Geheimdienst-Bericht zeigt
Wie Putin für die Söldner von Kim zahlt

Nordkorea schickt 10'000 Soldaten und 4000 Arbeiter nach Russland, um russische Truppen zu unterstützen. Im Gegenzug erhält Kim Jong Un Reislieferungen und fortschrittliche Weltraumtechnologie.
Publiziert: 05.11.2024 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2024 um 16:52 Uhr
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Der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un posieren für ein Foto. Sie unterzeichnen am 19. Juni 2024 in Pjöngjang, Nordkorea, eine neue Partnerschaft.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Kim erhält Reis, Sold und Weltraumtechnologie von Putin
  • Nordkorea sendet 10'000 Soldaten und 4000 Arbeiter nach Russland
  • Russland liefert 600'000 bis 700'000 Tonnen Reis
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Christina BenzRedaktorin News

Reis, Sold und Weltraumtechnologie: Das soll der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un (40) aus dem Deal mit Diktator-Kumpel Wladimir Putin (72) erhalten. Das geht aus einem Bericht des südkoreanischen Instituts für Nationale Sicherheitsstrategie (INSS) hervor, eine Denkfabrik des südkoreanischen Geheimdienstes NIS.

2000 Dollar pro Monat kostet ein nordkoreanischer Soldat. Das entspricht etwa 1730 Franken. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (46) sprach Ende Oktober von rund 10'000 Soldaten aus Nordkorea, die die russischen Truppen auf dem Schlachtfeld unterstützen könnten. Das würde Kim jährliche Einnahmen von mindestens 200 Millionen Dollar (gut 172 Millionen Franken) einbringen. Doch nicht nur Soldaten sollen gemäss dem NIS geschickt werden. 4000 Arbeiter, die derzeit in Russland tätig sind, werden ebenfalls in den Krieg geschickt – für monatlich 800 Dollar pro Kopf (rund 690 Franken).

Nahrung und Technologie für Militärhilfe

«Überhaupt kein schlechter Deal», meint der ehemalige südkoreanische Botschafter in Russland Wi Sung-lac (70) zum «Korean Herald». Besonders wichtig für das von Hunger geplagte Nordkorea seien aber auch die Reislieferungen, die als Gegenleistung vereinbart wurden: «Wenn Russland 600'000 bis 700'000 Tonnen Reis anbietet, deckt das mehr als die Hälfte des jährlichen Bedarfs Nordkoreas ab.» Das Land produziert zwar offiziell vier Millionen Tonnen Getreide pro Jahr, aber es fehlen eine Million Tonnen, um die Bevölkerung zu versorgen. In der Vergangenheit habe Russland bereits grössere Mengen Reishilfe geschickt.

Dass Russland Artilleriegeschosse aus Nordkorea bezieht, sei schon seit einiger Zeit bekannt. Deshalb, so der Politiker, sei ein grosser Teil der Nahrungsmittelknappheit im Frühjahr «wahrscheinlich durch Waffenhandel gelindert worden».

Das Schönste für Nordkorea an dem Deal sei aber, dass Russland im Falle einer Eskalation auf der koreanischen Halbinsel zu Hilfe käme, meint Wi. Da Nordkorea einen weiteren militärischen Aufklärungssatelliten plane, habe Russland auch fortgeschrittene Weltraumtechnologie nach Pjöngjang geliefert.

Pjöngjangs wettet auf Trumps Wahlsieg

Wie effektiv die nordkoreanischen Soldaten sein werden, ist unter Experten umstritten. Die jungen und unterernährten nordkoreanischen Truppen sind nicht für den Stellungskrieg ausgebildet. Sprachbarrieren und mangelndes Training mit russischen Streitkräften erschweren ihren Einsatz. Dennoch könnte es für die Ukraine in der russischen Region Kursk durch die überraschende Verstärkung eng werden, meinen Experten.

Laut der Denkfabrik könnte der Deal darauf abzielen, dass man bei einem Wahlsieg von Donald Trump (78) mit einem schnellen Ende des Ukraine-Kriegs rechnet. Nordkorea würde dann an Bedeutung für Russland verlieren. Im Bericht heisst es: «Angesichts der unsicheren Kriegsaussichten nach der US-Wahl hat Pjöngjang schnell Massnahmen ergriffen, um Moskau im Voraus an seine Aussenstrategie zu binden.»

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