Horror-Szenario wird immer wahrscheinlicher
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Vor Super Tuesday:Horror-Szenario wird immer wahrscheinlicher

Demokraten bibbern vor Super Tuesday – Trump reibt sich die Hände
Horror-Szenario wird immer wahrscheinlicher

Bernie Sanders (78) geht als Favorit in den Superwahltag Super Tuesday. Trotzdem muss sich der linke Senator sorgen: Eine Mehrheit wird er kaum erreichen. Das lässt Spielraum für Spekulationen.
Publiziert: 29.02.2020 um 23:39 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2020 um 15:14 Uhr
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Trump-Anhänger marschieren nach seiner Rede in Richtung Kapitol in Washington.
Foto: Imago
Nicola Imfeld aus San Diego (USA)

Über ein Jahr lang Wahlkampf. Viel Zeit, Schweiss und Nerven. Am Ende setzt man sich gegen alle anderen durch – holt insgesamt die meisten Stimmen. Doch dann schickt die Partei einen anderen Kandidaten ins Rennen. Jemanden, der eigentlich schon verloren hatte. Dieses Horrorszenario droht der Demokratischen Partei diesen Sommer.

Ja, dieser Bernie Sanders (78) kann einem fast schon leidtun!

Der linke US-Senator aus dem Bundesstaat Vermont ist vor dem wegweisenden Super Tuesday am Dienstag klarer Favorit. Er hat die bisherigen Vorwahlen dominiert. In Nevada und New Hampshire triumphierte Sanders, den in den USA alle nur «Bernie» nennen, deutlich. In Iowa Anfang Februar musste er sich um 0,1 Prozentpunkte dem mittlerweile ausgeschiedenen Pete Buttigieg (38) geschlagen geben. Trotz diesem Glanzstart ist Sanders aufgrund des komplizierten Wahlsystems weit davon entfernt, tatsächlich auch der demokratische Parteinominierte zu werden.

Wie Bernie Sanders ausgetrickst werden könnte

Kurz erklärt: Den Herausforderer von US-Präsident Donald Trump (73) wählen die Demokraten formell erst am nationalen Parteitag im Juli in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin. In den Vorwahlen sichern sich die Kandidaten derzeit die Delegiertenstimmen. Gewonnen hat man aber erst, wenn man 50 Prozent erreicht hat. Bei noch sechs Kandidatinnen und Kandidaten im Rennen eine Herkulesaufgabe.

Deshalb wird es von Tag zu Tag wahrscheinlicher, dass weder Bernie Sanders noch seine ärgsten Verfolger Joe Biden (77) und Michael Bloomberg (78) eine Mehrheit erreichen werden. Und dann wirds kompliziert! Sogenannte Superdelegierte werden das Zünglein an der Waage spielen. Das sind graue Eminenzen, auch «Establishment» genannt. Unter ihnen Parteiführer, ehemalige Minister und Gouverneure.

Establishment und Hinterzimmer-Deal

Das Horrorszenario: Die Superdelegierten sprechen sich ab – wie in der Vergangenheit auch schon passiert. Fädeln einen Hinterzimmer-Deal ein. Bernie Sanders, der für das Demokraten-Establishment viel zu links politisiert, könnte somit locker übergangen werden. Wahrscheinlicher Nutzniesser: Joe Biden.

Doch der viel grössere Profiteur solcher Spielchen sitzt bereits im Weissen Haus: Donald Trump. Die junge und linke Wählerschaft in Amerika würde den Demokraten ein solches Vorgehen kaum verzeihen. Dann droht wieder, was bereits 2016 passiert ist: Die Sanders-Wähler bleiben der Urne ganz fern – oder sie stimmen gar für Trump. Ein Horrorszenario für die Demokraten. Das vor dem Super Tuesday immer wahrscheinlicher wird.

Der Wahltag der Superlative

Am Super Tuesday wird in 14 US-Bundesstaaten gewählt, darunter in bevölkerungsreichen Staaten wie Kalifornien und Texas. Das sind mehr als an jedem anderen Vorwahltag. Am Super-Dienstag wird damit über 1357 der Delegierten entschieden, die letztlich den demokratischen Präsidentschaftskandidaten wählen werden. Das entspricht etwa einem Drittel aller 3979 Delegierten. Einschliesslich der vier Februar-Vorwahlen sind nach dem Super Tuesday rund 40 Prozent der Delegierten vergeben.

Hier wird am Dienstag gewählt:

  • Alabama (52 Delegierte)
  • Arkansas (31)
  • Colorado (67)
  • Maine (24)
  • Massachusetts (91)
  • Minnesota (75)
  • North Carolina (110)
  • Kalifornien (415)
  • Oklahoma (37)
  • Tennessee (64)
  • Texas (228)
  • Utah (29)
  • Vermont (16)
  • Virginia (99)

Am Super Tuesday wird in 14 US-Bundesstaaten gewählt, darunter in bevölkerungsreichen Staaten wie Kalifornien und Texas. Das sind mehr als an jedem anderen Vorwahltag. Am Super-Dienstag wird damit über 1357 der Delegierten entschieden, die letztlich den demokratischen Präsidentschaftskandidaten wählen werden. Das entspricht etwa einem Drittel aller 3979 Delegierten. Einschliesslich der vier Februar-Vorwahlen sind nach dem Super Tuesday rund 40 Prozent der Delegierten vergeben.

Hier wird am Dienstag gewählt:

  • Alabama (52 Delegierte)
  • Arkansas (31)
  • Colorado (67)
  • Maine (24)
  • Massachusetts (91)
  • Minnesota (75)
  • North Carolina (110)
  • Kalifornien (415)
  • Oklahoma (37)
  • Tennessee (64)
  • Texas (228)
  • Utah (29)
  • Vermont (16)
  • Virginia (99)
BLICK live vom Super Tuesday

Der Super-Wahltag steht an! BLICK berichtet ab Dienstagabend, 3. März, live aus dem Bundesstaat Kalifornien über den wegweisenden «Super Tuesday». Verfolgen Sie unsere Berichterstattung auf dem BLICK-Instagram-Channel. Hier klicken.

Der Super-Wahltag steht an! BLICK berichtet ab Dienstagabend, 3. März, live aus dem Bundesstaat Kalifornien über den wegweisenden «Super Tuesday». Verfolgen Sie unsere Berichterstattung auf dem BLICK-Instagram-Channel. Hier klicken.

US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

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