Auch die Schweiz ist dabei
«Trump Gold Card» ist nichts Neues! 5 Länder locken Wohlhabende an

Donald Trump möchte mehr Reiche in die USA locken. Dafür soll bald die «Trump Gold Card» sorgen. Das Modell ist nicht neu. Viele andere Staaten bieten exklusive Einwanderungsprogramme für Wohlhabende an. Doch das System birgt auch Risiken. Ein Überblick.
Publiziert: 13:44 Uhr
|
Aktualisiert: 14:07 Uhr
1/6
Mehrere Länder locken wohlhabende Menschen mit vereinfachten Einwanderungsprogrammen ins Land. Beispielsweise die Vereinigten Arabischen Emirate.
Foto: Shutterstock

Auf einen Blick

  • Goldene Visa: Aufenthaltsrecht für Reiche durch Investitionen in verschiedenen Ländern
  • EU-Länder überdenken Programme wegen Risiken wie Geldwäsche und steigenden Mietpreisen
  • Schweiz verlangt jährliche Pauschalsteuer zwischen 200'000 und 600'000 Franken für Visa
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Daniel_Macher_Journalist Newsteam_Blick.ch_2-Bearbeitet.jpg
Daniel MacherRedaktor News

Dass Donald Trump gerne seinen Namen auf Dingen sieht, weiss man nicht erst seit dem Trump Tower. Nun soll der Name des US-Präsidenten für die «Trump Gold Card» herhalten – eine Art Visa, das gut betuchten Ausländern unbegrenztes Aufenthaltsrecht in den USA mit Aussicht auf die Staatsbürgerschaft bietet. Doch die Idee klingt revolutionärer, als sie ist: Bisher war es wohlhabenden Menschen möglich, mit dem EB-5-Programm in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Die «Trump Gold Card» soll das Programm bald ersetzen.

Doch auch andere Länder versuchen, mit sogenannten goldenen Visa wohlhabende Menschen in ihr Land zu locken, um die eigene Wirtschaft anzukurbeln. Statt langwierige und schwierige Einwanderungsprozesse zu durchlaufen, können sich Gutsituierte das Recht auf einen dauerhaften Wohnsitz mit dem passenden Kleingeld sozusagen erkaufen.

Welche Länder bieten das goldene Visum noch an? Blick liefert einen Überblick:

1

Spanien

In Spanien können Ausländer seit 2013 durch eine Immobilieninvestition von 500'000 Euro (470'000 Franken) ein Aufenthaltsrecht erlangen. Alternativ sind Investitionen in Unternehmen, Bankeinlagen oder Staatsanleihen möglich, wobei die Mindestbeträge hier höher liegen. Im Oktober 2024 kündigte die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sanchez (52) an, dass die Regelung schrittweise abgeschafft werden soll. Grund: die zunehmende Krise auf dem Wohnungsmarkt.

2

Italien

Italien hat 2017 ein ähnliches Programm eingeführt. Für eine Mindestinvestition von 500'000 Euro (470'000 Franken) über eine italienische GmbH erhalten Nicht-EU-Bürger eine zweijährige Aufenthaltserlaubnis. Auch Familienmitglieder können in den Antrag einbezogen werden und profitieren von einer besonderen Steuerregelung. Nach zehn Jahren Aufenthalt besteht die Möglichkeit, die italienische Staatsbürgerschaft zu beantragen.

3

Griechenland

In Griechenland wurde kürzlich die Investitionsschwelle für das goldene Visum von 250'000 (235'000 Franken) auf bis zu 800'000 Euro (752'000 Franken) angehoben. Trotz dieser Erhöhung bleibt das griechische Programm attraktiv, da es eines der schnellsten Verfahren zur Erlangung einer Aufenthaltsgenehmigung bietet. Bemerkenswert ist, dass Inhaber eines griechischen goldenen Visums nicht verpflichtet sind, sich dauerhaft im Land aufzuhalten. 

4

Schweiz

Eines der begehrtesten Auswanderungsländer ist nach wie vor die Schweiz. Die Voraussetzungen für das Recht auf einen dauerhaften Wohnsitz sind dementsprechend streng. Wer jedoch das nötige Kleingeld hat, für den kann es doch recht schnell und einfach gehen. Unterschieden wird dabei zwischen EU-Bürgern bzw. Bürgern der Europäischen Freihandelsassoziation (Efta) und Nicht-EU- bzw. Nicht-Efta-Bürgern. Während die Voraussetzungen für Erstere überschaubar sind, müssen Zweitere das sogenannte Swiss Golden Visa beantragen.

Das Swiss Golden Visa ermöglicht eine Aufenthaltsbewilligung durch finanzielle Investition. Dieses Programm unterscheidet sich deutlich von anderen internationalen Modellen. Statt auf Immobilienkauf oder direktem Erwerb einer Genehmigung basiert es auf einer jährlichen Pauschalsteuer. Diese Steuer, die die reguläre Einkommenssteuer ersetzt, variiert zwischen 200'000 und 600'000 Franken, abhängig vom Kanton, aber unabhängig vom tatsächlichen Einkommen des Antragstellers.

5

Vereinigte Arabische Emirate

Der Wüstenstaat mit seiner Prestigestadt Dubai lockt ebenfalls mit einem Programm. Investoren und Unternehmer mit nachweislichem Geschäftserfolg sind ebenso willkommen wie Immobilienbesitzer mit einem Eigentum im Wert von mindestens zwei Millionen AED (488'000 Franken). Daneben werben die VAE gezielt um Wissenschaftler, exzellente Akademiker, Kulturschaffende und medizinisches Personal. Im Gegenzug bietet das Land einen langfristigen Aufenthaltsstatus für die ganze Familie mit einer Gültigkeit von 5 oder 10 Jahren – mit Option auf Verlängerung. Ein Arbeitsvertrag ist nicht nötig.

Die Schattenseiten der begehrten Visa

Doch während die goldenen Visa bei den Wohlhabenden zunehmend an Beliebtheit gewinnen, haben einige Länder bereits begonnen, den Verkauf von Staatsbürgerschaften an Investoren einzustellen. Insbesondere die EU. Denn durch die Programme wächst nicht nur das Risiko für Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Korruption, sondern durch hohe Investitionen in Immobilien steigen auch die Mietpreise in den jeweiligen Ländern. Wie im Fall von Portugal, das das lukrative Programm «Wohnen durch Investition» 2023 wieder abgeschafft hat. Auch Grossbritannien und Irland lehnen die Programme inzwischen ab.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?