Hier kommen die Schlusslichter in den Schweizer Verkaufscharts 2022! Von elf verkauften Exemplaren herab bis zum letzten Platz, den sich drei je ein Mal verkaufte Modelle teilen.
Elf Auslaufmodelle
Noch findet sich ein limitiertes Sondermodell auf der Audi-Homepage, aber eigentlich ist das Ende des V10-Sportwagens R8 schon beschlossen. Elf Schweizerinnen und Schweizer sicherten sich letztes Jahr noch eines der letzten Modelle. Heuer dürften der auf 333 Stück limitierte GT noch seltener sein. Auch Fiat hat Ende Jahr die Produktion seines Mini-Vans im knuffigen Cinquecento-Design eingestellt. Obwohl der 500L in der Schweiz schon länger nicht mehr angeboten wird, fand er noch elf Abnehmer – vielleicht ja im Tessin?
Noch hat sich Jaguar nicht zur Zukunft seiner Mittelklasse-Limousine XE geäussert und bietet sie auch weiterhin an. Doch Limousinen hatten in der Schweiz schon immer einen schweren Stand und sind seit dem SUV-Boom je länger je mehr ein Auslaufmodell. Dafür könnte bei den aktuellen Lieferzeiten die Wartezeit kürzer sein als bei Boom-Modellen.
Zehn Busse
«Bitte entsteigen!» hiess es letztes Jahr bei zehn Schweizerinnen und Schweizern. Die einen brauchten etwas mehr Platz und wollten elektrisch unterwegs sein. Sie entschieden sich für den bis zu acht Personen Platz bietenden Fiat E-Ulysse. Eine Stufe kleiner ist Fords Hochdachkombi Courier.
Neun Raumriesen
Platz ist gefragt. Die beiden Transporter MAN TGE und Renault Master wurden 2021 neunmal zugelassen. Beide bieten nicht nur ein grosses Ladevolumen, sondern sind auf Wunsch auch mit Elektroantrieb erhältlich. Ein Raumriese für Familien ist hingegen Mitsubishis Siebensitzer Outlander.
Eher eng wird es im Lexus LC. Doch das schmucke Coupé mit V8-Motor legt uns stattdessen die Welt zu Füssen und lädt zu Ausfahrten und Roadtrips ein.
Acht Sportler
Die Namen sprechen für sich: Bugatti Chiron, Ford GT und Lamborghini Countach. Während die meisten Menschen von diesen Boliden nur träumen können, wurde der Traum für je acht Schweizerinnen und Schweizer letztes Jahr wahr. Für die gelungene Neuauflage der Lambo-Ikone aus den 1970er-Jahren ist das quasi ein Verkaufsrekord. Denn die Italiener bauen insgesamt nur 113 Stück des 814 PS (599 kW) starken V12-Hybridsportlers. Sprich letztes Jahr gingen sieben Prozent der gesamten Countach-Produktion in die Schweiz. Ob Monaco und Abu Dhabi da mithalten können?
Ein Sportler der anderen Art ist der Nissan Primastar. Nicht etwa wegen seiner sportlichen Fahrleistungen, aber weil der Kleinbus mit bis zu neun Plätzen eine ganze Sportmannschaft aufnehmen kann.
Sieben Familienfreunde
Hier gehen nicht nur die Kinder in den Sandkasten spielen, sondern die ganze Familie. Egal ob Jeep Cherokee oder Land Rover Discovery, beide lassen sich vom Ende der Strasse nicht aufhalten und nehmen doch die ganze Familie komfortabel mit ins Offroad-Abenteuer. Sieben Schweizer Familien reichte ein geräumiger Freund für die Strasse und sie wählten Maseratis Limousine Quattroporte.
Manchmal brauchen Mama und Papa aber auch etwas Zeit für sich. Dafür, oder zur Familienplanung, empfehlen sich Zweiplätzer wie der atemberaubende Ferrari Monza, der rasante McLaren 720S oder der wendige Toyota Supra.
