So geht es der schwer verletzen Familie aus Dänemark nach dem Gondel-Absturz in Tirol
«Mein Sohn liegt mit Schlaganfällen im Krankenhaus»

Bei dem verheerenden Gondel-Unglück in Tirol wurden vier Mitglieder einer dänischen Familie schwer verletzt. Wie die Mutter berichtet, ist der Zustand der Verletzten derart prekär, dass die Angehörigen um das Leben ihrer Liebsten bangen müssen.
Publiziert: 13.01.2024 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2024 um 12:13 Uhr
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Bei einem tragischen Gondel-Unglück in Tirol wurde eine dänische Familie schwer verletzt.
Foto: Keystone

In Tirol ist es am Dienstag zu einem tragischen Gondel-Unglück gekommen. Im Skigebiet Hochoetz krachte ein Baum auf die Kabine, woraufhin die Gondel rund zehn Meter in die Tiefe stürzte. 

Laut Oe24 wurde die Untersuchung der Seilbahnbehörde nun abgeschlossen. Grund für den Absturz sei demnach eine «Verkettung von mehreren ungünstigen, natürlichen Gegebenheiten», so die Bergbahnen. Am Freitag soll der Betrieb bereits wieder aufgenommen werden. «Alle für einen sicheren Betrieb notwendigen Überprüfungen der Seilbahnanlage sowie weiterführende Massnahmen entlang der Trasse» seien vorgenommen worden.

Sohn musste wieder auf Intensivstation verlegt werden

Obwohl die vier Insassen – eine dänische Familie – mit viel Glück überlebt haben, können die Angehörigen keineswegs aufatmen. Der Vater (49), sein Bruder (46) sowie sein Sohn (20) und seine Tochter (19) liegen mit schwersten Verletzungen im Spital.

Auf den sozialen Medien gibt Patricia T., die Mutter der beiden Jugendlichen, einen Einblick, wie es ihrer Familie tatsächlich geht. Was sie zu berichten hat, ist zutiefst schockierend. 

Am schlimmsten getroffen habe es ihren Ex-Mann. «Er hat zwei durchstochene Lungen, neun gebrochene Rippen und beide Nieren sind beschädigt», so die Frau aus dem dänischen Herning. Man habe ihn in ein künstliches Koma versetzt. Sein Zustand sei stabil.

Während der Vater und die Tochter im Spital in Innsbruck liegen, befinden sich Onkel und Sohn im Spital in Zams. T. besuche nun abwechselnd die Opfer in den Spitälern. Ihre 19-jährige Tochter Sofia sei «an den Knochen hinter ihrem Auge operiert worden» und könne das Spital am 15. Januar verlassen. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut, wie sie auf Instagram schreibt. 

Sie könne sich an den Absturz der Gondel erinnern, nachdem mehrere Bäume in Richtung Seilbahntrasse umgestürzt waren. Demnach seien ihr Vater und ihr Onkel durch ein Fenster der Gondel geschleudert worden. Sie selbst sei auf ihren Bruder gefallen. Sie sei «wirklich überwältigt und betroffen von dem Unfall», konzentriere sich aber im Moment auf ihren Vater, Onkel und Bruder Daniel.

Mutter und Tochter sorgen sich besonders um den Bruder. Wie T. verrät, sei Daniel erneut auf die Intensivstation in Zams verlegt worden. Der 20-Jährige habe eine schwere Gehirnerschütterung sowie eine punktuelle Blutung im Gehirn erlitten. Hinzu kämen vier Frakturen am Rücken und zwei unter dem rechten Auge. 

Der 20-Jährige sei an der Augenhöhle und den Wangenknochen operiert worden. Gegenüber Oe24 sagte T., dass ihr Sohn gesprochen, gegessen und gelacht habe. «Er konnte sich jedoch drei Stunden später an nichts erinnern, nicht einmal, dass wir da waren oder warum er mit Schlaganfällen im Krankenhaus liegt».

Auch der Zustand des Onkels sei prekär. Seine Lunge sei seit dem Gondel-Unglück «durchstochen». Zudem habe er einen gebrochenen Arm, fünf Brüche am Rücken und zwei gebrochenen Rippen.

Weder menschliches noch technisches Versagen

Forstinspektoren, Geologen und andere Experten untersuchten die Unfallstelle der Bergbahnen Hochoetz. Insgesamt seien drei umgestürzte Bäume Schuld an dem Absturz. Ein 28 Meter hoher Baum ist mit einem kleineren Baum Richtung Seilbahntrasse gestürzt, wodurch ein dritter Baum mitgerissen wurde. «Die herabgestürzten Bäume waren keine sogenannten Randbäume, die direkt neben der Seilbahnstrasse standen, sondern mehr als 20 Meter von der Trasse entfernt», hiess es in einer Erklärung. 

Doch wieso stürzten die Bäume um? Als Erklärung wird ein «relativ kleines Wurzelwerk mit geringer Eindringtiefe» genannt. Zudem hätten die Bäume auf «wenig klüftigem Felsuntergrund» gestanden. Durch ein «etwaiges Mitschleifen der Bäume am Seil» sei es schliesslich zum Absturz gekommen. Einer der Bäume traf die Verankerung der Gondel, welche sich aus dem Seil löste und in die Tiefe krachte. 

Derweil hat die Bahn am Freitag den Betrieb wieder aufgenommen. Alle für einen sicheren Betrieb notwendigen Überprüfungen der Seilbahn-Anlage sowie weiterführende Maßnahmen entlang der Trasse seien vorgenommen worden, teilten die Bergbahnen Hochoetz mit. (dzc/mrs/ced)

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