Kuriose Propaganda im russischen Staatsfernsehen: Die bekannte Propagandistin Olga Skabejewa (38) behauptete in der Fernsehsendung «60 Minuten», dass gewisse Restaurants in Grossbritannien Eichhörnchen servieren müssen, weil sie an Lebensmittelknappheit leiden. Dies berichtete ein Berater des ukrainischen Innenministeriums namens Anton Gerashchenko (44) auf Twitter.
Die Briten hätten ihr gesamtes Geld in Waffenhilfe für die Ukraine gesteckt und bekämen jetzt die Retourkutsche. «In Anbetracht der Umstände, dass sie viele Tiere in ihren Parks haben, die man essen kann – warum dann nicht zugreifen, wenn schon eine Lebensmittelknappheit herrscht», sagte Skabejewa in der Sendung. Skabejewa ist eine der prominentesten Propagandistinnen Russlands und vertritt häufig extreme Positionen zum Krieg in der Ukraine.
Sie fügte hinzu: «Die Briten machen keinen Rückzieher davor, dem ukrainischen Präsidenten Wolodomir Selenski zu helfen. Also essen sie Eichhörnchen, aber liefern gleichzeitig weiter Waffen aus.» Grossbritannien gehört zu den frühsten Verbündeten der Ukraine nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs und hat das kriegsgebeutelte Land mit grosser militärischer und humanitären Hilfe unterstützt.
Twitter-User äussern sich spöttisch
Tatsächlich leidet das Vereinigte Königreich unter Engpässen bei der Lebensmittelversorgung. Es geht jedoch um Frischobst statt um Fleisch, und die Gründe sind eher im globalen Wetter, den Strompreisen und der Brexit-Bürokratie zu suchen statt im Ukraine-Krieg. Deshalb müssen die Briten keine Nager essen, zumindest nicht unfreiwillig.
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Aber wie kommt Skabejewa darauf? Die Antwort wirft ein Licht darauf, wie die russische Propagandamaschine funktioniert. Das Rezept: eine wahre Meldung mit falschem Kontext verbinden. Anfang März geriet in Grossbritannien eine kleine Gruppe von Tierschützern in die Schlagzeilen. Sie hatten vorgeschlagen, graue Eichhörnchen auf die Speisekarte lokaler Restaurants zu setzen. Der Grund: die Nager bedrohen die einheimischen roten Eichhörnchen, ihr Population muss eingedämmt werden.
Zum Schluss zur alles entscheidenden Frage: Wie schmeckt Eichhörnchenfleisch denn? Jemand auf Twitter hat eine Antwort: «Ein bisschen nach Wildfleisch, mit einer Froschnote.»