Wegen fehlender Zulassungen
Dieser Multimilliardär sitzt auf Millionen Impfungen

Weltweit ist der Bedarf an Impfungdosen gross. Abhilfe schaffen könnte der Milliardär Adar Poonawalla (40). Der Impfhersteller-Chef sitzt auf Millionen Impfungen. Doch es gibt zwei Probleme.
Publiziert: 23.02.2021 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2021 um 12:10 Uhr
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Der Inder Adar Poonawalla (40) sitzt auf Millionen Impfungen.
Foto: Bloomberg via Getty Images

Es ist ein Luxusproblem: Adar Poonawalla (40) sitzt auf Millionen und Abermillionen Impfungdosen. Er ist Chef des Serum Institute of India, dem weltgrössten Impfstoff-Hersteller. Nach eigenen Angaben produziert die Firma bis zu 60 Millionen Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca – und zwar pro Monat. Möglich wären auch 100 Millionen. Genug, um damit mehrere Länder zu versorgen.

Eigentlich eine gute Nachricht. Doch ein Grossteil der Impfungen bleibt in Indien. Ein Transport ins Ausland ist kaum möglich. «Ich habe in meinem Lager 70 Millionen Impfdosen und kann sie nur in Indien und in ein paar andere Länder ausliefern, weil sie nur dort lizenziert sind», sagt der indische Multi-Milliardär zu CNN.

Bislang geht der Impfstoff nur nach Brasilien, Südafrika und Saudi-Arabien. Doch das soll sich ändern. Der 40-Jährige möchte auch endlich Europa beliefern.

Er liess ein Batmobil für seinen Sohn bauen

Mit 20 Jahren stieg Poonawalla in die Firma seines Vaters ein. Heute beläuft sich das Familienvermögen auf 11 Milliarden. Und das zeigt er auch gerne. Bescheiden lebt Adar Poonawalla nämlich nicht. Um seinem Sohn zu beweisen, dass er Batman sei, der Superheld aus dem DC-Universum, rief er 2016 in Hollywood an, um zwei Original-Batman-Kostüme in Auftrag zu geben. Eines für seinen Sohn, das andere für sich selbst. Danach liess er eine Mercedes-S-Klasse komplett umbauen. Es sollte aussehen wie das Batmobil.

Nachdem die Sachen geliefert wurden, streiften Poonawalla und sein Sohn die Batman-Kostüme über, stiegen in das Batmobil und brausten durch die indische Stadt Pune. Als die Polizei auf das seltsame Gespann aufmerksam wurde, habe der Milliardär die Beamten ohne viel Aufsehens weggeschickt. Schliesslich kennt er den Polizeipräsidenten. «Das kann nicht mal der echte Batman», sagt er zum «Spiegel».

Milliardär bittet Länder zur Geduld

Auch sonst liebt der Impfmogul das Luxusleben. Rennpferde, Privatjets, das volle Programm. Nun ist der 40-Jährige aber damit beschäftigt, die nötigen Zulassungen zu bekommen, damit die Millionen Impfdosen aus seiner Firma weltweit eingesetzt werden können. Allerdings hat da die indische Regierung noch ein Wörtchen mitzureden.

Daher mahnt Poonawalla zu Geduld. «Liebe Länder und Regierungen, während ihr auf Covishield-Lieferungen wartet, bitte ich euch demütig um Geduld», schrieb er auf Twitter. Sein Unternehmen habe die Anweisung erhalten, «den riesigen Bedarf Indiens vorzuziehen und den Bedarf des Rests der Welt dazu ins Verhältnis zu setzen. Wir geben unser Bestes.»

Nur wenige Inder bisher geimpft

Das Serum Institute will unter anderem 200 Millionen Impfstoffdosen an die internationale Covax-Initiative für eine faire weltweite Verteilung von Corona-Impfstoffen liefern. Poonawalla äusserte sich nicht dazu, von wem die Anordnung zur Bevorzugung Indiens kommt oder ob die Anweisung neu ist.

Das indische Impfprogramm liegt bislang weit hinter dem Zeitplan. Obwohl bis Juli 300 Millionen Menschen geimpft werden sollen, wurden bisher nur rund elf Millionen Spritzen verabreicht. Das Problem liegt jedoch offenbar weniger an fehlendem Impfstoff als an einer geringen Impfbereitschaft in der Bevölkerung. (jmh/AFP)

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