Nach dem mutmasslich zweiten Attentatsversuch auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump haben die Sicherheitsbehörden US-Medien zufolge den Verdächtigen identifiziert. Bei dem Festgenommenen soll es sich um den 58-jährigen Ryan Routh aus dem US-Bundesstaat North Carolina handeln. Routh sei zuletzt nach Hawaii gezogen, wie unter anderem die «New York Times» unter Berufung auf Polizeiquellen berichtet.
Der Zeitung zufolge soll der Verdächtige sich mehrfach öffentlich für die Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland eingesetzt haben. Der Mann wurde am Sonntag in Palm Beach mit einem Sturmgewehr bewaffnet vom Secret Service aufgegriffen. Die Personenschützer eröffneten das Feuer, worauf der Verdächtige fliehen konnte. Die Polizei nahm den Mann später auf einer Autobahn nördlich des Tatorts fest.
Langes Vorstrafenregister
Wie CNN berichtet, konzentrierten sich die Social-Media-Konten von Routh auf eine «selbsterklärte Beteiligung» am Krieg in der Ukraine. Einschliesslich angeblicher Bemühungen, Soldaten für den Konflikt zu rekrutieren. Demnach plante er, afghanische Soldaten, die vor den Taliban flohen, für den Kampf in der Ukraine zu gewinnen. Der 58-Jährige soll als Bauunternehmer tätig gewesen sein. «Ich baue derzeit einfache Wohnungen für die Bedürftigen», schrieb Routh unter anderem auf seinem Linkedin-Profil.
Der Sender Fox News berichtet, dass der Verdächtige mehrfach in Konflikt mit dem Gesetz geraten sei. Laut der Strafvollzugsbehörde von North Carolina wurde Ryan Routh unter anderem 2002 wegen des illegalen Besitzes eines vollautomatischen Maschinengewehrs verurteilt.
Sohn: «Guter Vater, grossartiger Mensch»
Nach dem mutmasslichen Anschlagsversuch äusserte sich Rouths Sohn gegenüber CNN. «Ich weiss nicht, was in Florida passiert ist, und ich hoffe, dass die Dinge nur aufgebauscht wurden», zitiert ihn der Sender. «Er ist ein guter Vater und ein grossartiger Mensch.» Sein Vater sei gegen Trump, «wie jeder vernünftige Mensch», aber er sei kein gewaltbereiter Mann. «Ich mag Trump auch nicht», sagt Oran R.* (35) gegenüber «Daily Mail».
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In den sozialen Medien machte sich Routh einem Bericht der «New York Post» zufolge für die Demokraten stark und äusserte sich kritisch zu Trump. Unter anderem schrieb er, «dieses Jahr steht die Demokratie auf dem Spiel und wir können nicht verlieren».
* Name bekannt