Die Gerüchte rund um einen möglichen Sturz von Russlands Präsident Wladimir Putin (69) reissen nicht ab. Nun sollen sogar die engsten Angehörigen von Putin versuchen, ihn zu stürzen.
Der gut informierte Kreml-Kenner Igor Sushko twitterte am Montag entsprechendes Insider-Wissen des Menschenrechtlers Wladimir Osechkin. Der Aktivist gilt als sehr gut informiert und lebt aus Furcht vor dem Putin-Regime seit Jahren im Exil.
Hardliner und Bluthund an der Spitze
Nun soll Osechkin Insider-Informationen zu einem Umsturzversuch erhalten haben. Dieser kommt nicht etwa aus der russischen Gesellschaft, sondern von den engsten politischen Vertrauten Putins. Dafür hätten die Vertrauten einen zweistufigen Plan erarbeitet. Dieser sei bereits gestartet und habe zum Ziel, Putin vollständig zu isolieren.
In einem ersten Schritt sollen die liberalen Putin-Anhänger im Kreml politisch vernichtet werden. Laut Osechkin sind das unter anderem Ministerpräsident Michail Mischustin (56), der Vizepräsident des Geheimdiensts FSB, Sergei Korolew (59), Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (54) und Oligarch Oleg Deripaska (54).
An der Spitze der Putsch-Bewegung finden sich laut Osechkin zwei Hardliner. Zum einen Nikolai Patrushew (70), der auch schon als potenzieller Nachfolger von Putin gehandelt wurde. Er ist derzeit Sekretär des russischen Sicherheitsrates und wird von einer anonymen Quelle des Geheimdienstlers als «absoluter Schurke» bezeichnet.
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Mit an der Spitze der Putsch-Bewegung soll ausserdem kein Geringerer als Tschetschenen-Anführer Ramsan Kadyrow (45) sein. Der Machthaber wird auch als «tschetschenischer Bluthund» bezeichnet und gilt als äusserst skrupellos.
Fingiertes Attentat als Plan
Um ihren Plan umzusetzen, haben sich die Rädelsführer einen perfiden Plan einfallen lassen und diesen am vergangenen Freitag gestartet. Putin hielt an diesem Tag eine Rede auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Die Rede wurde allerdings kurzfristig eine Stunde nach hinten verschoben – offiziell aufgrund einer Cyber-Attacke.
Laut Insider Osechkin stimmt das allerdings nicht. Viel eher habe der russische Geheimdienst von einem geplanten Attentat auf Putin erfahren. Das Attentat sei allerdings nur inszeniert gewesen. Einer der Verschwörer im Geheimdienst FSB nahm dazu unter einem Deckmantel mit dem ukrainischen Geheimdienst SBU Kontakt auf. Der SBU schickte daraufhin ein fingiertes SMS zum geplanten «Attentat» an die Tochter des Kreml-Sprechers Peskow und den Sohn sowie die Ehefrau des Oligarchen Deripaska.
Oligarch wurde zu Putin-Rede gebracht
Mit diesem fingierten SMS sollten Peskows Kinder und Deripaskas Ehefrau anschliessend als Miteingeweihte dargestellt werden. Es solle wirken, schreibt Osechkin, als wenn die Kinder von Putins engsten Vertrauten vom «Mordplan» gewusst hätten. Putin solle mit diesem perfiden Plan Stück für Stück das Vertrauen in seine engen Top-Leute verlieren, destabilisiert und im richtigen Moment gestürzt werden.
Laut einem Bericht der «Bild»-Zeitung war Oligarch Deripaska am vergangenen Freitag bei der Putin-Rede anwesend. Dabei teilte er erst kurz zuvor den russischen Medien mit, er habe keine Zeit für eine Teilnahme. Zudem habe Deripaska nicht geklatscht, als Putin die Bühne betreten habe.
Gemäss Kreml-Insider Osechkin hatte das einen einfachen Grund. Der Oligarch nahm gegen seinen Willen an dem Treffen teil. Er sei von Geheimdienstmitarbeitern zum Forum gebracht worden. (zis)