Früher war (fast) alles besser
Diese 10 Dinge lieben wir an alten Autos

Belehren uns ältere Semester mit Sprüchen wie «Früher war alles besser!», verdrehen wir die Augen. Doch bei den Autos stimmt das oft sogar, wie diese Beispiele zeigen.
Publiziert: 21.01.2022 um 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2023 um 16:40 Uhr
Andreas Engel
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Mehr Rundumsicht

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Dünne Säulen – wie hier am ersten Audi 80 – waren beim Crash vielleicht weniger stabil, sorgten aber für perfekte Rundumsicht.
Foto: PETER-LINTNER

Früher nannte man die Fenstersäulen am Auto noch Fensterholme – und sie waren denn auch so dünn, dass man eine perfekte 360-Grad-Rundumsicht genoss. Heute haben wir zwar eine 360-Grad-Kamera an Bord, aber trotzdem verschwinden hinter der vorderen A-Säule nicht nur Töffs, sondern gleich ganze Postautos.

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Kontakt-Parkieren

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Früher gab es sie noch: Stossstangen aus richtigem Metall, teils sogar mit Hörnern und später oft mit Gummileisten.
Foto: zVg

Früher waren Autos noch nicht ringsherum in Plastikschürzen verpackt. Es gab ausgestellte Balken vorne und hinten, genannt Stossstangen – mit denen man eben stossen und schadenfrei auf Kontakt parkieren konnte. Heute gibt es Sensoren. Die brauchts, denn jeder Kontakt gibt unweigerlich Kratzer im Lack.

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Pragmatische Form

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Früher zählten statt Lifestyle praktische Tugenden. In diesen Volvo 850 lädt man auch ohne Probleme einen ganzen Schrank ein, ohne das Ding erst auseinanderzubauen.
Foto: Volvo/zVg

Früher musste ein Auto praktisch sein – und so war uns egal, dass die Modelle auch kantig daherkamen. Ein prima Beispiel sind Volvo-Kombis wie 240 oder 850 (Bild). Wo wir heute das Billy-Regal erst auspacken und dann in Einzelteilen einladen, haben wir es früher am Stück in unseren «Schwedenpanzer» hineingeschoben – passt!

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Frischluft von Hand

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Simple Technik, mächtig Spass: Nach dem manuellen Aufklappen des Dachs im VW Käfer konnte der Sommer kommen.
Foto: zVg

VW Käfer und Citroën 2 CV waren Autos, zu denen heute fast jeder Ü50 eine Jugend-Geschichte weiss. Beliebt waren sie auch wegen ihrer Stoffverdecke – beim «Döschwo» zum Aufrollen, beim Käfer zum Aufklappen. Von Hand! Das kann heute nur noch Mazdas MX-5, alle anderen brauchen schwere Technik.

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Weniger Höhe

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Fürs Gelände optimal, fürs Parkhaus fast eine Nummer zu hoch: der neue Land Rover Defender.
Foto: zVg

Im neuen Land Rover Defender zum Einkaufen fahren? An der Schranke zum Parkhaus der Hinweis: «Fahrzeughöhe überschritten!» Heutige Autos sind höher und heutige SUVs halt einfach zu hoch. Um den Schnee vom Dach zu bekommen, hat man jetzt idealerweise eine Trittleiter im Kofferraum dabei.

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Air Conditioning

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Früher waren sie bei vielen Autos Standard: die Ausstellfenster. Mit ihnen konnte man völlig zugfrei durchlüften.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Ehe die Aerodynamik sie ausrottete, gehörten sie zum Auto wie der Käse zum Raclette: kleine Ausstellfenster. Ihr Vorteil an einem heissen Sommertag: Auf beiden Seiten aufklappen, schon konnte man völlig zugfrei durchlüften. Wer heute das Fenster öffnet, erntet Sturm, und darum ist die Klimaanlage Pflicht.

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Echte Knöpfe

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So sah das Cockpit des allerersten VW Golf aus: schlicht und pragmatisch.
Foto: zVg

Frühere Cockpits waren aufs Wesentliche reduziert: Da ein Drehschalter zum Bedienen des Lichts links, dort die Knöpfe für Gebläse und Radio rechts – das lässt sich blind bedienen. Heute nerven uns Hersteller mit Lautstärke-Regelung über Tasten oder über Touchleisten – ein echtes Auto-Ärgernis der Moderne.

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Self-Made-Service

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Früher konnte man auch mal selber Keilriemen oder Zündkerzen wechseln – manches gabs sogar im Supermarkt!
Foto: Kai-Uwe Knoth

«Früher», hat meine Mutter erzählt, «konnte ich im Kaufhaus einen Keilriemen für meinen VW Käfer bekommen.» Früher war es auch gang und gäbe, dass man die Glühbirne des Scheinwerfers selbst auswechselt. Versuche das heute mal beim Matrix-LED-Hightech-Licht – ohne Garagist und dickes Portemonnaie geht da nichts.

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Kaum Ablenkung

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Früher konnte man sich noch voll und ganz aufs Fahren konzentrieren.
Foto: Daniel Reinhard

Wie muss das früher gewesen sein: Das Brummeln des hubraumstarken Motors unter der Haube, ein riesiges, dafür umso dünneres Lenkrad in der Hand und ein hin und wieder verknisterter Elvis im Autoradio. Heutige Infotainment-Systeme haben mehr Apps als unser Smartphone: Ablenkung vorprogrammiert.

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Innere Grösse

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Der Subaru-Van Libero war – ohne Witz – lediglich 2,99 Meter lang und 1,30 Meter breit. Dennoch beherbergte die ungewöhnliche Schöpfung sechs Passagiere!
Foto: zVg

Falls du dich wunderst, warum Parkplätze mit der Zeit immer kleiner geworden sind: Sind sie nicht! Nur unsere Autos immer grösser. In den (weiss Gott nicht besonders hübschen) Subaru-Van Libero etwa passten auf drei Metern Länge sechs Passagiere. Heute fahren wir dafür einen fünf Meter langen Riesen-SUV.

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