Die Präsidentschaft von Donald Trump (74) hängt an einem ganz dünnen Faden. Auch wenn die führenden US-Medien seinen Kontrahenten zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten ausrufen: Trump dürfte das nicht schweigend hinnehmen, sondern juristisch mit allen verfügbaren Mitteln weiterkämpfen. Anwälte befinden sich bereits im Dauereinsatz.
Noch vor Ende der Auszählung aller Stimmen machen der Präsident und seine Anhänger mächtig Stimmung gegen den Auszählungsprozess. In Detroit, im Bundesstaat Michigan, der an Biden ging, protestierten Trump-Loyale lauthals gegen die Auszählung von Briefstimmen.
Die Auszählung artete in Chaos aus, als Hunderte von republikanischen Parteianhängern, die über Betrug besorgt waren, in einem Auszählungslokal zusammenkamen. Ihr Vorwurf: Es sei nicht klar, ob Briefstimmen authentisch oder von Demokraten insgeheim angekarrt worden sind.
Twitter greift zum Rotstift
Der Präsident macht unter anderem in Pennsylvania Wahlbetrug geltend. Es habe eine grosse Anzahl heimlich abgeworfener Stimmzettel gegeben, wettert Trump auf seinem bevorzugten Kommunikationskanal Twitter.
Die Zensoren von Twitter kamen gar nicht nach damit, Tweets des Präsidenten und auch von Anhängern mit Warnhinweisen zu versehen: «Einige oder alle Inhalte, die in diesem Tweet geteilt werden, sind umstritten und könnten in Bezug auf eine Wahl oder einen anderen zivilen Prozess irreführend sein», lautet ein eingefügter Warntext.
Anderes Material war bald nicht mehr zu finden, wie zum Beispiel ein hochgeladenes Video. In einem Wahllokal sollen angeblich Wahlurnen mit ausgefüllten Stimmzetteln vollgestopft worden sein, wie es aus dem Trump-Lager hiess. Dabei handelte es sich aber um einen Wahlbetrug in Russland, über den die «Washington Post» bereits berichtete. (kes)