Bald kommt der Roboter-Hund in die Ukraine
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Zum Entschärfen von Minen:Bald kommt der Roboter-Hund in die Ukraine

Von US-Armee bereitgestellt
Roboterhund zieht in den Ukraine-Krieg

In grossen Teilen der Ukraine sind Minen verstreut. Diese zu beseitigen ist sehr aufwändig und auch sehr gefährlich. Zur Unterstützung schickt die US-Armee jetzt einen Roboterhund in die Ukraine.
Publiziert: 24.06.2022 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2022 um 10:35 Uhr
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Die US-Armee schickt der Ukraine einen Roboterhund.
Foto: keystone-sda.ch

Erst vor Kurzem erreichten die ersten Panzerhaubitzen aus Deutschland die Ukraine. Auch die USA unterstützen das kriegsgebeutelte Land mit Waffen und Hilfsgütern – und nun auch mit einem Roboterhund.

Das elektronische Tier mit dem Namen Spot wurde von der amerikanischen Firma Boston Dynamics hergestellt. Davon hat die US-Armee zwei Exemplare gekauft, um sie unter anderem bei der Beseitigung von Minen einzusetzen. Einen der beiden Roboterhunde schicken die Amerikaner jetzt in die Ukraine, wie das Portal Foreign Policy berichtet.

Erste Tests waren erfolgreich

Im Kriegsland soll Spot vor allem in Regionen eingesetzt werden, die ehemals von Russland besetzt waren. Denn dort liegen weiterhin Minen und Mörsergranaten, die eine Gefahr für die Zivilbevölkerung darstellen. Der Roboterhund soll der gemeinnützigen Organisation Halo Trust dabei helfen, die Munition zu beseitigen.

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Bereits im letzten Jahr beseitigte der Roboter Spot bei einem Test erfolgreich kleinere Geschosse, die auch im Ukraine-Krieg eingesetzt werden. Ob der Elektrohund auch Streumunition beseitigen kann, die Russland in grossen Teilen des Landes eingesetzt hat, ist noch unklar.

«Ein enormer Fortschritt»

Mithilfe eines Roboterarms soll der Hund nicht explodierte Munition in eine Grube weit weg von der Zivilbevölkerung schleppen. Dort sollen dann jeweils 50 bis 100 Granaten kontrolliert zur Explosion gebracht werden, ohne einen Mitarbeiter von Halo Trust zu gefährden.

Normalerweise sind sogenannte Minenentschärfer für die Beseitigung von nicht explodierter Munition zuständig. Die Ausbildung dazu dauert jedoch sechs Wochen. In der Ukraine sitzen viele bereits ausgebildete Minenentschärfer ausserdem in von Russland besetzten Gebieten fest, oder kämpfen im Osten des Landes.

Aus diesem Grund findet auch der Geschäftsführer von Halo Trust, Chris Whatley, den Einsatz von Robotern wichtig. Er erklärt: «Wenn man etwas, ohne Menschen zu gefährden, an einen sicheren Ort bringen kann, an dem es zusammen mit anderen Gegenständen sicher gesprengt wird, dann ist das ein enormer Fortschritt.»

Ähnliche Roboter in der Schweiz

Der Erfinder und Bauer des Roboterhundes, Boston Dynamics, äusserte sich auf Anfrage von Foreign Policy nicht zum konkreten Einsatz von Spot in der Ukraine. Das Unternehmen erklärte aber, dass der Roboterhund gemäss Geschäftsbedingungen nicht «als Waffe oder zum Zweck der Schädigung oder Einschüchterung eingesetzt» werden darf.

Auch in der Schweiz werden Roboter als Mittel zur Minenbeseitigung erforscht. Das US-Aussenministerium finanzierte der Schweizerischen Stiftung für Minenräumung die Anschaffung von MV-4-Robotern. Im Gegensatz zum Roboterhund sind das aber sieben Tonnen schwere Roboter, die nur für die grossflächige Minenräumung eingesetzt werden können. (obf)


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