Wird Trump seine Versprechen umsetzen?
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Experten-Talk zu Trump 2.0:Wird Trump seine Versprechen umsetzen?

Lässt Trump Ansagen auch Taten folgen – oder sind es leere Versprechen? Experten ordnen ein
«Schafft er auch wirklich Leute aus, die schon 15 Jahre in den USA leben?»

Donald Trump ist gewählt. Wieder. Trotz klarem Sieg wird seine zweite Amtszeit kein Zuckerschlecken. Harte Herausforderungen warten auf den künftigen US-Präsidenten: illegale Einwanderung, Gesundheitspolitik, Klimafragen. Blick diskutierte mit Experten darüber.
Publiziert: 06.11.2024 um 20:23 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2024 um 21:30 Uhr
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Donald Trump, hier umgeben von seiner Familie, hat die Wahl zum US-Präsidenten deutlich für sich entschieden.
Foto: IMAGO/Imagn Images

Auf einen Blick

  • Trump wird wieder US-Präsident, besiegt Kamala Harris klar
  • Trump will Immigration und Wirtschaft besser regeln
  • Experten sehen seine Klimapolitik als rückschrittlich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Donald Trump (78) wird wieder US-Präsident. Der Republikaner hat seine demokratische Widersacherin Kamala Harris (60) klar besiegt. Deutlicher Sieg hin oder her: Auf den ehemaligen und auch künftigen Regierungschef wartet ein Berg an Problemen. Trump gab in seinem Wahlkampf markige Versprechen von sich. Doch lässt er seinen Ansagen auch Taten folgen? Spannend wird auch die Frage sein, welche Personen er um sich schart, um diese Probleme anzugehen. 

Im Rahmen der grossen Blick-Livesendung gab es am Mittwoch im Studio eine Expertenrunde zu diesen Punkten. Mit dabei waren: Martin Dahinden (69), ehemaliger Schweizer Botschafter in den USA – seine Amtszeit überschnitt sich mit der ersten von Trump, Alan Cassidy (41), war während Trumps erster Periode US-Korrespondent für Tamedia und die «Süddeutsche Zeitung», und Elisabeth Bronfen (66), Professorin für amerikanische Literatur und schweizerisch-amerikanische Doppelbürgerin. 

Bronfen sagt: Die interessante Frage sei, wie viel Trump einfach erzählt habe, um die Leute von sich zu überzeugen. «Und wie viel er davon umsetzen kann.» Die Professorin sagt, Trump werde die Thematik der Immigration angehen müssen. «Diese Frage hat die Leute extrem emotional bewegt.» Wie das genau aussieht, werde sich noch zeigen, so Bronfen. «Also inwieweit es nicht nur um die geschlossene Grenze im Süden geht, sondern inwieweit Leute auch wirklich ausgeschafft werden, die teilweise schon zehn oder 15 Jahre in den USA leben.» 

«Die Leute haben das Gefühl, es geht ihnen schlecht»

Ex-Botschafter Dahinden sagt, dass Trump mit dem Thema Einwanderung Leute im Wahlkampf habe mobilisieren können. «Auch Afroamerikaner und Latinos, die auf dem Arbeitsmarkt bedroht werden durch Leute, die illegal einwandern.» Trump hat im Wahlkampf versprochen, er werde massenhaft illegale Immigranten aus dem Land ausschaffen. Dahinden meint dazu: «Ich nehme an, da wird Trump etwas machen.» Aber: «So radikal, wie er das in seiner Kampagne in Aussicht stellte, kann ich es mir nicht vorstellen.»

Auch die wirtschaftliche Lage hat die Wähler bewegt. Bronfen: «Die Leute haben das Gefühl, es geht ihnen schlecht. Und sie haben das Gefühl, dass alles, was in den letzten Jahren gemacht wurde, damit es der Wirtschaft besser geht, für sie nicht genug war.» Bronfen spricht zudem das Gesundheitssystem an. «In der Schweiz funktioniert das sehr gut.» In den USA habe es in den Covid-Jahren nicht funktioniert. «Und das wird nun nicht verbessert», ist die Professorin überzeugt. 

Klimapolitischer Rückschlag

Neben der Gesundheitspolitik sind in den USA auch die Klimafragen ein Streitpunkt. Journalist Cassidy erklärt: «Trump sagt ziemlich klar, er halte nichts von internationaler Zusammenarbeit in der Klimapolitik.» Klimapolitisch sei Trumps Wahlsieg also ein Rückschlag. 

Doch welche Leute wird Trump um sich scharen, um seine Versprechen umzusetzen? Im Wahlkampf wurde er von Robert F. Kennedy Jr. unterstützt, dem Neffen des ermordeten Ex-Präsidenten John F. Kennedy, sowie von Tech-Milliardär Elon Musk. Journalist Cassidy sagt: «Kennedy hat ja gesagt, man habe ihm einen Job versprochen.» Kennedy wird als Gesundheitsminister gehandelt.

Zu Musk meint Cassidy hingegen: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass er einen Ministerposten anstrebt. Und ich denke auch nicht, dass man ihm einen geben würde.» Denn: «Ein Ministerposten ist nicht das, was ein Unternehmer wie Musk anstrebt.» Cassidy kann sich eher vorstellen, dass Musk eine Rolle als Sonderbeauftragter oder Berater erhält.

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