Die Russen sind zurück in den USA! Moskau will sich wieder in die US-Wahlen einmischen und Donald Trump (73) zur Wiederwahl verhelfen. Mit dieser Meldung haben drei grosse amerikanische Medienhäuser am Donnerstagabend Washington geschockt (BLICK berichtete). Am Tag danach werden nun mehr Details bekannt.
Russland will laut Einschätzung der US-Behörden auch den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders (78) unterstützen – aber nur im Vorwahlkampf. Dies berichtete die «Washington Post» am Freitag. Demnach haben US-Regierungsvertreter den linksgerichteten Sanders darüber informiert, dass Moskau seinem Wahlkampf helfen wolle. In welcher Form dies geschehen solle, war zunächst nicht klar.
Sanders verbat sich als Reaktion auf den Bericht jede russische Einflussnahme. Anders als US-Präsident Donald Trump sehe er den russischen Staatschef Wladimir Putin (67) nicht als «guten Freund» an, erklärte der derzeitige Umfragefavorit im demokratischen Bewerberfeld. «Mir ist es ehrlich gesagt egal, wen Putin als Präsidenten (der USA) will. Meine Botschaft an Putin ist klar: ‹Halten Sie sich aus US-Wahlen heraus, und als Präsident werde ich sicherstellen, dass Sie das tun.›»
Darum hilft Russland Bernie Sanders
Die US-Behörden gehen davon aus, dass Russland Sanders schon im Vorwahlkampf 2016 gegen seine Rivalin Hillary Clinton (72) unterstützen wollte, um eine Spaltung der US-Gesellschaft voranzutreiben und letztlich dem republikanischen Kandidaten Trump zu helfen. Während Clinton sich vor vier Jahren bei den Vorwahlen der Demokraten gegen Sanders durchsetzte, unterlag sie schliesslich Trump bei der Präsidentschaftswahl.
Die US-Geheimdienste gehen laut aktuellen Medienberichten davon aus, dass Russland auch in diesem Jahr in den US-Wahlkampf eingreifen will – zugunsten von Amtsinhaber Trump. Die russische Regierung bestritt dies am Freitag, Trump selbst sprach von einer «neuen Desinformations-Kampagne» der US-Demokraten. Der Streit über die Geheimdiensteinschätzung war womöglich der Grund, warum Trump in dieser Woche den US-Geheimdienstdirektor Joseph Maguire (68) feuerte und durch den US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell (53), ersetzte.
Russland-Untersuchung von Robert Mueller
Bestätigen sich die Medienberichte, würde sich die Geschichte von 2016 wiederholen. Drei voneinander unabhängige Untersuchungen zu den mutmasslichen Einmischungen Russlands zu Gunsten Donald Trumps kamen alle zum gleichen Schluss: Der Kreml hat den aktuellen US-Präsidenten bei seiner Kampagne online wie auch offline unterstützt.
Die Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller (75) erhielt dabei wesentlich mehr Aufmerksamkeit als jene von Nachrichtendienst und Kongress. Mueller stellte seine Russland-Bericht im Frühling 2019 vor. Die Quintessenz: Es gab Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam mit den Russen, aber Mueller konnte nicht genügend Beweise für einen Schuldspruch finden. Fakt ist also: Donald Trump ist im Punkt «Verschwörung mit einer ausländischen Macht» nie schuldig gesprochen, aber auch nie freigesprochen worden. (nim/SDA)