Video zeigt Andrij Pilschtschykow im Einsatz
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«Juice» stirbt im Training:Video zeigt Andrij Pilschtschykow im Einsatz

Ukraine trauert um Helden
Kampfjet-Pilot «Juice» stirbt bei Flugzeug-Crash

Bei einem Crash zwischen drei Kampfflugzeugen sterben in der Ukraine mehrere Militärs. Darunter ist auch der als «Juice» bekannt gewordene Jet-Pilot Andrij Pilschtschykow.
Publiziert: 27.08.2023 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2023 um 06:54 Uhr
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Der berühmte Kampfjet-Pilot «Juice» ist tot.
Foto: Screenshot CNN

Drei Piloten der ukrainischen Luftwaffe sind nach Angaben Kiews bei einem Unfall im Nordwesten des Landes ums Leben gekommen. Zwei Übungsflugzeuge des Typs L-39 seien in der Region Schitomir, rund 140 Kilometer westlich von Kiew, in der Luft kollidiert, teilte die ukrainische Luftwaffe am Samstag mit. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden.

Unter den Opfern war den Angaben zufolge auch der Kampfjet-Pilot Andrij Pilschtschikow, bekannt unter dem Übernamen «Juice». Er war laut einem CNN-Bericht Teil der Flotte, die zu Beginn des Krieges im Norden und in der Zentralukraine mehrere russische Armeehelikopter und -Flugzeuge abschoss. Zu dieser Flotte gehörte auch der «Geist von Kiew» – der Pilot, der mehrere Dutzend russische Flieger im Alleingang abgeschossen haben soll. Ob diese Geschichte wahr ist, bleibt allerdings ungeklärt. 

Rückschlag für die Ukraine

In einem Interview mit CNN im vergangenen Jahr erklärte «Juice», wie er zu seinem Spitznamen kam. Demnach verzichtete er konsequent auf Alkohol und fragte stattdessen nach Saft. Seine Freunde verpassten ihm schliesslich den Übernamen «Saft», im Englischen «Juice». 

Der Unfall ist ein schwerer Rückschlag für die Ukraine, die sich um moderne F-16-Kampfjets bemüht, um ihre aus der Sowjetzeit stammende Flotte zu verstärken und die Gegenoffensive gegen die russische Armee voranzutreiben. Dänemark, die Niederlande und zuletzt Norwegen hatten der Ukraine kürzlich die Lieferung von F-16-Jets zugesagt. 

Auch «Juice» setzte sich für die Lieferung von F-16-Jets ein. Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe sagte in einer Stellungnahme: «Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ‹Juice› die F-16 fliegen wollte. Er hat sein ganzes Leben der Luftwaffe verschrieben. Sein Stern leuchtete kurz, aber dafür umso heller.»

«Juice» selbst sagte in einem CNN-Interview Mitte Juni: «Unsere Gegenoffensive könnte so viel effektiver sein, wir könnten sie für unsere Leute am Boden deutlich sicherer machen, wenn uns die F-16-Jets zur Verfügung stehen würden.» 

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenksi (45) äusserte sich ebenfalls zum Unglück. Er sprach von einem «unfassbaren Desaster» und fügte an, Pilschtschikow alias «Juice» habe der Ukraine in den vergangenen Monaten enorm geholfen. «Ukrainer, die den Himmel ihres Landes verteidigen, werden niemals vergessen werden.» 

Die genaue Ursache für das Unglück wird nun untersucht. (zis)


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