Ukraine in der Bedrängnis
Spezialeinheit «Anna von Kiew» soll jetzt die Front retten

Die ukrainischen Streitkräfte erhalten dringend benötigte Verstärkung: 4500 Soldaten der «Anna von Kiew»-Brigade, die in Frankreich ausgebildet und mit modernen Waffen ausgerüstet wurden, werden noch in diesem Monat an die Front geschickt.
Publiziert: 15.11.2024 um 16:06 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2024 um 17:56 Uhr
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Die «Anna von Kiew»-Brigade soll noch in diesem Monat in der Ukraine zum Einsatz kommen.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • 4500 ukrainische Soldaten der Brigade «Anna von Kiew» verstärken Front
  • Benannt ist die Brigade nach einer ukrainischen Prinzessin, die Königin von Frankreich wurde
  • 18 leichte Panzer und 18 Caesar-Artilleriesysteme für die ukrainische Brigade
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Marian NadlerRedaktor News

Es sind gute Nachrichten in schweren Zeiten für die Ukraine: 4500 frische Soldaten sollen bis Ende Monat an die Front im von Russland überfallenen Land verlegt werden. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. 

Die Rekruten der Brigade «Anna von Kiew» sind mit Panzern, Artilleriegeschützen und anderen schweren Waffen aus französischer Produktion ausgerüstet. Ihre Ausbildung absolvierten sie in Frankreich. Anna von Kiew war eine ukrainische Prinzessin, die im 11. Jahrhundert Königin von Frankreich wurde.

Die in etwas mehr als zwei Monaten intensiv von der 1500 Soldaten umfassenden französischen Militäreinsatzgruppe «Champagne» geschulten Brigadisten kommen für Kiew genau zur richtigen Zeit. Der Krieg befindet sich aktuell in einer kritischen Phase.

Nordkorea liefert Waffen für Russlands Krieg

Im Osten des Landes rücken russische Truppen Stück für Stück nach Westen vor. Ihr Ziel: Die gesamte Donbass-Region erobern. Zeitgleich wird auch die ukrainische Hauptstadt Kiew wieder vermehrt aus der Luft mit Raketen und Drohnen angegriffen. Und: Tausende nordkoreanische Soldaten verstärken die Reihen in der russischen Region Kursk, in die die Ukraine Anfang August überraschend einmarschiert war. Pjöngjangs Männer werden sich aller Voraussicht nach an einer Gegenoffensive beteiligen, die das Bestreben hat, die Ukrainer zurückzudrängen.

Damit nicht genug, schickt Nordkoreas Diktator Kim Jong Un (40) den Russen neben Munition mittlerweile auch Waffen und Drohnen. In dieser Woche tauchten Bilder von Koksan-Geschützen auf, die im russischen Krasnojarsk auf Züge verladen wurden. Die Artilleriewaffe verfügt über eine Reichweite von bis zu 60 Kilometern. 

Video zeigt die zerstörte russische Panzerkolonne in Kursk
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In Hinterhalt gelockt:Video zeigt die zerstörte russische Panzerkolonne in Kursk

Nach Angaben der offiziellen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA ordnete Kim zudem die «Massenproduktion» von Kamikaze-Drohnen an. Ferner hat die Wiederwahl von Donald Trump (78) in den USA die Befürchtung genährt, dass der wichtigste Verbündete der Ukraine die Militärhilfe einstellen könnte. 

Es sieht also alles andere als rosig aus für die Ukraine. Die Nachricht vom Einsatz der «Anna von Kiew»-Brigade ist ein seltener Hoffnungsschimmer in diesen düsteren Zeiten. Insbesondere im Donbass könnte sie entscheidenden Einfluss auf die Kämpfe nehmen.

Mit dieser Ausrüstung kehren die Ukrainer zurück in ihre Heimat

Zunächst werden laut Ukrinform 2000 Soldaten entsandt, darunter Infanteriebataillone, Pioniere, Artillerieeinheiten und andere Spezialisten. Mit den Waffen, die sie mitbringen, haben sie sich in den vergangenen Wochen bestens vertraut gemacht. Die Franzosen dürften zudem dafür Sorge getragen haben, dass die taktischen Fähigkeiten der Ukrainer auf einem neuen Level angekommen sind. Das Arsenal der Brigade umfasst 18 leichte Panzer des Typs AMX 10, 18 auf Lastwagen montierte Caesar-Artilleriesysteme, 128 gepanzerte Personentransporter, Panzerabwehr- und Flugabwehrraketensysteme sowie andere militärische Ausrüstung.

Vor dem Einsatz besuchten der neue französische Aussenminister Jean-Noel Barrot (41) und Verteidigungsminister Sébastien Lecornu (38) das Militärlager in Mourmelon-le-Grand, wo Franzosen und Ukrainer in den vergangenen Wochen gemeinsam geübt hatten, um sich ein Bild vom Fortschritt des Trainings machen zu können. Die an der Ausbildung beteiligten französischen Offiziere erklärten während des Termins, dass die Truppen nun gut ausgebildet und in der Lage seien, zu kämpfen, Fahrzeuge zu bedienen und alle in der Ukraine vorhandenen Waffenarten einzusetzen.

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