Die Auszählung der Wahlzettel in den USA läuft heiss. Donald Trump (74) und Joe Biden (77) liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Stimmen aus Arizona sind noch nicht ausgezählt, Prognosen zufolge könnte der umkämpfte Staat aber an den Demokraten gehen.
Dieser Umstand ist den Trump-Anhängern natürlich ein Dorn im Auge. Auf Twitter streuen sie das Gerücht, die Ergebnisse seien gefälscht worden. Dafür nutzen sie den Hashtag #Sharpiegate, berichtet «Der Spiegel».
Wahlzettel wegen Filzstiften angeblich ungültig
Sharpies (Filzstifte) stehen im Zentrum der Verschwörungstheorie. Die Trump-Fraktion behauptet, die Wahlhelfer in den Wahllokalen im Bezirk Maricopa in Arizona hätten zuerst die Stifte gezielt an die Republikaner ausgegeben. Mit diesen hätten die Bürger dann die Zettel ausgefüllt und ihre Stimme dem Wunschkandidaten abgegeben. Im Anschluss – so die Theorie – hätten die Wahlhelfer die Wahlzettel für ungültig erklärt. Das, weil die Maschinen, die für die automatische Auszählung zuständig sind, mit der schmierigen Filzfarbe nicht zurecht kommen würden.
Eric Trump, Sohn des US-Präsidenten, schloss sich dieser Theorie ebenfalls an. Er retweetete einen Post des konservativen Aktivisten Matt Schlapp. Dieser wurde umgehend von Twitter mit einer Warnmeldung versehen. Die Inhalte seien umstritten und möglicherweise irreführend, heisst es.
Anschliessend rief der Präsidentensohn «Fox News» dazu auf, die Prognose zu widerrufen. Der Trump-freundliche Sender hatte zuvor Biden zum Sieger in Arizona erklärt. «Fox News hätte das niemals ausrufen sollen. Wir werden Arizona gewinnen», twitterte Trump.
«All diese Stimmzettel werden ausgezählt»
Die wilden Gerüchte um die Filzstifte dementieren die zuständigen Behörden. Die Stifte seien zwar unpraktisch, weil sie verschmieren und die Farbe teils durch das Papier drücke. Trotzdem würden die entsprechenden Wahlzettel ganz normal gezählt, heisst es.
«All diese Stimmzettel werden ausgezählt und selbst wenn die Maschine sie aus irgendeinem Grund nicht lesen können, weil die Farbe auf die andere Seite durchdrückt, haben wir die Möglichkeit, sie auszuzählen», sagte die Stellvertreterin des Gouverneurs von Arizona, Katie Hobbs, im CNN-Interview. Kein Wahlhelfer verteile Stifte, mit denen Stimmzettel ungültig würden, erklärte sie. Eine Verschwörung gegen die republikanischen Stimmzettel existiere nicht.
Nicht nur seine Wähler, auch der amtierende US-Präsident selbst kann sich mit den Auszählungen nicht anfreunden. Donald Trump spricht von Wahlbetrug. Der 74-Jährige stört sich daran, dass die Stimmen in manchen Staaten noch ausgezählt werden und es deshalb zu Verzögerungen kommt. «Ich will gegen die Auszählung der restlichen Stimmen vorgehen, zur Not bis vor den Supreme Court», sagte Trump in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit). Vor laufenden Kameras drohte der US-Präsident, bereits abgegebene Stimmen der Bevölkerung nicht gelten lassen zu wollen.
Während in Arizona weiter Stimmen gezählt werden, haben sich bewaffnete Trump-Anhänger vor der Wahlbehörde versammelt. Sie protestieren gegen die Auszählung der per Briefwahl abgegebenen Stimmen. (man)
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
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