Darum gehts
US-Präsident Donald Trump will Mineralien-Deal mit der Ukraine
Spannungen zwischen dem US-Präsidenten und Wolodimir Selenski
Berichte: Chinesische Kämpfer an der Front
USA und Ukraine unterzeichnen Absichtserklärung für Mineralien-Deal
Trotz erheblicher Spannungen zwischen der Ukraine und den USA haben die beiden Regierungen nach langem Ringen eine Absichtserklärung für ein Rohstoffabkommen unterzeichnet. Die inhaltlichen Details des von US-Präsident Donald Trump und der ukrainischen Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin Julia Swiridenko in Aussicht gestellten finalen Abkommens sind indes noch zu klären – und bergen womöglich weiteres Konfliktpotenzial.
In dieser Woche erwarte er zudem eine Rückmeldung aus Moskau zu einem möglichen Friedensabkommen mit der Ukraine, sagte Trump. Vorab liess Russland aber bereits wissen, ein Waffenstillstand sei zurzeit unrealistisch.
Auch wenn der Text des Rohstoffabkommens, mit dem die USA Zugriff auf seltene Erden und andere wertvolle Ressourcen der Ukraine erhalten sollen, noch fertiggestellt werden müsse: «Heute wurde ein Schritt in Richtung eines gemeinsamen Wirtschaftspartnerschaftsabkommens mit den Vereinigten Staaten unternommen», verkündete Swiridenko am Donnerstagabend via Facebook. Das Abkommen ermögliche bedeutende Investitionen, die Modernisierung der Infrastruktur und eine für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft. Es handele sich um eine Investition in die Zukunft für eine freie, souveräne und sichere Ukraine.
Trump kündigte die Unterzeichnung des Mineralien-Deals für nächste Woche an, nannte aber keine inhaltlichen Details. Nach der Unterzeichnung müssen die beiden Parlamente das Dokument laut Swiridenko noch ratifizieren.
Selenski gibt Update zum Mineralien-Deal
Im Ringen um den Abschluss eines Rohstoffdeals mit den USA hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) einen Zwischenschritt angekündigt. «Die Absichtserklärung könnte bereits heute online unterzeichnet werden», sagte der Staatschef Journalisten in Kiew. Der Vorschlag dazu war ihm zufolge von der amerikanischen Seite gekommen. Am eigentlichen verbindlichen Rohstoffabkommen würden Juristen weiter arbeiten.
Ende Februar war die Unterzeichnung eines vage gehaltenen Rahmenabkommens zum gemeinsamen Rohstoffabbau nach einem Streit zwischen US-Präsident Donald Trump (78) und Selenski in Washington gescheitert. Trump drängt Kiew seit längerem zum Abschluss eines Rohstoffvertrags. Die Gewinne unter anderem aus dem Abbau von Metallen der Gruppe der seltenen Erden sollten den USA als Kompensation für bereits gewährte Militärhilfen an das von Russland angegriffene Land dienen.
Ukrainer erobern 16 Quadratkilometer zurück
Die ukrainische Armee hat in den vergangenen Wochen nach Angaben von Oberbefehlshaber Olexander Sirski (59) etwa 16 Quadratkilometer Land von russischen Truppen befreit. «Wir setzen die Verteidigungsoperation fort und führen Gegenangriffe mit gewissen Erfolgen durch», schrieb der General bei Facebook nach drei Tagen Aufenthalt im ostukrainischen Donezker Gebiet.
Die Rückeroberungen fanden demnach bei den Orten Udatschne, Kotlyne und Schewtschenko im Raum Pokrowsk statt. Im gleichen Zeitraum haben die ukrainischen Truppen Militärbeobachtern zufolge jedoch vor allem im mehrere Monate von ihnen gehaltenen Teil des russischen Grenzgebiets Kursk Positionen aufgeben müssen. Auch an anderen Frontabschnitten in der Ost- und Südukraine konnte die russische Armee demnach Gebietsgewinne erzielen und eroberte mehrere kleinere Siedlungen.
Selenski: China liefert Russland Waffen
Es sind brisante Vorwürfe, die der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) am Donnerstag erhebt: China liefere Russland Waffen, behauptete Selenski laut «Kyiv Independent» bei einer Pressekonferenz. Vor wenigen Tagen hatten ukrainische Soldaten chinesische Staatsbürger, die aufseiten der Russen kämpften, gefangen genommen.
«Heute liegen uns allgemeine Informationen des Sicherheitsdienstes (der Ukraine, Anm. d. Red.) vor, über Schiesspulver und Artillerie», sagte er. «Ich denke, wir werden nächste Woche im Detail sagen können, dass wir glauben, dass chinesische Vertreter an der Produktion bestimmter Waffen auf russischem Territorium beteiligt sind», fügte er hinzu.
