«Der Krieg wird bis zur Niederlage Russlands andauern»
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Russischer Kommandant:«Der Krieg wird bis zur Niederlage Russlands andauern»

Russischer Ex-Kommandant packt aus
«Wir haben den Krieg bereits verloren»

Laut Putin und der russischen Regierung verläuft der Ukraine-Krieg nach Plan. Doch an vorderster Front zeichnet sich ein anderes Bild ab: Hier geht man bereits von einer «vernichtenden Niederlage» aus.
Publiziert: 09.09.2022 um 21:40 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2022 um 16:12 Uhr
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Für die russische Armee in der Ukraine sieht es immer schlechter aus.
Foto: keystone-sda.ch

Monatelang bekräftigte er die Propaganda des Kremls und befürwortete den Krieg gegen die Ukraine, doch nun blickt er der Niederlage direkt ins Auge. Putins Ex-Kommandant Igor Girkin (51) gesteht in einem Video: «Wir haben bereits verloren, der Rest ist nur eine Frage der Zeit.» Die Aufnahme teilte Girkin selbst auf seinem Telegram-Channel.

Der Unmut innerhalb des russischen Militärs werde immer grösser. «Der Krieg wird bis zur vollständigen Niederlage Russlands weitergehen», sagt der ehemalige Geheimdienstoffizier weiter. 2014 kämpfte der 51-Jährige bereits im Donbass und wurde dann Kommandant der prorussischen Separatisten. Girkin forderte, dass die Ukraine von der faschistischen Regierung befreit werden müsse – egal wie brutal.

Nachdem die Ukraine in den letzten Tagen viele Gebiete im Osten zurückerobern konnte, fordern immer mehr russische Soldaten eine neue Taktik. Kein Wunder: Es sieht immer schlechter aus für Putins Armee. Auch in der Region Charkiw sind dank erfolgreicher Gegenoffensive viele Orte wieder unter ukrainischer Kontrolle.

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«Je schneller der Kreml das versteht, desto besser»

Doch die Situation wird im Kreml weiter schöngeredet. Die russische Regierung hält sich mit Informationen zu den Verlusten auf russischer Seite sehr bedeckt. Seit März 2022 wurden keine offiziellen Zahlen mehr veröffentlicht. Der britische Geheimdienst geht von 80'000 toten Soldaten auf russischer Seite aus.

Die russische Regierung spielt laut Girkin auf Zeit. «Sie hoffen, dass wir noch ein paar Städte zerbomben und ein paar Städte einkreisen – aber das klappt so nicht. Je schneller der Kreml das versteht, desto besser.»

Doch das russische Verteidigungsministerium und das Staatsfernsehen zeichnen weiterhin ein anderes Bild: Putin beteuert immer wieder, die «Operation Z», wie der Krieg in Russland genannt wird, laufe nach Plan. Es gäbe keine Gebietsverluste.

«Vernichtende Niederlage» steht bevor

Die Realität ist aber eine andere. Das spüren vor allem die Soldaten, die an der Front kämpfen müssen. Sie fordern die Mobilisierung von mehr Truppen. Laut dem prorussischen Blogger Andrej Morosow sei das die einzige Chance, «eine vernichtende Niederlage zu vermeiden».

Es überrascht, dass die Rechtspopulisten öffentlich ihrer Kritik Luft machen können. In Russland gibt es seit Ausbruch des Krieges ein Gesetz, das es ermöglicht, Kritik an der Regierung mit 15 Jahren Haft zu bestrafen. (jwg)

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