Audis Slogan verspricht «Vorsprung durch Technik». Und technologisch ist die Marke mit den vier Ringen aus Ingolstadt (D) definitiv auf Augenhöhe mit der Konkurrenz aus München (BMW) und Stuttgart (Mercedes).
Beim Design hingegen rennt Audi einem Rückstand hinterher. Nicht, dass die Modelle nicht schön wären, denn das liegt sowieso im Auge des Betrachters. Der Rückstand bezieht sich auf eine Karosserieform: das SUV-Coupé. Diese schnittige Alternative zu den geräumigen, kastenförmigen Crossovern hat Audi lange vernachlässigt und das Feld BMW und Mercedes überlassen.
Audi zieht nach
Weil sich deren SUV-Coupés so gut verkaufen und auch die Audi-Kunden danach fragen, springt Ingolstadt vor zwei Jahren mit dem Q8 auf diesen Zug auf und gibt gleich Vollgas. Nach dem Q3 Sportback letztes Jahr, kommt nun mit dem Q5 Sportback der nächste Audi-SUV mit schicker Coupé-Form. Wie schon beim Q3 ist die Heckansicht mit der abfallenden Dachlinie gelungen. Muskulös steht der Q5 Sportback auf der Strasse und nimmt gekonnt die markante Schulterlinie auf. Die Folge: Er ist sieben Millimeter länger als der normale SUV.
Fast gleich viel Platz
Noch fehlt die Sitzprobe, aber im Fond dürfte die Kopffreiheit etwas eingeschränkter sein als im normalen Q5. Daran dürfte auch die längs verschiebbare Rückbank nichts ändern. Denn wer lange Beine hat, schiebt die Rückbank nach hinten, womit es dann eben für den Kopf knapp werden dürfte. Das Ladevolumen beträgt 510 bis 1480 Liter. Nur unwesentlich mehr packt der normale Q5 mit 520 bis 1520 Liter.
Auch sonst gibts keine grossen Unterschiede zum praktischen Bruder. Der Sportback hat ein straffer abgestimmtes Fahrwerk und etwas mehr Serienausstattung. Statt 17-Zoll-Rädern sind 18-Zöller serienmässig aufgezogen. Dazu kommt ein teureres Lenkrad.
Zum Start ein kleiner Diesel
Wenig Überraschendes gibts auch beim Motorenangebot: Zu Beginn ist der Q5 Sportback nur mit dem 204 PS (150 kW) starken Vierzylinder-Diesel erhältlich, der das Versprechen der dynamischen Optik vermutlich nicht ganz halten kann. Erst später folgen ein V6-Diesel mit 286 PS (210 kW), zwei Vierzylinder-Benziner mit 204 und 254 PS (150 und 195 kW) und zwei Plug-in-Hybride mit 299 und 367 PS (220 und 270 kW) Systemleistung sowie rund 50 Kilometer Reichweite. Als Krönung wirds einen 341 PS (251 kW) starken SQ5 Sportback mit V6-Turbodiesel geben. Von Audi noch nicht bestätigt, aber wohl ziemlich sicher, dürfte zum Schluss ein RS Q5 Sportback folgen.
Während die Vierzylinder-Versionen einen zuschaltbaren Allrad-Antrieb erhalten, kommen die V6-Versionen mit einem permanenten 4x4, Audis klassischer Quattro. Auch beim Getriebe gibts dezente Unterschiede zwischen den Motoren. Während die kleineren Triebwerke die Kraft über eine 7-Stufen-Doppelkupplungsautomatik übertragen, übernimmt dies in den V6-Versionen eine 8-Stufen-Wandlerautomatik.
Weitere SUV-Coupés
Mehr Funktionen später kaufen
Im Cockpit des Sportback gibts die bekannten digitalen Instrumente und einen 10,1-Zoll-Touchscreen fürs Multimediasystem. Dessen Fähigkeiten lassen sich später per App noch weiter ausbauen – gegen Aufpreis versteht sich. Das Navi soll nun noch exakter sein und erkennt nicht nur Umgangssprache, sondern zeigt auch gesperrte Fahrspuren an. Dazu hilft es bei der Parkplatzsuche und informiert über Beschränkungen wie Parkzonen für Anwohner. Diese Funktionen stehen aber nur in bestimmten Städten zur Verfügung – und leider gehören noch keine Schweizer Städte dazu.
Wo technisch machbar, nutzt der Q5 Sportback die Schwarmintelligenz und warnt den Fahrer vor Unfällen, Stau-Enden in Kurven sowie Gefahrensituationen wie Nebel oder Glätte. Noch ist allerdings Geduld gefragt. Audis drittes SUV-Coupé startet erst im Verlaufe des nächsten Jahres in der Schweiz. Entsprechend sind auch die Preise noch nicht bekannt. Wir schätzen aber, dass es bei knapp unter 60'000 Franken für den 204-PS-Diesel losgehen dürfte.