Mit dem 5000 GT begann für Maserati im Jahr 1959 die Geschichte des V8-Motors in Strassenfahrzeugen. Aber jetzt – über 60 Jahre später – heisst es Abschied nehmen vom Achtzylinder. Denn auch Maserati muss sich den in vielen Ländern herrschenden strengen CO₂-Vorgaben und dem nahenden Verbrennerverbot in der EU ab 2035 beugen. Fette Achtzylinder lassen sich da nicht mehr rechtfertigen. Selbst im US-Bundesstaat Kalifornien, einer der wichtigsten Märkte der Italiener, muss bis 2026 ein Drittel aller neu zugelassenen Personenwagen emissionsfrei sein.
Deshalb wird Maserati ab 2025 alle Modelle elektrifizieren, ab 2030 soll der Sportwagenhersteller nur noch rein elektrische Fahrzeuge anbieten. Bye-bye, V8: Noch ein letztes Mal lässt uns Maserati ans Steuer der Achtzylinder-Topversionen von Ghibli und Quattroporte – und das auf Schnee. Zudem kommen zur Feier des legendären Motors noch zwei Sondermodelle: der Ghibli 334 Ultima und der Levante V8 Ultima.
Hinterradpower
Los gehts im «normalen» Ghibli Trofeo mit V8-Motor. Zunächst zeigt ein Instruktor auf der abgesperrten, schneebedeckten Piste in Livigno (I) wie es geht – mit und ohne Traktionskontrolle. «Mit eingeschalteten Helfern wirds sehr einfach», sagt der Profi. Ausgeschaltet ist der Unterschied jedoch gewaltig, das Heck tänzelt hin und her. Doch der Instruktor meistert die Kurven souverän.
Der Ghibli 334 Ultima trägt nicht umsonst die Zahl in seiner Modellbezeichnung: Diese steht für den Topspeed von 334 km/h, womit der 334 Ultima der schnellste Strassen-Maserati aller Zeiten ist. Der 3,8-Liter-V8-Motor liefert 580 PS (427 kW) und ein maximales Drehmoment von 730 Newtonmeter an die hinteren Räder. Exakt 103 Exemplare werden gebaut.
Den gleichen Motor erhält auch der Maserati Levante V8 Ultima. Den Allradler wird aber doppelt so oft vom Band laufen, nämlich genau 206-mal, 103 in Schwarz und 103 in Blau. Beide Modelle werden die letzten Maseratis mit V8-Motor sein.
Der Ghibli 334 Ultima trägt nicht umsonst die Zahl in seiner Modellbezeichnung: Diese steht für den Topspeed von 334 km/h, womit der 334 Ultima der schnellste Strassen-Maserati aller Zeiten ist. Der 3,8-Liter-V8-Motor liefert 580 PS (427 kW) und ein maximales Drehmoment von 730 Newtonmeter an die hinteren Räder. Exakt 103 Exemplare werden gebaut.
Den gleichen Motor erhält auch der Maserati Levante V8 Ultima. Den Allradler wird aber doppelt so oft vom Band laufen, nämlich genau 206-mal, 103 in Schwarz und 103 in Blau. Beide Modelle werden die letzten Maseratis mit V8-Motor sein.
Nun sind wir dran im Quattroporte Trofeo. Seine 580 PS (427 kW) und ein maximales Drehmoment von 730 Newtonmeter auf den Hinterrädern liefern üppigen Vortrieb. Aber Vorsicht, sonst rutscht man nur so herum. Zur Gewöhnung bestreiten wir als Erstes den Parcours mit elektronischen Helfern. Egal, ob man jetzt zu viel oder zu wenig aufs Gaspedal drückt, der Maserati kratzt dennoch die Kurve.
Anders schauts mit ausgeschalteter Traktionskontrolle aus. Wie sagte der Instruktor? «Wenn ihr bei ausgeschalteter Traktionskontrolle zu viel Gas gibt, dann dreht ihr euch.» Die Limousine ist mit ihren 5,26 Metern schon ziemlich gross und auf der Schneepiste eher schwierig zu kontrollieren. Schnee stiebt links und rechts von den hinteren Rädern ums Auto, dazu liefert der Achtzylinder klanggewaltig die Musik.
V6 sorgt ebenfalls für Spass
Immerhin, der Ghibli Trofeo ist rund 30 Zentimeter kürzer als der Quattroporte. Im Herzen schlägt derselbe 580 PS starke V8-Motor, aber auf der Schneepiste lässt er sich deutlich einfacher kontrollieren als das grosse Schwestermodell. Jetzt nur nicht zu übermütig werden – die Kraft der vielen Pferde lässt sich auch durch noch so viele Assistenzsysteme nicht komplett kontrollieren.
Genug der Hinterradantriebe, wir wechseln für die letzten Runden auf einen Allradler der neuen Generation: Den Maserati Granturismo Trofeo, der bald auch als vollelektrischer Folgore bei den Händlern stehen wird. In ihm schlummert ein 3-Liter-V6-Benziner, der 550 PS (404 kW) und ein maximales Drehmoment von 650 Newtonmeter an alle vier Räder liefert. Was für ein Unterschied – nach den beiden vergleichsweise eher schwammig abgestimmten Limousinen sitzen wir jetzt in einem agilen und direkt rückmeldenden Sportwagen. Erst eine Aufwärmrunde im Sportmodus, um uns noch an die andere Antriebsart zu gewöhnen.
Dank des Allradantriebes fühlt es sich deutlich sicherer an, um die schneebedeckten Kurven zu fetzen, zudem gehts auch schneller voran – selbst als wir in den Pistenmodus namens Corsa wechseln und alle elektronischen Helfer ausschalten. Nach einigen Runden siegt aber doch der Übermut – einmal übersteuern, und schon drehen wir uns wie eine Spindel um die eigene Achse. Assistenzsysteme sind gut, Vernunft ist besser.