Der Name von Hillary Clinton (72) tauchte immer wieder im Vorwahlkampf der Demokraten auf. Würde es die gescheiterte Kandidatin von 2016 in diesem Jahr nochmals versuchen wollen? Obwohl sie die Gerüchte früh dementierte, hielten sie sich lange hartnäckig. Die «New York Times» wollte im vergangenen Herbst wissen, dass Clinton einem weiteren Versuch nicht abgeneigt sei. Doch sie würde letztlich nur einsteigen, wenn Joe Biden (77), der etwa auf ihrer Linie politisiert, vorzeitig aufgeben würde.
Einige Monate sind diese Spielereien in den Medien her. Seither ist es um Hillary Clinton ruhig geworden. Ex-Vizepräsident Biden hat sich die Kandidatur seiner Partei de facto längst gesichert – er wird beim Parteitag im August offiziell bestätigt werden. Und Hillary? Die greift jetzt, wo die Würfel gefallen sind, doch noch in den US-Wahlkampf ein. Und wie!
Clinton giftelt gegen Trump wegen Corona-Krise
«Es wäre doch gut für das Land, wenn es in dieser Krise einen Präsidenten gäbe, der sich auf Wissenschaft und Fakten stütze und Amerika zusammenführe – und nicht nur jemanden, der einen (Präsidenten) im Fernsehen spielt», sagte Clinton am Dienstag in einer Online-Schalte mit Biden. Ein Angriff auf Donald Trump (73), der mit seinen täglichen Corona-Pressekonferenzen immer wieder Aufregung generiert.
Joe Biden hatte die ehemalige US-Aussenministerin zur Online-Schalte eingeladen. Der Demokrat musste wegen der Corona-Krise sämtliche Wahlkampfveranstaltungen absagen und konzentriert sich nun auf die Mittel im Internet. Hillary giftelte bereits zu Beginn gegen Trump, sagte zu Biden, dass sie es «kaum abwarten» könne, bis er ins Weisse Haus einziehe. «Ich wünschte, du wärst jetzt schon Präsident», sagte sie und lächelte in die Kamera.
Warum Clintons Unterstützung für Biden wichtig ist
Der Grund für Hillary Clintons plötzlichen Auftritt im US-Wahlkampf war eigentlich nicht die Trump-Kritik. Sie ist eine der letzten Politgrössen der Demokraten, die sich noch nicht hinter Biden gestellt hatte. Am Dienstag sicherte Clinton nun Biden ihre «volle Unterstützung» zu. In diesen Zeiten brauche das Land einen Anführer und Präsidenten wie Biden, gab sie zu bedenken.
In den vergangenen Wochen hatten sich die Demokraten bemüht, die Partei hinter Biden zu versammeln: Bernie Sanders (78) und andere vorherige interne Mitbewerber um die Präsidentschaftskandidatur sagten Biden ihre Unterstützung zu, ebenso wie Ex-US-Präsident Barack Obama (58) oder die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi (80).
Für die Demokraten ist Clintons öffentliche Bekundungen für Biden ein bedeutender Schritt. Die Partei benötigt die Stimmen der Frauen, will sie Trump am 3. November aus dem Weissen Haus verdrängen. Mit Hillary Clinton Unterstützung ist man dieser Bevölkerungsgruppe nun, scheinbar, näher gekommen.
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
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