Mercedes steigt beim Wettrüsten der Power-SUVs aus! Während der BMW X6 M Competition auf 625 PS (460 kW) kommt und das Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid Coupé die Messlatte gar auf 680 PS (500 kW) legt, bleibt das stärkste GLE Coupé bei 612 PS (450 kW) und lässt damit nur den Audi RS Q8 (600 PS / 441 kW) hinter sich. Im Verständnis der Stuttgarter hat es ein Mercedes nicht nötig der Stärkste zu sein. Es heisst im Slogan ja auch «Das Beste oder nichts» und nicht der «Der Stärkste oder nichts».
Trotzdem ist mit dem AMG GLE 63 S Coupé nicht zu scherzen. Allein der Buchstaben «S» sorgt für 41 PS (30 kW) extra im Vergleich zum «normalen» AMG 63. Für die Leistung sorgt der Vierliter-V8-Biturbo aus der Mercedes-Sportabteilung. Er schickt beim S 850 Nm an alle vier Räder. Dazu handelt es sich beim Power-SUV um einen Mildhybrid, womit ein 48 Volt Starter-Generator mit 22 PS (16 kW) und 250 Nm Extra-Power beim Anfahren hilft.
Die Technik
So sprintet der deutlich über zwei Tonnen schwere Koloss in 3,8 Sekunden auf Tempo 100. Bei 280 km/h ist elektronisch Schluss. Um fahrdynamisch mit der Konkurrenz von Audi, BMW und Porsche mithalten zu können, verbaut AMG alles, was das Technikregal hergibt: aktive Motorlager, schnelle elektromechanische Wankstabilisierung, elektronisch angesteuertes Hinterachssperrdifferenzial inklusive Torque Vectoring sowie Luftfahrwerk.
Sieben Fahrprogramme lassen sich von verbrauchsorientiert bis brutal sportlich spreizen. Etwas überflüssig dürften die Offroad-Modi sein. Denn trotz Allrad und Bodenfreiheit sind die SUV-Coupés eher selten abseits der Strasse zu finden. Obwohl die Hälfte der Zylinder zwischen 1000 und 3250 Touren pausieren, kommt das AMG-Coupé auf einen Werksverbrauch von 11,5 Liter. Und bei artgerechter Haltung dürfte dieser Wert sowieso zu Makulatur verkommen.
Die Optik
Natürlich ist auch mit Radlaufverbereiterungen, Seitenschwelleren und Panamericana-Kühlergrill für einen entsprechend breiten und wuchtigen Auftritt gesorgt. So macht das GLE Coupé auf dicke Hose und sagt dem Vordermann im Rückspiegel: Mach Platz da! Dazu sorgt der mächtige Heckdiffusor für mehr Anpressdruck. Innen bleibt der AMG ein GLE Coupé. Nur die digitalen Instrumente differieren zu den herkömmlichen Anzeigen.
Das Mercedes-AMG GLE 63 S Coupé wird am Genfer Autosalon (5. bis 15. März) vorgestellt. Dann dürften auch der Verkaufsstart und die Preise bekannt werden. Allerdings: Unter 140'000 Franken dürfte nichts gehen ...