Russland und der Iran machen gemeinsame Sache: Mit umgerechnet 138 Millionen Franken Bargeld im Gepäck und einer Auswahl an britischen und US-amerikanischen Waffen, die von den Russen in der Ukraine erbeutet wurde, flog ein russisches Militärflugzeug am 20. August in den Iran.
Und zwar für ein ganz besonderes Geschäft. Im Gegenzug gab es einen Haufen iranische Drohnen. Das sagt eine geheime ukrainische Quelle zu Sky News. Der Iran dementierte in den vergangenen Wochen Vorwürfe, Drohnen an das russische Militär geschickt zu haben. Schliesslich gab die Regierung aber dann doch zu, «eine begrenzte Anzahl von Drohnen» an Moskau geliefert zu haben – angeblich noch vor der russischen Invasion in der Ukraine.
Westliche Geheimdienste behaupten etwas anderes. Der Drohnenaustausch im August soll sich durch Satellitenbilder bestätigen lassen. Sky News berichtet, dass zwei russische Militärflugzeuge des Bautypen Illyushin Il-76 am Flughafen in Teheran zu sehen sind.
Iran will die westlichen Waffen nachbauen
Eines davon soll die Waffen und das Geld transportiert haben. Bei den erbeuteten, westlichen Waffen soll es sich um eine britische Panzerabwehr-, eine Javelin-Panzerabwehr- und eine Stinger-Flugabwehrrakete handeln. Alle drei Waffen wurden der Ukraine geliefert, fielen aber im Kampf in russische Hände.
Die iranische Revolutionsgarde, die dafür verantwortlich ist, politische Bewegungen im Keim zu ersticken, könnte die westlichen Waffensysteme nun studieren und kopieren. «Sie werden wahrscheinlich nachgebaut und in künftigen Kriegen eingesetzt», vermutet die anonyme Quelle.
Im Austausch für Bargeld und Waffen soll der Iran 160 unbemannte Luftfahrzeuge nach Russland geschickt haben. Darunter befanden sich wohl 100 Shahed-136 Drohnen, die eingesetzt werden, um die energetische Infrastruktur in der Ukraine zu zerstören und die Bürger zu terrorisieren.
Weiterer Geld-Flieger soll Richtung Iran abheben
Die Drohnen stellen für die Ukraine im Moment eine grosse Bedrohung dar. Zwar kann eine einzelne Kamikaze-Drohne einfach abgewehrt werden, allerdings setzen Putins Truppen die Drohnen oft im Schwarm ein. Die Ukraine ist gezwungen, teure Flugabwehrraketen aus dem Westen zum Abschuss iranischer Billigdrohnen zu verwenden. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (44) wurden bereits 40 Prozent der Energie- und Wasserversorgung zerstört. Mit dem neuen Deal zwischen Iran und Russland könnten russische Truppen der Ukraine einen kalten Winter ohne Strom bescheren.
Der Deal im August soll nicht die letzte Vereinbarung zwischen Moskau und Teheran gewesen sein. Laut dem amerikanischen Sender CNN bereite sich der Iran bereits darauf vor, 1000 weitere Waffen und Raketen nach Russland zu schicken. Darunter sollen sich weitere Drohnen sowie Raketenabwurfsysteme mit kurzer Reichweite befinden. Auch die ukrainische Geheimquelle spricht von einer neuen Vereinbarung im Wert von umgerechnet über 200 Millionen Franken. (jwg)