Ukraine meldet
Russische Soldaten fliehen aus dem Krieg und keiner rückt nach

Seit dem Blitzangriff der Ukrainer steht es um Putins Soldaten schlecht: Die einen fliehen, die anderen sitzen in Gefangenschaft. Der Ukraine zufolge soll Putin gar die Entsendung seiner Truppen stoppen. Der Kreml betont aber: Die «Spezialoperation» werde fortgesetzt.
Publiziert: 13.09.2022 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2022 um 21:45 Uhr
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Seit der erfolgreichen Gegenoffensive der Ukraine gerät Wladimir Putin enorm unter Druck.
Foto: IMAGO/SNA

Seit ihrem Blitzangriff im Osten der Ukraine feiern die ukrainischen Streitkräfte einen Erfolg nach dem andern. Knall auf Fall schlugen sie im Osten zu und vertrieben erfolgreich Putins Truppen. Berichten zufolge sind die ukrainischen Soldaten auch am Montag weiter an der nordöstlichen Grenze vorgedrungen – die russische Armee werde nach und nach zurückgedrängt.

Während der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) vor ein paar Tagen noch von 2000 Quadratkilometern zurückerobertes Gebiet sprach, ist es inzwischen schon das Dreifache: «Seit Anfang September und bis heute haben unsere Kämpfer mehr als 6000 Quadratkilometer des ukrainischen Territoriums im Süden und im Osten befreit», so Selenski in seinem nächtlichen Video.

Doch was genau geschieht mit den russischen Soldaten? Viele suchen das Weite. Hals über Kopf flüchteten die russischen Streitkräfte, als die Ukrainer im Osten zuschlugen. Dem «Kyiv Independent» zufolge, sollen die Soldaten dabei gar ihre Waffen und Panzer zurückgelassen haben.

Miserable Bedingungen für russische Soldaten

Wie der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook in einer Erklärung mitteilte, bevorzugen es viele russische Soldaten, zu flüchten, statt im Krieg weiterzukämpfen. Nicht nur die tatsächliche Zahl der im Krieg gefallenen russischen Soldaten, auch die Behandlung der eigenen Kriegsverwundeten scheint nicht gerade zur Besserung der Moral von Wladimir Putins (69) Truppen beizutragen.

Den russischen Soldaten räume man nicht nur keine Zeit für die Genesung ein, sondern verharmlose in den Spitälern gar ihre Kampfverletzungen. So wolle der Kreml der Ukraine zufolge sicherstellen, dass man die russischen Soldaten möglichst rasch wieder an die Front schicken könne.

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Der Ukraine geht der Platz für Kriegsgefangene aus

Doch was geschieht mit jenen, die nicht geflohen sind? Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge zahlreiche russische Soldaten gefangen genommen – darunter auch einige hochrangige Generäle. So schnappten sich die ukrainischen Streitkräfte beispielsweise Andrej Sytschewoj (53), einen hoch angesehenen General im russischen Militär. Experten zufolge soll es sich dabei sogar um einen der höchstrangigen russischen Offiziere handeln, die seit dem Zweiten Weltkrieg gefangen genommen wurden.

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Gemäss einem Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes sollen sich demnach gar haufenweise russische Soldaten ergeben haben, da sie erkannt hätten, wie aussichtslos ihre Lage sei. Dies berichtete «CBC News».

Dementsprechend gross sei die Anzahl an Kriegsgefangenen. Den ukrainischen Behörden zufolge soll gar der Platz im Land ausgehen, um die russischen Soldaten unterzubringen. Um wie viele Kriegsgefangene es sich genau handelt, gab der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowitsch (47) jedoch nicht preis. Die russischen Kriegsgefangenen würde man aber gegen ukrainische Kämpfer, die in der russischen Hauptstadt festgehalten würden, austauschen.

Keine Generalmobilmachung

Doch damit nicht genug: Wie der ukrainische Generalstab am Montag auf Facebook mitteilte, soll der Kreml gar die Entsendung neuer Truppen eingestellt haben. Die aktuelle Situation auf dem Kriegsschauplatz sowie das Misstrauen gegenüber dem Oberkommando hätten unzählige Freiwillige dazu gezwungen, den Militärdienst zu verweigern, so der Bericht.

Fest steht: Bis jetzt hat Wladimir Putin keine Generalmobilmachung ausgerufen. Sehr zum Unmut von Gennadi Sjuganow (78). Der Chef der Kommunisten-Partei in Russland forderte am Dienstag bei der Eröffnung der Herbstsession im russischen Parlament die Generalmobilmachung. «Der Krieg hat zwei Auswege: Es gibt Sieg oder Niederlage. Und dafür braucht es eine maximale Mobilisierung von allen Kräften», sagte er. Es brauche eine «vollständige Mobilisierung des Landes».

Kurz darauf wies Putins Sprecher Dmitri Peskow (54) die Forderung zurück. «Das kommt im Moment nicht infrage», sagte er. Gleichzeitig bleibt der Kreml-Chef Putin bei seiner Position, wie er zuletzt wiederholte: «Die Spezialoperation wird fortgesetzt». (dzc)

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