Selenski warnt vor russischen Angriffen rund um Ostern
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) hat seine Landsleute auf Telegram vor russischen Angriffen vor, während und nach Ostern gewarnt. «Wir haben Daten von unseren Geheimdiensten. Jetzt sind neue russische Angriffe möglich», schrieb er in einem Post.
Jetzt droht Russland den Deutschen
Jeder Angriff mit Taurus-Marschflugkörpern auf russische Ziele würde nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau als eine «direkte Beteiligung» Deutschlands an dem Konflikt aufgefasst. «Ein Schlag mit diesen Raketen gegen russische Einrichtungen (...) wird wie eine direkte Beteiligung Deutschlands an den Kampfhandlungen an der Seite des Regimes in Kiew aufgefasst, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt», wurde Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa (49) am Donnerstag von russischen Nachrichtenagenturen zitiert. Am vergangenen Sonntag hatte der voraussichtlich neue Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine in Abstimmung mit europäischen Partnern in Aussicht gestellt.
Was hinter der Kampfansage von Merz steckt und wie die Kremlelite darauf reagiert, liest du hier.
Russland wirf Ukraine Verstösse während Feuerpause vor
Russland wirft der Ukraine mehr als 80 Verstösse gegen den 30-tägigen Stopp wechselseitiger Angriffe auf Energieanlagen vor. Das sagte die Sprecherin des Aussenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, an diesem Donnerstag, dem 30. Tag der begrenzten Feuerpause.
«Die Armee der Ukraine hat buchstäblich jeden Tag mit Hilfe von Drohnen die Infrastruktur des russischen Treibstoff- und Energiesektors angegriffen», sagte Sacharowa der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Für die Ukraine kam dies überraschend. Sie erklärte sich im Prinzip einverstanden, forderte aber eine Ausweitung auch auf andere Infrastruktur.
Tatsächlich gab es in den 30 Tagen keine grossen russischen Angriffe auf ukrainische Kraftwerke. Allerdings berichtete die Ukraine von örtlichen Schäden an der Stromversorgung nach russischen Luftangriffen. Der russische Beschuss auf zivile Objekte nahm zu und kostete seit Anfang April Dutzenden Ukrainern das Leben.
Selenski fordert «Druck auf Killer»
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat dazu aufgerufen, zur Beendigung des Krieges in der Ukraine Druck auf die russischen «Killer» auszuüben. «Russland nutzt jeden Tag und jede Nacht, um zu töten. Wir müssen Druck auf die Killer ausüben», erklärte Selenski am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Dies müsse geschehen, «um den Krieg zu beenden und dauerhaften Frieden zu garantieren».
Unterdessen begannen in Paris internationale Gespräche über die Lage mit hochrangigen Vertretern Frankreichs, Deutschlands und der Ukraine. Der französische Präsidentenberater Emmanuel Bonne empfing die ukrainische Delegation mit Verteidigungsminister Rustem Umerow, Außenminister Andrij Sybiha und Präsidialamtschef Andrij Jermak am Vormittag im Elysée.
Nach Drohnenangriff: Explosionen und Brände in ostukrainischer Stadt Dnipro
Wie verschiedene Portale auf Telegram berichten, wird die Stadt Dnipro derzeit mit Geschossen angegriffen. Es seien über 20 Explosionen zu hören und Brände zu sehen gewesen. Offenbar überzog Russland die Stadt mit einem Schwarm von Shahed-Drohnen. Die Drohnen wurden, trafen offenbar auch Wohngebiete. «Die Stadt brennt», schreibt ein User auf X. Auf Aufnahmen sind mehrere in Flammen stehende Gebäude zu sehen.
Ex-Gouverneur der westrussischen Region Kursk festgenommen
Der frühere Gouverneur der westrussischen Region Kursk, Alexei Smirnow, ist wegen angeblichen Betrugs festgenommen worden. Bei einer Verurteilung drohen ihm der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge bis zu zehn Jahren Haft.
Smirnow wurde im Mai 2024 Gouverneur von Kursk. Nur wenige Monate später überrannten ukrainische Truppen einen Teil des Gebietes bei einem überraschenden Gegenstoss und brachten damit erstmals Russlands Angriffskrieg auf den Boden des Aggressors zurück. Im Dezember 2024 trat Smirnow vorzeitig vom Amt zurück.
Gemeinsam mit dem Ex-Gouverneur wurde auch sein früherer Stellvertreter Alexei Dedow festgenommen. Medienberichten zufolge hat ein ehemaliger ranghoher Beamter gegen sie ausgesagt, der wegen Veruntreuung von Geldern für die Befestigungsanlagen in der Region in U-Haft sitzt. Diese Befestigungslinien wurden bereits ab 2022 kurz nach Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine gebaut.