Joe Biden (77) im Gegenwind: Der demokratische Präsidentschaftskandidat wurde Anfang April von Alexandra Reade (56), einer ehemaligen Mitarbeiterin des US-Senats, wegen sexueller Nötigung angezeigt. Der Vorwurf: Biden soll 1993 Reade in einem isolierten Korridor des Senats angegriffen, mit den Fingern berührt und letztlich penetriert haben – alles gegen ihren Willen.
Diese Woche haben sich die Missbrauchsvorwürfe erhärtet. Ein Video aus 1993 zeigt, wie die Mutter von Reade in einer Talk-Show über die Probleme ihrer Tochter mit einem «einflussreichen Senator» erzählt. Weiter tauchten zwei Zeugen auf, die US-Medien bestätigten, dass Reade ihnen bereits in den 1990er-Jahren vom angeblichen Übergriff erzählt hatte (BLICK berichtete).
Nun hat sich auch Donald Trump (73) erstmals zu den Vorwürfen gegen seinen wahrscheinlichen Herausforderer im Herbst geäussert. Zu den konkreten Anschuldigungen gegen Biden könne er nichts sagen, wiegelte Trump am Donnerstagabend in Washington ab. «Ich kann nur sagen, dass ich denke, er sollte sich dazu äussern», so Trump.
Trump: «Es könnten falsche Anschuldigungen sein»
Tatsächlich hat Biden das Thema in den letzten Monaten totgeschwiegen. Nach der Anzeige im April hat lediglich sein Team ein Statement verschickt und die Vorwürfe zurückgewiesen. «Das ist absolut nicht passiert», hiess es.
Trump zeigte im Anschluss gar einen Hauch von Mitleid gegen seinen Konkurrenten, den er gerne als «sleepy Joe» (übersetzt: schlafender Joe) verhöhnt. «Es könnten falsche Anschuldigungen sein.» Er selbst sei bereits falschen Anschuldigungen solcher Art ausgesetzt gewesen, auch anderen sei das passiert, gab Trump zu bedenken.
Auch der US-Präsident war in der Vergangenheit mehrfach Anschuldigungen sexueller Übergriffe ausgesetzt. Diverse Frauen warfen ihm sexuelle Belästigung bis hin zu Vergewaltigung vor, was er allesamt zurückwies. Eindeutige Beweise gibt es bislang nicht, einige Gerichtsverfahren laufen noch.
Biden weist Vorwürfe vehement zurück
Joe Biden äusserte sich am Freitag erstmals öffentlich zu den Anschuldigungen und wies die Vorwürfe eines sexuellen Übergriffs vehement zurück. «Sie sind nicht wahr. Das ist nie passiert», erklärte der frühere US-Vizepräsident in einer schriftlichen Stellungnahme.
Frauen verdienten es, mit Anstand und Respekt behandelt zu werden, und wenn sie Anschuldigungen äusserten, sollten diese gehört und genau untersucht werden, erklärte er weiter. Biden rief Medien auf, die Ungereimtheiten in den Vorwürfen gegen ihn genau zu prüfen.
Insgesamt sieben Frauen werfen dem Demokraten sexuelle Übergriffe vor. Sie gingen im April mit ihren Geschichten im April 2019 an die Öffentlichkeit, kurz nachdem Biden seine Präsidentschaftskandidatur für die Demokraten verkündet hatte.
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
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