Landes-Chefin von AstraZeneca fordert Impfstoff-Zulassung in der Schweiz
«Schwere Fälle werden durch unseren Impfstoff verhindert»

Millionenfach bestellt, fehlen vom Corona-Impfstoff von Astrazeneca noch immer Daten für die Zulassung. Auf die Dauerkritik betont nun die Astrazeneca-Schweiz-Chefin im BLICK, dass die Impfung laut neusten Studien einen echten Einfluss auf die Pandemie haben kann.
Publiziert: 23.02.2021 um 07:36 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2021 um 13:18 Uhr
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Der britische Permierminister Boris Johnson hat sich von Anfang an für die Astrazeneca-Impfung starkgemacht, die von der Oxford University mitentwickelt wurde.
Foto: AFP
Claudia Gnehm

Die Briten haben ihn bereits letztes Jahr zugelassen, die EU gab Ende Januar grünes Licht – allerdings liessen die Deutschen den Impfstoff von Astrazeneca nur für unter 65-Jährige zu. Die Schweizer Heilmittelbehörde Swissmedic wiederum schob den Zulassungsentscheid für Anfang Monat auf die lange Bank – wegen fehlender Daten. Wenig später stoppte Südafrika die Impfung mit Astrazeneca, weil sie gegen die Südafrika-Mutation zu wenig nütze.

Kein Wunder, dass in Deutschland derzeit viele Menschen ihre Termine fürs Impfen mit Astrazeneca absagen, auch wenn inzwischen sogar der bekannte deutsche Virologe Christian Drosten (48) hinter dem Vektorimpfstoff steht.

Neue Daten gegen Verunsicherung

Das Hüst und Hott um das Vakzin hat die Bevölkerung verunsichert. Umso grösser ist die Erleichterung bei Astrazeneca über die neuste Studie, die die renommierte Fachzeitschrift «The Lancet» am Wochenende publizierte.

Die Chefin von Astrazeneca Schweiz, Katrien De Vos (38), sagt zu BLICK: «Die neue Primärstudie bei 17’177 Studienteilnehmern in Grossbritannien, Brasilien und Südafrika bestätigt bisherige Daten, wonach unser Impfstoff schwere Erkrankungen sowie Spitalaufenthalte vollständig verhindert.» Die Wirksamkeit nach der zweiten Dosis sei mit 82 Prozent ausgewiesen worden.

Erneut belegt wurde laut De Vos zudem die gute Verträglichkeit des Impfstoffs. «Er kann einen echten Einfluss auf die Pandemie haben», betont sie. Das Unternehmen werde Swissmedic weiterhin Daten weitergeben und die laufende Bewertung unterstützen. Ebenso stehe es in engem Austausch mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG).

BAG hält am Astrazeneca-Vakzin fest

BAG-Vize-Direktorin Nora Kronig (40) dementierte am Wochenende in der «NZZ am Sonntag» Gerüchte, wonach das BAG vom Kaufvertrag für 5,3 Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs zurücktreten wolle. Sie fügte aber hinzu, dass ein Rücktritt allenfalls geprüft werde, wenn Astrazeneca durchfallen sollte. Bisher in der Schweiz zugelassen und verimpft werden erst die beiden Impfstoffe mit mRNA-Technologie von Moderna und Biotech/Pfizer, von welchen der Bund 16,3 Millionen Dosen bestellt hat.

Bereits vergangene Woche hatte das deutsche Paul-Ehrlich-Institut den Astrazeneca-Impfstoff als «hochwirksam» beurteilt.

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