
Im Vergleich dazu am sichersten sind die Urner unterwegs. Aus der Innerschweiz gab es in den letzten vier Jahren nur 870 Schadenmeldungen – dieser Wert liegt um 20 Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt. Ebenfalls sehr sicher am Steuer sind die Schaffhauser und Luzerner. Die Anzahl der Schadensmeldungen aus diesen Kantonen liegen rund zehn Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt.
Sind die engen Strassen Schuld?
Interessant: Bei den Führerausweisentzügen fallen Uri und Schaffhausen auch eher selten auf, währen die Tessiner eher mal den Ausweis abgeben müssen. Axa-Schadenexperte Fredy Egg äussert eine Vermutung zur erhöhten Unfallfrequenz: «Die vielen schmalen und unübersichtlichen Strassen im Tessin dürften die Fahrer vor besondere Herausforderungen stellen.»
Tessiner fahren die günstigsten Autos
Ein anderer Grund könnte sein, dass die Tessiner eher günstige Autos fahren und deshalb vielleicht weniger auf deren Unversehrheit achten. Im kantonalen Vergleich weist der südliche Kanton bei der Axa am meisten Autos mit einem Wert von weniger als 11'000 Franken. Die im Schnitt teuersten Autos sind im Kanton Waadt zugelassen. Von hier kommt auch das wertvollste bei der Axa versicherte Auto mit einem Wert von 5,5 Millionen Franken.