Auf einen Blick
- Nordkoreanische Soldaten staunen über Auswahl an Lebensmitteln an Russen-Front
- Freier Internetzugang führe offenbar zu Pornosucht
- Selenski spricht von ersten Opfern bei Gefechten mit der 11'000-köpfigen Streitmacht aus Fernost
Zum ersten Mal in ihrem Leben Überfluss – und das ausgerechnet an der Kriegsfront: In sozialen Medien beginnen Aufnahmen von nordkoreanischen Soldaten zu zirkulieren, die im Kriegsdienst für die Russen keinesfalls Angst, sondern Freude zeigen.
Ein hagerer Nordkoreaner in Uniform hält staunend aufgeschnittene Tomaten, einen Beutel Teigwaren und Konservendosen in die Kamera. In seiner Heimat mangelt es an allem. Hier, im russischen Kursk, geniesst er volle Teller.
Verblüfft vom Überfluss lacht er in die Kamera: «Ich esse im Feld. Seht euch dieses Fleisch an. Grosse Stücke Rindfleisch und Fertignudeln.»
Pornosucht dank Internetzugang
Offenbar scheinen sich die vom nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un (40) entsandten Soldaten nicht nur wie im Schlaraffenland zu fühlen. Sie verschlingen auch Pornos. Wie ein renommierter Journalist sagt, geniessen die sonst hermetisch von der Aussenwelt abgeschirmten Asiaten auch erstmals freien Zugang zum Internet. Entsprechend seien sie wie süchtig nach Pornografie.
«Aus einer gewöhnlich zuverlässigen Quelle erfahre ich», schreibt auf X Gideon Rachman (61), Chefkommentator für Aussenpolitik bei der «Financial Times», «dass die nordkoreanischen Soldaten, die nach Russland entsandt wurden, noch nie ungehinderten Zugang zum Internet hatten. Als Folge davon verschlingen sie Pornografie.»
Rachman lieferte keine weiteren Informationen. Das Pentagon erklärte auf Anfrage zum Thema: «So unterhaltsam das auch klingen mag, ich kann keine nordkoreanischen Internetgewohnheiten oder virtuelle ‹Freizeitbeschäftigungen› in Russland bestätigen», wird Oberstleutnant Charlie Dietz, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, von Medien zitiert.
Erste Opfer bei Gefechten mit Nordkoreanern
Man konzentriere sich auf ernstere Aspekte der Beteiligung Nordkoreas an den militärischen Operationen Russlands. «Im Moment liegt unser Augenmerk auf der Unterstützung der Ukraine und der Bewältigung der wichtigsten regionalen Sicherheitsprobleme», so Dietz.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (46) bestätigte erste Gefechte mit Nordkoreanern und Opfer auf dem Schlachtfeld. «Ja, es gibt bereits Verluste. Das ist eine Tatsache», sagte Selenski am Donnerstag in Budapest, ohne Details zu nennen.
Laut Selenski seien einige der 11'000 nordkoreanischen Soldaten im russischen Grenzgebiet Kursk in Kämpfe mit der ukrainischen Armee verwickelt. Bilder in sozialen Medien zeigen erste gefallene Soldaten Kims, die anhand ihres Aussehens und koreanischer Schriftdokumente identifiziert werden, die sie auf sich tragen.