Sechs exotische Exoten
Als wären die seltensten Autos der Schweiz nicht schon exotisch genug, gibt es sogar hier noch grössere Exoten. Das Fliegengewicht Lotus Exige wird seit 2021 eigentlich gar nicht mehr gebaut und doch fanden sechs Stück ihren Weg in die Schweiz. Und als wäre ein Lotus nicht schon exotisch genug, holten sich sechs weitere Fans britischer Ingenieurskunst den Roadster Morgan Plus 6 in die Schweiz.
Alfa Romeo wäre beinahe so exotisch geworden wie Lotus und Morgan, weil sich die Marke fast in den Ruin getrieben hatte. Doch die Modelle Stelvio und Giulia haben die italienische Traditionsmarke wieder aufleben lassen. Die kleine Giulietta wurde als Exot im Modellangebot 2020 zwar eingestellt, doch sechs Stück wurden letztes Jahr nochmals in der Schweiz neu zugelassen.
Fünf Flohmarkt-Funde
Willkommen auf dem Flohmarkt. Hier findet sich alles – von einem Set Golfschläger über einen Schrank aus Kirschbaumholz bis hin zum Teeservice aus Porzellan. In der Schweizer Verkaufsstatistik sind die Autos, die fünfmal zugelassen wurden, ähnlich wie ein Flohmarkt. Da findet sich der Hybridsportler McLaren Artura, der Vorgänger des Nissan-Busses Primastar NV300 und der kleine City-Flitzer Seat Mii.
Vier Mythen
Die Walküren sind eine Sagengestalt aus der nordischen Mythologie. Sie führen gefallene Krieger ins Himmelsreich Walhalla und sind selber Kriegerinnen. Aston Martin hat seine neue Sportwagen-Speerspitze nach der Sagengestalt benannt. Vier Stück des von F1-Stardesigner Adrian Newey entworfenen Valkyrie schafften es letztes Jahr in die Schweiz.
Drei Newcomer
Eigentlich sollten diese beiden Newcomer erst dieses Jahr in der Schweiz starten. Doch je drei Ford Bronco und drei Peugeot 408 wurden letztes Jahr schon in der Schweiz zugelassen. Die Erklärung dafür ist ganz einfach. Der 408 startet schon diesen Monat und so dürften einige Händler vorab Fahrzeuge eingelöst haben. Beim Bronco dürfte es sich um Direktimporte handeln, da der Geländewagen in den USA schon seit 2021 auf dem Markt ist.
Die Volvo-Tochter Polestar ist zwar auch schon seit vier Jahren als eigenständige Marke unterwegs, kann aber durchaus noch als Newcomer gelten. Und mit dem schnittigen Plug-in-Hybrid-Coupé Polestar 1 wurde 2022 das erste Modell nochmals von Schweden in die Schweiz geliefert.
Zwei Sammlerstücke
Sammlerstücke müssen schon von der Definition her selten sein, sonst würden sie keine Sammler anziehen. Und seltener als der Bugatti Centodieci geht kaum noch. Die französische Luxusmarke baut nur zehn Stück davon. Irre: Mit zwei Stück wurde ein Fünftel des limitierten Modells letztes Jahr in die Schweiz verkauft!
Vielleicht nicht ganz so exklusiv, aber auf jeden Fall auch echte Hingucker sind die Sammlerstücke Aston Martin Speedster, McLaren Speedtail und Rolls-Royce Dawn.
Eine Rennstrecke
Die seltensten Autos der Schweiz haben zwar eine Zulassung für die Strasse, doch wirklich Zuhause sind sie eigentlich auf der Rennstrecke. Da werden sie nicht von Berufsverkehr, Tramschienen oder Geschwindigkeitslimits aufgehalten. Denn Autobahntempo erreichen Boliden wie Bugatti Divo, Ferrari 488 oder McLaren 620R schon fast bei Standgas. Auf dem Track können sie mit ihrer Beschleunigung und Präzision in Kurven begeistern.