Zweifel an der Stärke der Russen
So schlecht steht es um Putins Armee

Auf ihrem Vormarsch kommt es bei Putins Invasions-Armee immer wieder zu Problemen: Versorgungsengpässe, schlechte Ausrüstung und Fahrzeuge die einfach im Schlamm stecken bleiben. Die Zweifel an der Stärke der russischen Armee wachsen.
Publiziert: 08.03.2022 um 17:03 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2022 um 08:33 Uhr
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So kennt man die russische Armee aus dem Fernsehen: Gross und gut ausgerüstet.
Foto: Keystone

Die russische Armee gilt als eine der stärksten der Welt. Militärparaden mit strammen Soldaten und riesigen Raketen zeugen davon. «Niemand wird gegen uns kämpfen wollen», sagte Russlands Präsident Wladimir Putin (69) noch 2020. Denn sein Land besitze offensive Waffensysteme, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat.

Doch an der Schlagkraft und Modernität der russischem Armee gibt es nun immer mehr Zweifel. Erst kürzlich sorgten Bilder eines kilometerlangen Konvois für Aufsehen, der einfach im Schlamm stecken blieb.

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Billige Materialien im Einsatz

Dass so viele der militärischen Fahrzeuge beim Vormarsch einfach liegen bleiben, hat aber nicht nur mit den schlechten Strassen- und Wetterverhältnissen zu tun. Schuld daran seien auch mangelnde Wartung, Einsatz billiger Materialien wie etwa chinesische Reifen sowie Nachschubprobleme beim Treibstoff. Zudem würden sich unter den Invasionstruppen kaum Bergungsfahrzeuge befinden. Russisches Equipment fällt deshalb zunehmend in ukrainische Hände.

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Wie Bild.de weiter schreibt, hätten sich bereits in Vorbereitungsphase der Invasion die Berichte über die schlechte Versorgungslage gehäuft. Den Soldaten habe es dabei teilweise an Verpflegung gemangelt.

Die Armen müssen an die Front

Viele der russischen Kampfpanzer sind mit einer sogenannten Reaktivierungspanzerung (ERA) ausgestattet – eine besondere Methode, die vor Beschuss schützen sollen. Dennoch: «Die russischen Kampfpanzer können wenig gegen moderne Panzerabwehrwaffen ausrichten», sagt der finnische Militärexperte Petri Mäkelä zur «Bild».

Der Finne ist auch über die Soldaten und ihre mangelnden Grundkenntnisse erstaunt. Einheiten würden ihre Flanken nicht schützen, Lager würden nicht verteidigt werden, sagt er. Viele hätten zudem gar keine Lust zu kämpfen. Der Grund: Die Invasionstruppen in der Ukraine bestehen offenbar zu einem grossen Teil aus Wehrpflichtigen, die zum weiterführenden Dienst gezwungen wurden.

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In Russland gilt eine Wehrpflicht. 12 Monate lang. Die Zustände sollen katastrophal sein. Während ihrer Ausbildung werden die Rekruten schlecht behandelt. Sogar von Mord ist die Rede. Kein Wunder, dass viele versuchen, die Wehrpflicht zu umgehen. Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich dank Bestechung dem Ganzen entziehen. Zu den Waffen greifen müssen dann die Ärmsten.

Wenig präzisionsgeleitete Bomben

Anders als westlichen Streitkräfte stehen der russischen Luftwaffe nur sehr wenige präzisionsgeleitete Bomben zur Verfügung – Piloten können deshalb kaum gezielten Angriffe fliegen. Um überhaupt halbwegs ihre Ziele ins Visier nehmen zu können, müssen sie so tief fliegen, dass sie sich in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr bewegen.

Dennoch: Trotz des scheinbar schlechten Zustands der Invasions-Armee bleibt diese tödlich. Laut US-Angaben befinden sich inzwischen alle 150'000 mobilisierten Soldaten auf ukrainischem Boden. Putin will zudem weitere ausländische Kämpfer für den Krieg anwerben. Schon jetzt sollen Kämpfer aus Syrien die Truppen im Häuserkampf rund um Kiew unterstützen. (bra)

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