Kantig, kultig, klassisch
Die coolsten Karren aus der Manta-Ära

Der zweite Teil des Kult-Films «Manta, Manta» weckt 30 Jahre nach der Erstauflage bei Fans Erinnerungen an eine der spektakulärsten Zeiten des deutschen Autobaus. Neben dem Opel Manta erreichten Anfang der 1990er-Jahre viele weitere Modelle Kultstatus.
Publiziert: 06.04.2023 um 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2023 um 05:04 Uhr
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Die eigentlichen Hauptdarsteller der «Manta, Manta»-Kult-Reihe sind die fahrbaren Untersätze der Schauspielerinnen. (Bild: Szene aus «Manta, Manta» 1991)
Foto: imago/United Archives
Stefan Grundhoff

Die Schauspielerinnen und Darsteller aus dem Film «Manta, Manta» von 1991 dürften Auto- und Filmfans von einst auch über 30 Jahre später noch kennen. Noch bekannter als die Filmfiguren selbst – Til Schweiger (59) alias Bertie, Tina Ruland (56) alias Uschi, Michael Kessler (55) alias Klausi oder Stefan Gebelhoff (59) alias Gerd – waren aber deren fahrbare Untersätze.

Star auf der Leinwand: Berties speziallackierter Opel Manta B mit Mattig-Breitbau. Nach den Dreharbeiten erwarb der deutsche Rockmusiker Trini Trimpop (71, Gründungsmitglied der Toten Hosen) das Original-Filmfahrzeug, bevor es in die Sammlung des deutschen Unternehmens Sky Automobile ging. Der Manta von einst wurde für den soeben gestarteten Film «Manta, Manta - Zwoter Teil» bei der Premiere ausgestellt. Neben dem Manta sind in der Neuauflage aber auch diverse andere Autos zu sehen, darunter ein VW Golf 2, ein Audi RS 6, ein BMW 3er E36, ein Mercedes 190 und ein Mercedes-AMG C 63 sowie ein ordentlich aufgemotzter Opel Calibra.

Manta-Rochen auf Rädern

Der erste Manta von 1970 wurde einst von vielen belächelt, aber war der ernstgemeinte Versuch des Rüsselsheimer Autobauers, einen bezahlbaren Sportwagen für die Masse bereitzustellen. Angesichts überschaubarer Motorleistungen der Vierzylinder-Saugmotoren gings zwar nicht allzu rasant zur Sache – jedoch konnte man mit Tuning dem Zweitürer auf die Sprünge helfen: Mehr Hubraum, geänderte Einspritzanlage, Sportauspuff oder gar ein Turbo – fast alles war möglich. Fun-Fact: Der Manta wurde von Opel Mitte 2021 als imageträchtige Elektro-Version Manta GSe gebaut und vorgestellt. Natürlich nur, um zu zeigen, was möglich wäre.

Doch der Film «Manta, Manta» hatte noch mehr kultige Autos zu bieten. Böse Buben fuhren in dem Streifen keinen Manta, sondern einen VW Golf. Natürlich nicht die Familienkutschen-Version, sondern den GTI: Wem die 107 bis 112 PS der normalen GTI-Modelle nicht reichten, der träumte beim VW Golf II GTI vom 16-Ventiler. Der Wolfsburger leistete dann bis zu 139 PS und knackte locker die 200-km/h-Marke. Natürlich ging auch hier ohne Tuning nichts: So sorgten Sportauspuff, geänderte Krümmer sowie Luftfilter für mehr Dampf und Ärger bei der nächsten TÜV-Prüfung.

VW und Ford als Gegner von Opel

Nur eine Nebenrolle spielte Ende der 1980er, Anfang der 1990er der direkte Konkurrent des VW Golf: der Ford Escort. Den gab es zwar ebenfalls als heisse XR3i-Variante, doch in Sachen Fahrleistungen und Kultstatus kam der Kölner keinesfalls an den VW Golf GTI heran. Beinahe vergessen wurde auch der einstige Gegner des Opel Manta: der Ford Capri. Den gab es sogar als 2.8i Injection mit einem sonoren V6.

Ebenso nur in der zweiten Reihe parkte das zweite Opel-Modell, das in den frühen 1990er-Jahren von sich reden liess: der Opel Kadett. Aus der Sportversion GT/E wurde im Laufe der Jahre der modernere GSi – auf Wunsch sogar mit Digitalcockpit wie im Audi Quattro. Sogar der deutsche Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt (1918–2015) fuhr einst Opel Kadett GSi.

Benz und BMW

Edler gings natürlich schon damals. Die Premiumhersteller BMW und Mercedes hatten den Markt der Volumen-Modelle längst für sich entdeckt. BMW schuf mit dem ersten M3 der Generation E30 ein spektakuläres Kultauto – kantig und kastig wie Golf und Co. Aber: Statt eines Reihen-Sechszylinders wie den aktuellen M3 trieb ihn ein 2,3-Liter-Vierzylinder mit maximal 220 PS an.

Der erste BMW M3 war ebenso Kult wie der Mercedes 190 E 2.3-16V. Der wurde mit Breitreifen und üppigem Spoilerwerk nur lanciert, um dem Bayern-BMW in die Parade zu fahren. Wem das Budget dafür nicht reichte, der brezelte einfach eine Normalversion des biederen Benz mit Tuningteilen auf.

Als Audi cool wurde

Audi dagegen war damals erst auf dem Sprung: Nach gut 20 Jahren voller Langweiler-Limousinen wurde das Rallye-Monster Audi Quattro zum ersten Audi-Traumauto. Die Serienversion im typisch kantigen Design mit Spoiler-Ornat kam mit speziellem Fünfzylinder-Turbo mit 200 PS und Allradantrieb. Auf Audis Spuren wandelte ein weiteres Rallye-Modell: Der Lancia Delta Integrale von 1987 – ebenfalls mit fetten Radhäusern und echten Rallye-Genen.

Alles erst rund 30 Jahre her. Aber verglichen mit den vollvernetzten Elektroautos von heute wirken die einstigen Stars wie von einem anderen Stern.

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