Was ein normaler Skitag werden sollte, endete für eine Familie aus Dänemark tragisch. Ein Vater (49), sein Bruder (46) sowie sein Sohn (20) und seine Tochter (19) befanden sich in einer Kabine der Ackerkogelbahn.
Dann fiel aus noch unklaren Gründen ein Baum um. Er erfasste die Verankerung der Kabine. Die Gondel löste sich vom Tragseil und krachte aus einer Höhe von acht bis zehn Metern zu Boden – samt Insassen. Alle zogen sich schwere Verletzungen zu.
«Der Puls war nicht mehr fühlbar»
Christian Niederwanger, ein Notarzt der Heli Austria-Besatzung, war an der Rettungsaktion der Verunglückten beteiligt. Die Kabine lag «total eingedrückt und zerbeult» neben dem Baum, als die Helfer eintrafen, sagt er zu OE24. Und weiter: «Alle vier hätten sterben können und hatten grosses Glück, überhaupt überlebt zu haben.»
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Die 19-jährige Dänin verletzte sich laut der Zeitung im Gesicht und erlitt einen Bruch in der Wirbelsäule. Ihr Bruder erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, Gehirnblutungen und mehrere Rückenverletzungen. Der Onkel hingegen brach sich den Arm und mehrere Rippen. Zudem soll er sich eine Lungenverletzung sowie fünf Brüche im Rücken hinzugezogen haben.
Am härtesten traf der Unfall den Vater. «Er konnte kaum noch atmen, der Puls war nicht mehr fühlbar», berichtet der Notarzt. Nachdem Rettungskräfte ihn stabilisierten und bergen konnten, musste er notoperiert werden. Am Mittwoch teilte ein Spitalsprecher mit, dass er sich noch immer in «kritischen Zustand» befindet und auf der Intensivstation liegt.
Vater und Onkel aus Fenster geschleudert
Am Mittwoch postete schliesslich auch die Mutter der Kinder, Patricia T.*, ein Update per Facebook. Dort schreibt sie: «Meine beiden Kinder, ihr Vater und ihr Onkel, sind in Österreich schwer verunglückt. Sie alle haben schwere und viele Verletzungen, sind aber in zwei Krankenhäusern in Österreich in guten Händen.»
Gegenüber dem dänischen Nachrichtenportal BT erzählt die Dänin weiter, dass ihre Tochter ihr geschildert habe, was bei dem Unfall passierte. Demnach soll die Gondel nach dem Zusammenstoss mit dem Baum auf einen steilen Berghang geprallt sein. Dabei wurden der Vater und der Onkel aus dem Fenster der Kabine geschleudert. Sie landeten im Schnee.
Die Tochter hingegen landete in der Gondel auf ihrem Bruder, der bewusstlos war. Umgehend versuchte sie, ihren Vater zu rufen – erfolglos. Auch er war bewusstlos. Lediglich der Onkel antwortete.
Rettungskräfte brauchten 30 Minuten
Die 19-Jährige versuchte, Hilfe zu rufen. Im Internet fand sie die Nummer eines Skiverleihs in der Nähe, dieser wiederum alarmierte die Einsatzkräfte. Erst rund 30 Minuten nach dem Unfall sollen die Rettungskräfte eingetroffen sein.
«Meine Tochter hat mich per Facetime kontaktiert, als ihr Vater vom Helikopter abgeholt worden war und sie wartete. Zu diesem Zeitpunkt war mein Sohn auch kurz wachgeworden. Es war so schrecklich, zu Hause zu sitzen und nichts tun zu können», sagt die besorgte Mutter. Inzwischen ist sie auf dem Weg nach Österreich.
Neben der dänischen Familie verletzten sich aufgrund der starken Schwingungen des Tragseils zwei weitere Personen. Die deutschen Eheleute im Alter von 58 und 62 Jahren waren in der Nachbarkabine. Wie die Zeitung berichtet, konnten sie bereits aus dem Spital entlassen werden. (mrs)
* Name bekannt