Auf einen Blick
- USA und Russland treffen sich in Saudi-Arabien zu Gesprächen
- Keith Kellogg, Trumps Sondergesandter, war nicht in Riad anwesend
- Kellogg traf sich stattdessen mit EU-Generalsekretärin in Brüssel
Am Dienstag war es so weit. Knapp drei Jahre nach Beginn des Ukraine-Kriegs trafen sich Delegationen aus den USA und Russland zu Gesprächen in Saudi-Arabien. Mit von der Partie am runden Tisch bei den Gastgebern in Riad waren von der US-Seite Aussenminister Marco Rubio (53), der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz (51) und der Nahost-Sondergesandte Steve Witkoff (67). Moskau schickte Aussenminister Sergej Lawrow (74) und Präsidentenberater Juri Uschakow.
Nach russischen Angaben ging es bei dem Treffen vorrangig um die Wiederherstellung der bilateralen Beziehungen gehen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Auch ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump (78) und Russlands Präsident Wladimir Putin (72) werde vorbereitet. Natürlich war auch der Krieg in der Ukraine Thema.
Kellogg verkündete, was sich angedeutet hatte
Wer sich jetzt noch an ihn erinnern mag, der fragt sich vielleicht – wo ist denn bei solchen Gesprächen Trumps Sondergesandter für Russland und die Ukraine, Keith Kellogg (80)? In Saudi-Arabien war er zumindest nicht anzutreffen. Stattdessen weilte er in Brüssel, wo er am Dienstag zusammen mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (66) unter anderem bilateral über diplomatische Schritte zur Beendigung des Krieges sprach.
Nur hatte der frühere Militär-Offizier erst vor kurzem an der Sicherheitskonferenz in München laut ausgesprochen, was sich im Vorfeld bereits angedeutet hatte. Auf die Frage, ob die Europäer einen Platz am Verhandlungstisch hätten, meinte er: «Nein.»
Ein «Erfüllungsgehilfe von Trump»
Damit fungierte er als reines Sprachrohr, als Bote seines Präsidenten Donald Trump. All diese Umstände führen unweigerlich wiederum zur Frage, wie wichtig seine Position bei den Friedensverhandlungen noch ist. «Keith Kellogg spielt im Ukrainedossier tatsächlich kaum mehr eine Rolle», bestätigt auch Ulrich Schmid, Professor für Osteuropastudien an der Universität St. Gallen auf Anfrage.
«Er stand zu Beginn von Trumps Präsidentschaft für eine Verhandlungslinie, bei der sowohl Moskau als auch Kiew unter Druck gesetzt werden sollten. Nun scheint aber die Bromance zwischen Putin und Trump Oberhand gewonnen zu haben.» Aussenminister Rubio habe ja auch schon offen eingeräumt, «dass er ein Erfüllungsgehilfe von Trumps Anweisungen ist». Kellogg befinde sich in der gleichen Lage. «Ihm kommt nun nur noch die Rolle des Briefträgers zu: Er teilt der Weltöffentlichkeit Trumps Entschlüsse mit.»