Der Klimagipfel in New York stand ganz im Zeichen von Greta Thunberg (16): Die schwedische Klimaaktivistin wurde am Montag in ihrer Rede ungewohnt laut, griff in ihrer hochemotionalen Brandrede Politiker und Wirtschaftsbosse scharf an.
Einige Stunden später in der Nachmittagssession trat Ueli Maurer (68) ans Rednerpult. Der Schweizer Bundespräsident mahnte dabei, dass die politischen Streitigkeiten um den Klimawandel eine klare Analyse der Situation verhindern würden. «Unsere Welt braucht mehr technologischen Fortschritt sowie Innovationen und weniger Ideologie.»
Klimawandel betrifft Schweizer Identität
Maurer forderte zudem, den Planungshorizont für Massnahmen gegen den Klimawandel auf das gesamte Jahrhundert auszudehnen. Als Alpenland sei die Schweiz zudem vom Klimawandel besonders betroffen, sagte der Bundespräsident weiter. Mit den Gletschern, die schmelzten, dem Schnee, der nicht mehr falle und den häufigen Erdrutschen in den Bergen verschwinde auch ein Teil der Schweizer Identität und Tradition, betonte er.
«Der Klimawandel bedroht unsere Lebensweise. Wir müssen das Problem ernst nehmen,» führte Maurer ausserdem aus. Deshalb habe die Schweiz beschlossen, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Schweiz könne eine grosse Rolle spielen
Um Antworten auf die Klimafragen zu finden, müsse aber mehr in Forschung und Entwicklung investiert werden, mahnte Maurer. Der Finanzplatz Schweiz mit seiner globalen Ausrichtung und seinem Know-how könne bei dieser Aufgabe eine grosse Rolle spielen und das Bewusstsein für nachhaltigen Umgang mit der Umwelt fördern, sagte Mauer.
Er stellte in diesem Zusammenhang die Pacta-Initiative vor. Die von den Niederlande und der Schweiz vorgebrachte Initiative bietet laut den Angaben ein Instrument, mit dem Investoren die Klimaverträglichkeit ihrer finanziellen Verpflichtungen messen und mit den Zielen des Pariser Abkommens vergleichen können. (nim/SDA)