Sarkastische Kunstinstallationen in Washington
Kothaufen und Tiki-Fackel für Trump

Kurz vor den US-Wahlen am 5. November tauchen in Washington Kunstinstallationen auf, die Ex-Präsident Donald Trump kritisieren. Die Künstler sind unbekannt.
Publiziert: 30.10.2024 um 19:07 Uhr
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Am Montag tauchte wenige Gehminuten vom Weissenhaus eine sarkastische Kunstinstallation auf. Sie übt Kritik an Trump.
Foto: imago/Agencia EFE

Auf einen Blick

  • Kunstinstallation kritisiert Trump mit sarkastischen Denkmälern
  • Eine bronzene Hand mit Tiki-Fackel erinnert an Charlottesville
  • Eine 32-jährige Frau starb bei rechtsextremem Aufmarsch
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Christina BenzRedaktorin News

Ende Oktober tauchte nur wenige Minuten vom Weissen Haus entfernt ein Schreibtisch auf, auf dem ein riesiger Metall-Kothaufen thront. Eine Kunstinstallation, die Kritik an Donald Trump übt. Wie der «Spiegel» berichtet, tauchte am Montag, kurz vor der Wahl, eine weitere Installation in der amerikanischen Hauptstadt auf: eine bronzene Hand, die eine Tiki-Fackel hält. 

Die Titel der neuen Statue lautet übersetzt auf Deutsch «Die ewige Flamme des Donald J. Trump». Die Inschrift erinnert an die Hunderte weisser Rassisten, die im August 2017 nachts auf dem Campus der University of Virginia marschierten. Dabei hielten sie brennende Tiki-Fackeln in der Hand und brüllten «Heil Trump» zum Hitlergruss. Einen Tag später fand in der Innenstadt ein Aufmarsch von Rechtsextremisten statt. Ein Amok-Fahrer raste dabei in eine Gruppe Gegendemonstranten. Eine 32-jährige Frau verlor ihr Leben.

Im Andenken an die «anständigen» Rechtsextremisten

Die Inschrift spielt sarkastisch auf Donald Trumps Reaktion auf den Vorfall an. «Dieses Denkmal würdigt Präsident Donald Trump und die ‹sehr anständigen Menschen›, die er mutig verteidigte, als sie in Charlottesville, Virginia, marschierten. Während viele sie als weisse Rassisten und Neonazis bezeichneten, erhob Präsident Trump seine Stimme, um alle daran zu erinnern, dass sie ‹absolut ungerecht behandelt› wurden. Dieses Denkmal steht als ewige Erinnerung an diese mutige Proklamation.»

2017 nahm Trump an einer Pressekonferenz Stellung zum Vorfall. Seine milde Reaktion verstörte damals sogar Parteikollegen. Die Mehrzahl der rechtsextremen Demonstranten seien «anständige und nette» Kerle gewesen und «beide Seiten haben Schuld», sagte Trump.

Der «Poop Desk»

Eine weitere Statue sorgte in Washington für Aufregung. Die inzwischen als «Poop Desk» bekannte Statue kritisiert Trump auf die gleiche Weise. Die Inschrift lautet: «Dieses Denkmal ehrt die mutigen Männer und Frauen, die am 6. Januar 2021 in das Kapitol der Vereinigten Staaten einbrachen, um zu plündern, zu urinieren und in die heiligen Hallen zu koten, um eine Wahl zu kippen.»

Gemeint ist der Sturm auf das Kapitol. Trump hetzte seine Anhänger damals gezielt auf, die Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden zu verhindern. Bei der Statue handelt es sich um eine Nachbildung vom Schreibtisch von Nancy Pelosi, ehemaligen Sprecherin des Repräsentantenhauses. Die Kapitolstürmer hinterliessen dort, was die Statue suggeriert.

Fackel muss kurz vor dem Wahltag weg

Wer der oder die Künstler sind, ist nicht bekannt. Die «Washington Post» berichtet, dass die Genehmigung zum Aufstellen der Kunstwerke einer Gruppe namens «Civic Craft LLC» erteilt wurde. Eine Frau namens Julia Jimenez-Pyzik habe die Genehmigung beim National Park Service beantragt.

Die Fackel muss wenige Tage vor der Wahl am 5. November weg. Die Genehmigung läuft am Donnerstag aus. Das berichtet der Sender National Public Radio.

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