Sie kommen in Scharen und greifen wie aus dem Nichts an. Ist ihr Surren zu hören, ist es bereits zu spät. Die russische Armee setzt seit Wochen auf Luftangriffe und nimmt dafür Kamikaze-Drohnen vom Typ Schahed 136 aus iranischer Produktion. Laut der Ukraine wurden seit Mitte September bereits mehr als 230 solcher Todesmaschinen abgeschossen. Der Iran hat bislang dementiert, Russland mit Waffen und Drohnen zu unterstützen.
Nun könnten Wladimir Putins (70) Truppen bald eine weitere Kamikaze-Drohne in ihrem Arsenal haben – wieder vom Iran. Dieses Mal vom Typ Meraj 521, wie «Ukrainska Pravda» berichtet. Und genau deswegen ist die Ukraine besorgt. «Es besteht kein Zweifel, dass die Russen neue Kamikaze-Drohnen bekommen werden. Die Frage ist nur, wie viele Drohnen oder ballistische Raketen der Iran hat, die er bereit ist, an Moskau zu übergeben», sagte Yuriy Ignat von der ukrainischen Luftwaffe während einer Sendung auf dem Youtube-Kanal «Fabryka Novyn».
Die neue Drohne soll ähnlich wie die Kamikaze-Drohne vom Typ Switchblade des US-amerikanischen Militärs funktionieren. Dabei handelt es sich um unbemannte Drohnen, die mit einem Sprengsatz an einem Ziel zum Absturz gebracht werden können.
Einfacher Transport dank klappbarer Flügel
Die Switchblades sind Mini-Drohnen und starten zunächst ohne Ziel. Sie können dann längere Zeit über dem Boden kreisen und dort auf ein Ziel lauern, um gezielt anzugreifen. Dabei zerstören sie sich dann selbst. Sie werden deswegen umgangssprachlich als Kamikaze-Drohnen bezeichnet.
Laut Informationen aus dem Iran hat die Meraj 521 eine Reichweite von fünf Kilometern und kann bis zu 15 Minuten in der Luft bleiben. Dabei kann eine Drohne einen Sprengkopf mit einem Gewicht von 500 Gramm bis zu einem Kilogramm mit sich führen. Die Drohne verfügt über klappbare Flügel. Dadurch lassen sich die Teile auch einfach transportieren, zum Beispiel in einem Rucksack.
Putins Truppen beschiessen gezielt die Infrastruktur
Den Krieg für die Russen entscheiden werden die neuen Drohnen nicht, erklärt Ignat in dem Youtube-Video weiter. Dennoch ist er besorgt, da eine weitere Lieferung bedeutet, dass Putins Truppen weiterhin Städte und kritische Infrastruktur in der Ukraine attackieren werden. Per Fernbeschuss werden Kraftwerke, Öl- und Gasspeicher sowie Verkehrsknotenpunkte angegriffen.
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Und das hat Folgen: Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) sagte letzte Woche, dass rund 30 Prozent der Kraftwerke zerstört worden seien. Mit Hochdruck sei man aber daran, die Infrastruktur zu reparieren. Am meisten leidet darunter die Bevölkerung, weil sie ohne Strom leben muss. (jmh)