Audi wirbt mit bei seinen Fahrzeugen mit «Vorsprung durch Technik». Noch mehr Technik ist nun für die Familiensportler RS 4 und RS 5 erhältlich: «Wir hatten eine Gruppe hartgesottener, sportlich fahrender Kunden, die zu uns kamen und sagten, dass der RS 4 und der RS 5 mehr auf die Rennstrecke ausgerichtet sein müssten. Nachdem wir die aktuelle Generation des Fahrzeugs auf den Markt gebracht hatten, entschieden wir uns, diese Competition-Versionen zu entwickeln», erklärt Florian Mair, Leiter der Audi Sport Modellpalette. Im Unterschied zum dreitürigen RS 5 Coupé und seinem viertürigen Sportback-Zwilling bietet die Competition-Plus-Variante unter anderem eine feste Lenkübersetzung, eine veränderte Abstimmung des Differenzials, schnellere Gangwechsel und ein manuell einstellbares Fahrwerk.
Optisch hat sich neben den schwarzen Audi-Ringen auf Haube und Heckdeckel nicht allzuviel getan. Für zusätzliche Dramatik sorgen serienmässige 20-Zoll-Felgen sowie Optikpakete mit Aussenspiegeln, Frontblade und Seitenklappen sowie Schwellerverbreiterung und Heckdiffusor in Karbon – entweder in matt oder glänzend. Dass der Audi RS 5 Competition Plus um acht Kilo abgespeckt hat, ist eher ein Messwert für die abendlichen Stammtischplaudereien. Ähnlich sieht es mit der Beschleunigung aus, denn der nachgeschärfte Ingolstädter beschleunigt nunmehr in 3,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100 – 0,1 (Coupé) bis 0,2 Sekunden (Sportback) schneller als zuvor. Gleichzeitig wurde die Höchstgeschwindigkeit von 250 auf 290 km/h angehoben. Dass die Sport-Audis nicht wesentlich bei den Fahrleistungen zulegen, liegt daran, dass auch der 2,9-Liter-V6-Turbobenziner unverändert maximal 450 PS auf alle vier Sportschlappen wuchtet.
Fahrwerk manuell einstellbar
Das Ingenieurteam von Audi Sport hat ein Gewindefahrwerk entwickelt, das sich manuell abstimmen lässt, um die bestmögliche Balance zwischen Komfort und Leistung zu finden. Das Fahrwerk des RS 4 und RS 5 Competition Plus wurde im Vergleich zu den serienmässigen RS-Versionen um zehn Millimeter abgesenkt – zudem kann es der Besitzer des Fahrzeugs manuell um weitere zehn Millimeter reduzieren. Fahrwerksingenieur Andrei Filip erklärt: «Diese Kunden können das Auto auf einen Prüfstand stellen, die Räder abnehmen, die Motorhaube anheben und die gewünschten Einstellungen vornehmen, indem sie mit den Zug- und Druckstufen und der Fahrzeughöhe spielen, was ihnen viele Möglichkeiten bietet.» Der RS 5 wird dazu mit einer Broschüre und speziellen Werkzeugen geliefert, um diese Aufgabe zu vereinfachen. Welcher Audi-Kunde hinterher wirklich selber Hand anlegt, bleibt abzuwarten.
Zudem bieten die neuen Competition-Plus-Fahrzeuge höhere Federraten, dreifach verstellbare Dämpfer und steifere Stabilisatoren, die das Handling des Fahrzeugs präziser und agiler machen sollen. Im Gegensatz zur einfachen Competition-Version, die über eine variable dynamische Lenkübersetzung verfügt, ist diese beim Competition Plus fix, sodass die Vorderachse schneller auf die Wünsche des Piloten reagiert. Spürbar sind die Veränderungen allemal, denn während man im serienmässigen RS 5 Richtung Grenzbereich eine Tendenz zum Untersteuern in engeren Kurven bemerkt, ist diese nunmehr weitgehend verschwunden.
«Wir haben die Drosselklappe so moduliert, dass sie sich schneller öffnet und schliesst. Dadurch verlagert sich das Gewicht beim Anheben des Pedals mehr nach vorne und beim Durchtreten mehr nach hinten, wodurch eine Fahrzeugbewegung entsteht, die dem sportlichen Handling zugutekommt», erklärt Filip. Besonders ausgewogen wirkt das sportlichste aller Audi-Coupés jedoch ohnehin im Komfortmodus, wo Unebenheiten und Löcher locker weggebügelt werden, ohne dass der Fahrer eingreifen müsste.
Der Preis ist heiss
Bleibt jedoch die Frage, ob einem die beiden Pakete die üppigen Aufpreise wert sind. Denn bereits der normale Audi RS 5 Sportback ab 114'300 Franken ist mit seinen 450 PS ebenso wie die Kombiversion des RS 4 Avant ab 111'550 Franken ein wahnsinnig schnelles Auto für Alltag, Autobahn und Rennstrecke. Das Competition-Paket schlägt mit jeweils 8650 Franken zu Buche – das rennstreckentaugliche Competition-Plus-Paket erhöht den Preis gar um 13'850 Franken. Letztlich kommt es darauf an, wie relevant es für den sportlichen Fahrer ist, auf der Rennstrecke ein paar Sekunden schneller zu sein.