Am Donnerstag kommt es am Flughafen London City zu bizarren Szenen. Ein Klimaaktivist schafft es irgendwie, auf das Dach eines Flugzeugs zu klettern – will so die Maschine am Abflug hindern. Für die Aktion hatte er sich extra ein Ticket gekauft, um bis zum Flugzeug zu kommen. Beim Aktivisten handelt es sich um James Brown, einen Ex-Sportler, der für Grossbritannien bei den Paralympics einst Bronze gewonnen hatte.
Feuerwehrleute mussten den Briten wieder vom Flugzeug holen. Anschliessend wurde er verhaftet. Die Chefin von Scotland Yard, Cressida Dick, kritisierte Browns Verhalten als rücksichtslos, dumm und gefährlich. Seine Aktion stand im Zusammenhang mit Protesten der Gruppierung Extinction Rebellion, die seit Montag überall auf der Welt stattfinden.
Passagier hinderte Flugzeug am Start
Brown war nicht der einzige, der den Flugverkehr stören wollte. Wie «Sky News» schreibt, blockierten hunderte Aktivisten Teile des Flughafens London City, indem sie sich auf den Boden setzten und sich teilweise sogar daran festklebten. Bei einer weiteren Aktion konnte ein Flugzeug nicht starten, weil sich ein Passagier weigerte, sich zu setzten.
Die Maschine musste zum Flughafenterminal zurückkehren. Videoaufnahmen die auf Twitter geteilt wurden, zeigen den Mann wie er mit einer Stewardess diskutiert. Dabei sagt er zu ihr: «Ich möchte nicht mit Ihnen reisen, aber ich möchte auch nicht aussteigen.» Er fügt hinzu: «Es tut mir sehr leid für die Unannehmlichkeiten.» Ein genervter Passagier ruft dazwischen: «Können Sie uns allen einen Gefallen tun und ihn aus dem Flugzeug entfernen?»
Über 1000 Klimaaktivisten festgenommen
Der Sprecher von Extinction Rebellion, Rupert Read, sagt: «Indem wir diesen Flughafen gewaltfrei schliessen, demonstrieren wir die völlige Schwäche der Verkehrssysteme von denen wir abhängig sind.» Die Demonstranten seien sogar bereit, zur Erreichung ihres Ziels verhaftet zu werden.
Es ist bereits der vierte Tag der Proteste, die in der Innenstadt von London und in anderen grossen Städten weltweit stattfinden. Hunderte von Beamten aus ganz England und Wales werden eingezogen, um die Polizei bei der Bewältigung der Proteste zu unterstützen. Seit Montag wurden mehr als 1000 Aktivisten festgenommen. (bra)